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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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es fast Gedankenleserei war.
    Er hatte vorgehabt, die Augen zu schließen, während er dem Posten zunickte, was Welsh nicht hätte sehen können, aber die Drohung, die über ihm hing, war zu groß, und jetzt konnte er es nicht mehr riskieren.
    Stark hielt das Auto genau vor dem Doppeltor an, ließ aber noch genug Platz, um im Notfall schnell zurücksetzen zu können. Welsh drehte den Laser auf seinem Schoß. Er hielt den Kasten so, daß der Knopf unter seinem rechten Zeigefinger zu liegen kam. DeCorum fing an, fast sichtbar zu zittern. Als der Posten auf den Wagen zukam, rollte Stark die Maske hoch und legte seinen Mund frei. Es war nicht ungewöhnlich, daß Troupiers, die Gefangene brachten, ihre Masken aufbehielten, um den Schrecken auf höchster Stufe zu halten.
    Ein zweiter Posten ging um das Auto zu seinem hinteren Teil herum, und ein dritter bewachte beide aus der Sicherheit seines Wachhäuschens. Der Posten trug ebenso wie die anderen ein Nachtsichtgerät statt einer Maske.
    Der erste Posten ging auf die Tür des Wagens zu und blieb kurz hinter Stark stehen, so daß dieser seinen Kopf drehen mußte, um mit ihm reden zu können. Stark kurbelte das Fenster herunter und wartete. Der Posten starrte nach hinten auf Light und Brendan. Stark sah weiter geradeaus. Er kannte das Ritual, da er schon oft durch dieses Tor gefahren war.
    Es gab die Möglichkeit, daß sie ihn erkannten, aber er hielt es für unwahrscheinlich, da es fast drei Jahre her war, seit er das letzte Mal hier durchgefahren war, und auf dem Militärgelände war er nicht lange stationiert gewesen.
    Trotzdem gab es diese Möglichkeit, aber Welsh ahnte davon nichts, obwohl er von Anfang an gewußt hatte, daß Stark ein ehemaliger Troupier war.
    Stark wartete, bis die Posten ihre Umkreisungszeremonie abgeschlossen hatten. Welsh hatte das Gefühl, daß sie dazu eine ungewöhnlich lange Zeit brauchten, und er fragte sich, ob nicht jemand das Haus untersucht und Alarm gegeben hatte. Er verwarf die Möglichkeit aber wieder, weil sie über das Funkgerät im Wagen gehört hätten, wenn ein voller Alarm gegeben worden wäre. Auf der anderen Seite war es möglich, daß sie nur das Militärgelände alarmiert hatten, da die Abwesenheit von DeCorum ihnen einen Hinweis auf das Ziel ihres Wagens gegeben hatte.
    Stark hatte weniger Befürchtungen, und Welsh schöpfte aus seiner Haltung wieder Vertrauen – als hätten sie die Worte ausgetauscht, daß das Ritual nicht außergewöhnlich lange dauerte. Der Kontrollpunkt stand unter Alarmstufe Gelb, und die Prozedur an dem Tor war nicht so sehr qualitativ als quantitativ verstärkt worden.
    Der Posten sah nun durch Starks Fenster auf die Passagiere, die vorne saßen.
    Welsh hob und senkte seinen Finger auf dem Knopf, und sofort sagte DeCorum: „Tech vier, Sie haben uns jetzt lange genug aufgehalten. Sie wissen doch ganz genau, daß ich Dr. DeCorum bin und daß ich schon hundertmal durch dieses Tor gefahren bin.
    Ich habe ein Verhör durchzuführen, und Sie halten uns auf. Machen Sie jetzt das Tor auf, wir haben keine Zeit für Ihre Spielchen.“
    Welsh lächelte unter seiner Maske. DeCorum hatte genau die richtige Mischung von Arroganz und Vernunft gefunden. Er hatte den Posten beleidigt, ihn aber zur gleichen Zeit eingeschüchtert, eine sehr wirksame Mischung. Falls er das hier überleben sollte, würde er wahrscheinlich nicht mehr am Tor aufgehalten werden.
    Der erste Posten trat abrupt vom Wagen zurück und machte eine Abwärtsbewegung mit seinem Arm und einer geballten Faust.
    Der Posten in dem befestigten Wachhaus zog an einem Hebel, mit dem das Tor geöffnet wurde, und drückte dann auf einen Knopf, der die Reihe von Minen entschärfte, die fünfzig Meter vor ihnen dort über die Straße verlegt worden waren, wo sie durch den zweiten Zaun führte. Die Tore schwenkten langsam auf, und Stark zog seine Maske wieder herunter. Er war erleichtert, daß er nicht hatte sprechen müssen. Der Wagen fuhr an und war am zweiten Zaun vorbei, bevor das Tor wieder ganz geschlossen war.
    Als sie den zweiten Zaun passierten, fuhren sie über eine Bodenwelle. Stark identifizierte sie als die Oberkante des zwei Meter hohen und acht Zentimeter dicken Metalltors, das bei der Alarmstufe Rot von dem Wachhaus und verschiedenen anderen Stellen im Gelände aus durch Knopfdruck zum Hochschnellen gebracht werden konnte, wenn der Mechanismus nicht vom Haupttor aus blockiert worden war.
    Aber selbst das Haupttor konnte diesen Vorgang nur für

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