Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
Vom Netzwerk:
ganzer Ozean.
    Vage war er sich bewusst, dass die Besatzungsmitglieder ihm ins Innere des Frachtraums folgten. Sie blickten sich unsicher um, beobachteten voll Unbehagen, wie ihr Captain lachend und mit steifen Bewegungen auf die schwarzen Frachtcontainer zuging, in denen sich Tonnen von Lignan befanden.
    Saes’ Augen tränten, ihm war schwindelig, sein Puls raste. Er saugte die Energie des Erzes in sich auf, versank dadurch immer tiefer in der Macht – tiefer als je zuvor. Pure Energie strömte durch seinen Körper, und blaue Blitze zuckten von seinen Fingern, als er die Arme nach dem nächsten Container ausstreckte. Hinter sich hörte er erschrockene Rufe, und er spürte, wie die Besatzungsmitglieder zurückwichen – nur die Massassi sanken ehrfürchtig auf die Knie.
    Die Herold heulte auf wie ein gequältes Tier, und mehrere der Stützbalken stürzten von der Decke. Dampf schoss aus einer geborstenen Leitung. Saes konzentrierte sich. Er streckte seine Sinne nach den anderen Containern aus und riss sie mit seinen verstärkten telekinetischen Kräften einfach auseinander. Zerfetzte Metallplatten wirbelten durch die Luft, und mannsgroße Erzblöcke ergossen sich zu den Füßen des Sith-Lords. Die Luft füllte sich mit einer spürbaren Spannung, und nun zuckten die blauen Funken nicht mehr nur von seinen Fingern, sondern auch aus seinen Augen. Er presste die Lider fest zusammen, sank noch tiefer in die Abgründe der Dunklen Seite, bis sie ihn vollständig umgab, er nur noch durch eine dünne Nabelschnur mit seinem Körper verbunden war.
    Eine weitere Explosion rüttelte an seinem Schiff, und ein hohles Donnern erklang aus Richtung der Bugsektion. Die Erschütterung löste drei weitere Container aus ihrer Halterung, und sie rutschten kreischend auf Saes zu. Doch der Sith musste nur die Hand heben, um sie vom Boden hochzuheben und sie zur Seite zu schleudern. Die tonnenschweren Geschosse rissen gewaltige Löcher in die Wände und die Decke des Frachtraums, und Trümmer und Funken regneten herab, doch darum kümmerte Saes sich nicht.
    Er hielt den Atem an – und legte seine Hände auf einen der Lignan-Blöcke. Ihm wurde schwarz vor Augen, und er glaubte, schon, sein Körper würde auseinandergerissen, doch dann zügelte er die ungeheuerlichen Kräfte, die durch ihn hindurchwirbelten, und richtete sie auf die Herold . Sein Geist weitete sich aus, verschlang Metall, Elektronik und Transparistahl, bis er schließlich den gesamten Kreuzer umfasste. Dunkle Energie wirbelte um den Sith, und blaue Blitze krochen über seinen Körper. Die Besatzungsmitglieder, die ihm in den Frachtraum gefolgt waren, ergriffen schreiend die Flucht, allein die Massassi blieben zurück, obwohl sich auch auf ihren Gesichtern Furcht und Unglauben spiegelten.
    Ächzend übernahm Saes die Kontrolle über das Schiff und die Trümmer, die hinter ihm her wirbelten. So, wie seine Finger sich fester um das Lignan schlossen, schloss sein Geist sich um die Hülle der Herold . Er stabilisierte den Kreuzer, richtete ihn wieder auf, während das Erz unter seinen Händen rot zu leuchten und zu zischen begann, ehe es sich schließlich in Staub verwandelte. Offenbar war das Potenzial des Lignans nicht unbegrenzt.
    Er brüllte wütend auf, als das Schiff seiner Kontrolle wieder zu entgleiten drohte, und griff hastig nach dem nächsten Metallblock. Er wanderte von einem Stück Lignan zum nächsten, verwandelte sie in Sekundenschnelle in Asche – so, wie die Lasergeschütze der Armada den Mond von Phaegon III in Asche verwandelt hatten.
    Sein gesamter Körper zitterte, hin und her geschüttelt von den gewaltigen Kräften, die durch ihn flossen, und er musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut zu schreien. Das Netz der Energieblitze um seinen Körper wurde immer dichter, während er versuchte, das Schiff intakt zu halten. Wie blaue Tränen quollen sie unter seinen geschlossenen Augenlidern hervor; wie Würmer fraßen sie sich aus seinen Fingerkuppen; wie Dornen zuckten sie aus seinem Rücken. Ein Zyklon gleißender Lichtfinger hüllte ihn ein. Seine Macht wuchs ins Unvorstellbare, und obwohl er versuchte, sich auf die Herold zu konzentrieren, konnte er nicht anders, als sich an dieser schier grenzenlosen Kraft zu ergötzen.
    Nach wenigen Minuten stand er in einem Kreis aus grauem Staub, und als er spürte, wie die Energie nachließ, zog er rasch einen weiteren Container heran. Er hob ihn in die Luft empor und riss ihn auseinander. Lignan-Blöcke regneten

Weitere Kostenlose Bücher