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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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Schrottkiste in einer brutalen Wende nach oben, zurück in das Eis und den Fels der Ringe. Khedryn klammerte sich fest, wartete darauf, dass eine Stimme über das Komlink ertönte, ihm mitteilte, ob ihr Plan funktioniert hatte oder nicht. Mehrere Sekunden herrschte quälende Stille, dann meldete sich Relin.
    »Eine nette Explosion«, sagte er, so beifällig, als würde er einen Spielzug in einer Grav-Ball-Partie kommentieren. Von seiner Position im Heck hatte der Jedi einen optimalen Blick auf die Detonation gehabt.
    »Wir werden im Kernbereich der Ringe bleiben, bis wir wissen, ob sie darauf hereingefallen sind oder nicht«, meinte Jaden.
    Khedryn ließ die Kabel los und rutschte auf den Boden hinab, den Rücken gegen das Schott gelehnt. Mit geschlossenen Augen saß er im Bauch seines Schiffes und lauschte auf Explosionen, das Donnern eines weiteren Treffers, eine Meldung über Interkom.
    Aber alles blieb ruhig.
    »Sie folgen uns nicht«, sagte Relin schließlich.
    Khedryn blickte zur Decke hinauf und ließ langsam den Atem entweichen. »Gut gemacht, Mädchen!«
    Sie hatte ihm das Leben gerettet. Wieder einmal.
    Dann hob er die Stimme und rief: »Na schön, Jaden. Such uns einen sicheren Ort, wo wir uns verstecken können, und dann treffen wir uns alle in der Bordküche. Es gibt einiges zu besprechen.«

10. Kapitel
    Saes stand vor dem Hauptschirm, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, und beobachtete, wie die verbliebenen Klingen wieder aus den Ringen des Gasriesen auftauchten. Llerd lauschte über einen Kopfhörer den Funksprüchen der Piloten, dann wandte er sich an seinen Captain.
    »Das Ziel wurde zerstört, Sir«, sagte er, und sein rundes Gesicht verzog sich zu einem zufriedenen Lächeln. »Es ist mit einem der Felsbrocken des Ringes kollidiert. Unsere Verluste während der Verfolgung belaufen sich auf sechs Jäger.«
    Saes nickte. Er war überrascht, wie wenig ihn Relins Tod berührte. Eigentlich hatte er erwartet, dass grimmige Genugtuung oder hämische Freude ihn erfüllen würden, aber da war nur ein leises, mentales Nicken, eine emotionslose Zurkenntnisnahme. Er ging in sich, durchforschte seine Erinnerungen nach dem Gefühl, das in ihm aufgekeimt war, als er Relin an Bord der Herold entdeckt hatte. Doch da war nichts mehr, nur noch Leere. Ein schwarzes Loch.
    Er schob die Gedanken zur Seite. Jetzt in seinen Emotionen herumzuwühlen, war sinnlos, Zeitverschwendung. Sein ehemaliger Lehrmeister war als Narr gestorben. Der Verlust der Klingen war bedauerlich – zumal Saes sie nicht mehr durch neue Maschinen ersetzen konnte –, aber wenn das der Preis für Relins Tod war, hatte er ihn gerne gezahlt. Die Rechnung war beglichen, die letzte Verbindung in eine weit entfernte Vergangenheit durchschnitten. Nun galt es, sich Gedanken um die Gegenwart zu machen.
    »Bringen Sie uns in einen Orbit um diesen Mond und machen Sie eine Bestandsaufnahme! Ich werde mich in mein Quartier zurückziehen.«
    Llerd straffte die Schultern. »Jawohl, Sir. Soll der Steuermann einen Kurs nach Primus Goluud berechnen, sobald die Reparaturen abgeschlossen sind?«
    Saes hörte das Summen mechanischer Gelenke, als 8L6 sich von seinem Pult abwandte und zu ihm herüberblickte.
    »Nein«, sagte der Sith nach einem kurzen Zögern. »Unsere Pläne haben sich geändert.«
    Khedryn versuchte, sein immer noch wild schlagendes Herz zu beruhigen, während Jaden die ramponierte Schrottkiste behutsam an einen besonders großen Felsbrocken am Rande der Ringe heransteuerte und sie in einer tiefen, geschützten Einbuchtung landete. Sein Gleichgewichtssinn war von den wilden Manövern des Jedi immer noch in Mitleidenschaft gezogen, und er musste sich auf seinem Weg in die Bordküche immer wieder an der Wand abstützen. Zuvor hatte er sichergestellt, dass die Schleuse des Frachtraums wieder geschlossen und seine Searing immer noch an ihrem Platz war, zusammen mit Marrs Düsenschlitten und einigen kleineren Frachtkisten, in denen sich seine wertvollsten Funde befanden.
    Als er das kleine Abteil schließlich erreichte, wartete Relin dort bereits. Der Jedi saß auf der Bank neben dem Tisch, sein Gesicht schweißnass, seine Augen weit und glasig und tief in die Höhlen gesunken. Sein Atem kam schnell und flach, wie bei einem tollwütigen Tier.
    »Du bist krank«, sagte Khedryn.
    Relin blickte auf, schien ihn erst nach mehrmaligem Blinzeln zu erkennen. »Ja. Als der Hyperantrieb des Kreuzers zerstört wurde, trat eine starke Strahlung aus.«
    Khedryn

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