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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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Ringe aus Eis und Gestein um den blauen Ball – das gewaltigste Ringsystem, das Jaden je gesehen hatte.
    Marr warf dem Gasriesen nur einen kurzen Blick zu, dann widmete er sich wieder seinen Instrumenten. »Keine Bewegung auf den Scannern«, verkündete er schließlich. »Wir sind allein.«
    »Natürlich sind wir allein«, entgegnete Khedryn. »Reegas hätte unmöglich so schnell jemanden auftreiben können, der ihn hierherbringt. Aber wir sollten uns der Vorsicht halber trotzdem beeilen.«
    Jaden starrte immer noch angespannt zu dem blauen Planeten hinaus. Es dauerte ein paar Sekunden, ehe er die Stimme wiederfand. »Wo ist der Mond?«, fragte er heiser.
    »Sollte gleich in Sicht kommen.« Khedryn steuerte die Schrottkiste um den Gasriesen herum, und nach ein paar Sekunden tauchte schließlich ein eisblauer Trabant, fahl und schimmernd wie ein Opal, über dem Horizont auf.
    Der Anblick verschlug Jaden den Atem. Schweigend beobachtete er, wie der Mond ganz hinter der Wölbung des Planeten hervortrat. Das war der Ort, den er in seiner Vision gesehen hatte, daran gab es keinen Zweifel. Dort unten würde er die Antwort auf die vielen unbeantworteten Fragen finden. »Marr, könntest du es auf die Lautsprecher legen?«, fragte er, seine Stimme ein kaum hörbares Flüstern.
    »Was soll er auf die Lautsprecher legen?«, fragte Khedryn, aber der Cereaner verstand, betätigte ein paar Knöpfe und drückte dann eine Taste. Das abgehackte Piepen des imperialen Notrufs schallte durch das Cockpit, doch nun handelte es sich nicht länger um eine Aufzeichnung, sondern um das Signal, das in diesem Moment von der Schrottkiste aufgefangen wurde. Es war gleichmäßig wie der Herzschlag eines schlafenden Kindes.
    Hilf uns! Hilf uns!
    »Ist alles in Ordnung mit dir?« Jaden spürte eine Berührung am Arm, und als es ihm schließlich gelang, die Augen von dem bleichen Rund des Mondes zu lösen, stellte er fest, dass Khedryn ihn beunruhigt musterte. »Es ist nur ein Notsignal, richtig?«
    Jaden nickte, auch, wenn das Signal für ihn unendlich viel mehr war als nur das. »Ich muss auf die Oberfläche dieses Mondes.«
    »Was ist denn dort unten?«, wollte Marr wissen.
    Der Jedi zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht.« Er zögerte. »Ich weiß nur, dass ich es finden soll.«
    Khedryn und Marr warfen sich einen kurzen, ratlosen Blick zu, dann schob der Pilot seufzend die Schubregler nach vorne.
    »Ich werde auf keinen Fall mit der Schrottkiste auf diesem Eisbrocken landen«, sagte er. »Wir nehmen die Plunder .« Obwohl Jaden ihm nur mit einem Ohr zuhörte, nahm er an, dass es sich dabei um das Sternenfalke-Shuttle handelte.
    Der Cereaner erhob sich von seinem Sessel. »Dann hole ich mal besser die Raumanzüge aus dem Schrank …«
    Ohne jede Vorwarnung heulte plötzlich der Annäherungsalarm auf. Sein schrilles Pfeifen vermischte sich mit dem Piepen des Notsignals zu einem unheilvollen Choral. Marr setzte sich wieder und beugte sich über die Scannerkonsole. Seine Finger hasteten über die Tastatur. Khedryn blickte ihn fragend an. Er sah aus, als hätte er jetzt gerne ein Stück KauStim im Mund.
    »Was ist da draußen?«
    Die Stirn des Cereaners legte sich in Falten, und das grüne Licht des Scannerschirms zeichnete Schatten auf sein angespanntes Gesicht. »Ich weiß es nicht. Aber was immer es ist, es nähert sich schnell. Sehr schnell.«
    »Aus welcher Richtung?«
    »Von außerhalb des Systems.«
    Die Wucht, mit der die Herold aus dem Hyperraum geschleudert worden war, trug das Schiff weiter durch die Leere des Weltraums. Es hatte den Rücksprung überstanden, ohne auseinanderzubrechen, und das war mehr, als Saes zu hoffen gewagt hatte. Natürlich hatte der Kreuzer schwere Schäden hinnehmen müssen, aber nichts davon war irreparabel.
    Als der Sith sich von dem kleinen Sichtfenster abwandte, stellte er fest, dass viele der Besatzungsmitglieder, die zuvor angsterfüllt aus dem Frachtraum geflohen waren, nun wieder hinter den Massassi standen. Sie hoben die Arme und salutierten feierlich vor ihm. Saes erwiderte die Geste, dann holte er seinen Kommunikator hervor und stellte ihn auf den Bordkanal ein. Seine Worte waren nun im gesamten Schiff zu hören.
    »Hier spricht der Captain. Alle Mitglieder der sekundären Brückenbesatzung sollen sich unverzüglich auf der Kampfbrücke einfinden.«
    Er nahm an, dass Los Dor und seine Brückenmannschaft gestorben waren, als sie die Hauptbrücke verloren hatten. Aber für Trauer war in seinem Weltbild

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