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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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es außer dem Tod der drei Troupiers noch eine ganze Anzahl von anderen Gründen gab, warum man für sein Haus Interesse zeigte.
    Wahrscheinlich hatte sie die Aussage der Niete von jedem Verdacht befreit, daß sie mit dem Tod des Veteranen etwas zu tun hatten, aber da blieb noch die Sache mit dem Standort des Heckenschützen, die Welsh auf der niedrigsten und gefährlichsten Stufe der Operation zu einem Gezeichneten machte. Die Rehabs rächten ihre Mitglieder immer, und es überraschte Welsh, daß sie nicht einfach die gesamte Nachbarschaft ausgelöscht hatten, wie es anderenorts geschehen war. Da mußte wohl von sehr weit oben extrem massiver Druck auf sie ausgeübt worden sein, um sie zurückzuhalten, und er hatte das Gefühl, daß dies etwas mit ihm zu tun hatte. Seine Gelbcodierung ließ es als möglich erscheinen, daß er als warnendes Beispiel für die nächste Säuberung aufgehoben wurde.
    Weniger als eine Stunde, nachdem er die Kerze ausgeblasen hatte, hörte er, daß Light sich rührte. Er nahm ein Streichholz und zündete die Kerze wieder an. Light setzte sich auf und bedeckte seine Augen.
    „Wie groß sind wir?“ fragte er, und versuchte, an der Flamme vorbei Welsh anzusehen. Er war offensichtlich noch benommen.
    „Es ist alles in Ordnung. Du bist in einem versteckten Raum bei mir im Keller.“
    Light rieb sich die Augen. Er war immer noch nicht wirklich wach und hatte offensichtlich die Antwort, die Welsh ihm gegeben hatte, nicht gehört.
    „Sind wir wieder bei Stark im Beutel? Ich weiß, ich weiß, es ist meine Erfindung. Ich kann es aber trotzdem im Dunkeln nicht erkennen, ob ich einen oder fünf Zentimeter groß bin.“ Er machte eine Pause, als würde er eine Antwort erwarten, aber Welsh hatte nur eine vage Ahnung, was Light meinte, und diese Möglichkeit verwarf er sofort.
    Light versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, und schüttelte ihn. Er schien gerade wieder in Schlaf zu versinken, als er plötzlich die Augen aufriß und besorgt fragte: „Er hat doch nicht den Diminutor benutzt, Brendan – oder?“
    „Ich bin Welsh“, verbesserte er sanft. „Du hast einen Anfall von Würgen gehabt, aber das wird schon wieder in Ordnung kommen.“
    Auf dem Gesicht von Light erschien kurz ein Ausdruck, als hätte er sich gerade verraten, und er riß einen Metallkasten von der Größe eines Vierteldollarstücks aus der Tasche und zielte damit besorgt im Zimmer umher. Dann entspannte er sich ein wenig und sah argwöhnisch zu Welsh hinüber.
    „Geht es dir gut?“ fragte Welsh.
    Light nickte. „Ich denke schon. Wir sind außer Reichweite von allem, was hier im Haus noch funktionieren könnte.“ Er sah Welsh lauernd an. „Bist du schon lange hier?“
    „Weniger als eine Stunde.“
    „Habe ich im Schlaf gesprochen?“ Wieder sah er Welsh an, als sei er vor etwas auf der Hut.
    Welsh schüttelte den Kopf. „Nichts, bevor du dich aufgerichtet hast, und dann auch nichts, was einen Sinn ergibt. Weißt du noch, daß du mich Brendan genannt hast?“
    Light schüttelte den Kopf. Welsh sah ihn eine Minute lang genau an. Aus irgendeinem Grund log Light. Welsh zuckte innerlich die Achseln. Was immer es auch war, von dem Light fürchtete, es verraten zu haben, es war auf jeden Fall ein Geheimnis der Mitglieder von Amorphus, und deshalb ging Welsh der Sache nicht weiter nach. Eine Pause trat ein, die Light dadurch zu überbrücken versuchte, daß er mit seinem Detektor den Raum absuchte. Schließlich durchbrach er die Stille. „Also Würgen hab’ ich gehabt, was?“
    Welsh nickte.
    „Verdammter Mist! Ich wollte meine Maske aufsetzen, hab’s dann aber vergessen. Bei Windstille kann man so schwer nachdenken, wenn man erst mal aus dem Amorphus raus ist. Ich hatte mir die Maske am Eingang hingelegt, und dann hab’ ich sie vergessen. Du hast wohl keine, oder?“
    „Ich habe ein paar Gesichtsmasken, die Eve aus der Chirurgie mitgebracht hat. Wenn du drei oder vier übereinander legst, helfen sie vielleicht.“
    Light nickte. „Sie ersetzen zwar keine Gasmaske, aber es wird schon gehen.“
    „Brendan sagte, er käme zurück und hole dich ab, aber das bezweifle ich. Jede Viertelstunde kommt hier ein Truppenwagen vorbei. Die scheinen dem Haus hier ganz besonders viel Aufmerksamkeit zu widmen. Glaubst du, daß du allein durchkommst?“
    „Na klar. Wenn ich erst mal ein bißchen geschlafen habe, ist mit mir wieder alles in Ordnung. Mein Kopf schein schon wieder einigermaßen klar zu sein.“
    „Hör mal, warum

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