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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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ein paar Sekunden verzögern, gerade lange genug, damit ein Wagen in Höchstgeschwindigkeit hindurchfahren konnte. Stark hoffte, daß er es nicht ausgefahren sehen würde, wenn sie wieder herauskamen.
    Die Kreuzung in der Mitte des unregelmäßig angelegten Innenbezirks lag ungefähr zwei Meilen entfernt. Östlich vom Vernehmungsgelände, das von der Kreuzung aus mit drei oberirdischen Stockwerken fast zwei Blocks lang in östlicher Richtung an der Einfahrtsstraße verlief, stellte Stark das Auto in den Schatten. Welsh wußte so gut wie Stark, daß der größte Teil des zehnstöckigen Gebäudes unter der Erde lag, aber nur Stark und DeCorum konnten eine Ahnung davon haben, wo Eve sein könnte.
    Stark stieg aus und machte die hintere Tür für Brendan und Light auf. Brendan stieg aus und verschwand im Schatten. Stark nahm Light am Oberarm und ging mit ihm auf den Eingang zu. Auch DeCorum kam widerwillig aus dem Auto. Welsh lehnte sich nahe an ihn. Er zog die Drähte aus dem Laser und gab ihn Stark, der einen Aktenkoffer aus dem Wagen unter dem Sitz hervorholte und den Metallkasten darin verstaute.
    DeCorum sah sich nach einem Ausweg um, aber Welsh schüttelte den Kopf. „Sie können auch durch Aufschlag gezündet werden. Du brauchst nur mit dem Rücken gegen etwas geworfen zu werden oder auf den Rücken zu fallen oder mit irgendwas geschlagen werden, und schon gehen sie genauso hoch wie vom Laser gezündet. Du gehst neben mir her.“ Er gebrauchte den gleichen Tonfall wie bei einem verstockten Kind. „Du wirst nicht versuchen zu entkommen, weil du genau weißt, daß ich das noch vor dir merke. Wenn es sein muß, finden wir meine Frau auch ohne dich. Deshalb bleibst du nur so lange bei uns, wie das für uns günstiger ist. Wenn du mitarbeitest, lassen wir dich in einer von den Verhörzellen zurück; wenn nicht – na ja, du bist noch jung, und du hast vielleicht noch fünfzig Jahre in diesem Zustand vor dir.“ DeCorum schüttelte sich. Welsh machte eine kurze Bewegung mit dem Daumen in Richtung auf den Eingang des Gebäudes. Stark nahm Light am Arm, und die vier Männer gingen auf den Eingang zu.
    Hinter der Eingangstür hing ein Stimmenidentifikator, der die innere Tür öffnete. DeCorum ging auf das Wandmikrofon zu. „DeCorum, Dr. Marvin E. mit Wachen und Gefangenen.“
    Die Maschine klickte. „ÜBRIGE VORTRETEN UND IDENTIFIZIEREN .“
    DeCorum sagte ungeduldig: „Ich habe dafür keine Zeit; ich habe universelle Befugnis; dies ist ein Notfall. Die Männer hier passieren auf meine Garantie hin.“
    Die Maschine summte einen Augenblick. „NOTBEFUGNIS DARF NUR UNTER FOLGENDEN UMSTÄNDEN BENUTZT WERDEN: ERSTENS, BEI…“
    „Handkontrolle aktivieren!“ bellte DeCorum.
    „I-DENTIFIZIEREN SIE SICH.“
    „Beta zwölf, DEC, Alpha weiß drei.“
    Das Summen der Stimme wurde durch ein Surren ersetzt, und dann erschien ein Gesicht auf dem Bildschirm. Es war ein Techfünf, der offensichtlich noch halb schlief. „Ja, bitte?“
    „Wachen Sie auf und öffnen Sie das Tor! Hier spricht DeCorum, Alpha weiß drei.“
    Darauf folgte ein Klicken, und die Tür zum Vorraum glitt auf. Die vier gingen durch diesen Vorraum in ein weiteres kleines Zimmer. In einem Gestell bei der Tür wurden die Karten der Gefangenen aufbewahrt. Eves Name stand auf einer rosa Karteikarte. DeCorum nahm sie aus dem Gestell und las sie. Er stellte sie wieder zurück, und sie gingen durch die nächste Tür, die auf einen langen Gang führte und von dem auf beiden Seiten zahlreiche Türen abgingen. Alle außer dreien waren mit Fallen bestückt. Selbst Stark wußte nun nicht mehr, welche von ihnen sicher waren. Welsh hatte nicht erwartet, daß sie Sicherheitsmaßnahmen noch so streng sein würden, wenn sie sich bereits im Gebäude bewegten.
    Sie gingen durch das vorletzte Tor am Ende des Korridors, das wiederum auf einen anderen Gang führte. An seinem Ende lag ein Aufzug und links daneben eine Tür zu den Treppen. Durch diese Tür kam man nur, wenn vorher die Stimme identifiziert worden war, es sei denn, der Aufzug war außer Betrieb. DeCorum drückte auf den Knopf ‚Abwärts‘, die Tür ging auf, und sie traten in den Fahrstuhl, DeCorum sagte laut „Sieben“, und die Tür schloß sich hinter ihnen. Der Fahrstuhl setzte sich zu dem vierten unterirdischen Stockwerk in Bewegung.
    Welsh sah zu Stark hinüber, weil er wissen wollte, was im siebten Stockwerk war, aber Stark gab vor, ihn durch die Maske nicht zu sehen. Die drei Stockwerke über der Erde

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