Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
Vom Netzwerk:
Körper krachte nach vorn gegen sie und glitt nach hinten zu Boden. Stark wandte sich DeCorum zu und drückte ihm die Pistole an die Stirn. DeCorum schnaubte.
    „Ihr traut euch doch nicht, mich umzubringen. Ich bin der einzige, der euch noch sagen kann, wo sie ist.“ Zur Bestätigung sah er Welsh an. Welsh sah zu Stark hinüber. Stark lächelte und schüttelte seinen Kopf. „Falsch. Wir haben noch den Mann, den ihr wegen der Droge weggeschickt habt, und der ist sehr mitteilungsbedürftig.“ Er fing an, den Abzug durchzuziehen. Welsh ergriff ihn am Arm, und DeCorum lächelte überheblich.
    „Laß mich es machen!“ Als Welsh die Pistole in die Hand nahm, fielen bei DeCorum die Gesichtszüge zusammen. Welsh drückte langsam den Abzug und beobachtete, wie sich bei DeCorum Schweißperlen auf der Oberlippe bildeten. Er selbst behielt einen völlig neutralen Gesichtsausdruck bei. Er mußte DeCorum davon überzeugen, daß er schießen würde, versuchte aber zur gleichen Zeit, den Abzug nicht zu weit durchzuziehen.
    DeCorum drehte sich weg und rief: „Schon gut. Schon gut.“
    „Wo ist sie?“
    „Auf dem Militärgelände eingesperrt.“
    „Wo auf dem Militärgelände?“
    „Im Vernehmungsraum. Sie wartet darauf, daß ich mit Ihnen fertig bin. Wir haben gedacht, daß sie vielleicht rehabilitierbar sein könnte, selbst wenn Sie es nicht sind.“
    „Welches Gebäude?“
    „Vernehmungsgebäude, ungefähr eine Meile von dem südwestlichen Eingang, in der Nähe der Kreuzung der beiden Durchgangsstraßen.“
    Welsh lächelte. „Vielen Dank.“ Er streckte seinen Arm aus und begann, seinen Finger krumm zu machen, so weit es eben ging.
    DeCorum schrie auf. „Halt! Ich kann euch helfen, sie rauszuholen!“ Welsh schaute zweifelnd. „Ich schreibe eine Nachricht.“ Welsh war noch immer nicht überzeugt. „Ich rufe an.“
    Welsh lächelte. „Falsch. Du bringst uns rein. Nur der kleinste Fehler, der uns verraten würde, und du wirst dir wünschen, du wärst nie geboren worden. Wir kriegen dich auch, wenn sie uns kriegen.“ Er sah Light an. „Mit der Majorsuniform hier könnten wir es schaffen. Dann müssen wir allerdings gleich gehen. Wir können den Truppen wagen nehmen, in dem ich gekommen bin. Paßt dir eine von denen?“ Er nickte zu den Uniformen der Toten hinüber.
    Keine von ihnen war eng genug für Light, aber zwei hatten ungefähr die gleiche Größe wie er. Light zuckte die Achseln. „Wir könnten sie ja zusammenstecken oder so was.“
    Welsh schüttelte den Kopf. „Egal jetzt. Für Brendan ist auch keine Uniform da; dann fahrt ihr eben beide als Gefangene mit. Stark kann fahren, und DeCorum sitzt zwischen uns. Er bringt die Gefangenen zum Verhör.“
    Light neigte den Kopf. „Wie kommen wir aber raus?“
    „Genauso.“
    „Was soll ihn daran hindern, uns zu verraten, wenn wir erst einmal drinnen sind?“
    „Das hier.“ Welsh hielt eine Sprengstoffscheibe hoch. „Kannst du mit deinem Laser auf verschiedenen Frequenzen funken?“ Light nickte. „Das hier kleben wir ihm mitten auf den Rücken. Ein verdächtiger Tonfall, eine Augenbraue, die einen Zentimeter zu hoch gehoben wird, eine Körperhaltung, die nur ein bißchen zu steif ist, und ich drücke auf den Knopf.“
    „Und was ist, wenn er denkt, es sei die Sache wert, selbst wenn er dabei stirbt?“
    Welsh lächelte DeCorum zu. „Ach, es ist schon möglich, daß er denkt, das sei seinen Tod wert, aber das Ding hier wird ihn nicht umbringen. Das Stückchen ist zu klein, um irgend jemanden umzubringen. Das einzige, was es erreichen wird, ist, daß er von der Hüfte abwärts nichts mehr gebrauchen kann, und wenn ich das kleine Stückchen über den richtigen Wirbel klebe, dann kann er ausgewählte andere Teile auch nicht mehr gebrauchen. Kurz gesagt, wenn ich auf den Knopf drücke, dann wird DeCorum zum ewigen Gefangenen im eigenen Körper. Er wird in einer unbrauchbaren Schale gefangen sein, wird nicht sprechen oder sich bewegen können, von Maschinen und Drogen ernährt, bis er verrückt genug geworden ist, daß man ihn nicht mehr ausstellen kann. Es sei denn, natürlich, daß es die Regierung für eine bessere Werbung hält, wenn man ihn als Scheußlichkeit aufhebt, um die nächste Säuberung zu begründen.“
    Welsh lächelte in sich hinein. Er hatte das leichte Zucken eines Muskels im Winkel von DeCorums linkem Auge und die kleinen Schweißtropfen bemerkt, die sich wie kleine Diamanten von Porengröße am Haaransatz gebildet hatten. Auch die

Weitere Kostenlose Bücher