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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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enthielten Kasernen und Büros. In den ersten beiden Stockwerken unter der Erde waren Zellen – kahle Verschläge, in denen Gefangene vor dem Verhör eingesperrt wurden. Im untersten Geschoß war die Verbrennungsanlage, zu der die ,Überreste’ aus dem Terminierungsraum, mit dem sie durch Schächte verbunden war, herabgeschickt wurden. Die nächsten drei Stockwerke darüber, von fünf bis acht, waren der Rehabilitation vorbehalten und in ihrer Intensität von oben nach unten abgestuft. Ein Gefangener in diesem Gebäude machte einen langsamen Niedergang zur Hölle durch. Mit jedem Stockwerk, das er tiefer kam, schwand die Hoffnung mehr, bis im neunten Stockwerk nichts mehr übrigblieb.
    Im siebten Stockwerk setzte man Drogen ein und versuchte mit ihnen und einer Reihe von Tests herauszufinden, welche Ängste am wirksamsten einzusetzen waren. Wenn sich die Drogen als unwirksam herausstellten, wurde der Gefangene ein Stockwerk tiefer gebracht, wo all das, was man im siebten Stockwerk herausgefunden hatte, gegen ihn verwendet wurde. Die möglichen Ergebnisse waren entweder ein tiefer Schockzustand mit übersteigerter Empfänglichkeit oder vollständiger und unwiderruflicher Wahnsinn.
    Im ersten Fall wurde der Gefangene in seinem überempfänglichen Zustand in das erste Stockwerk über der Erde gebracht. Dort wurde er umerzogen und erhielt Befehle, die zu unüberwindlichen Anweisungen aus dem Unterbewußtsein wurden. So war es möglich, Blocks davor aufzubauen, manche Wörter auszusprechen oder sogar bestimmte subversive Gedanken zu haben, bevor der Gefangene wieder entlassen wurde, um seine stabile, funktionierende Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen. Wenn das zweite Resultat eintrat, wurde der Gefangene zur Terminierung in das neunte Stockwerk gebracht.
    Eve mußte die ersten drei Stockwerke schon hinter sich gebracht und dort viele von den Erfahrungen über sich ergehen lassen haben, die auch Welsh gemacht hatte. Relativ oft genügten Anwesenheit und Bewegungen der Troupiers, um, verbunden mit leichten Drogen, den Zustand der Überempfänglichkeit herbeizuführen, der die Rehabilitierung ermöglichte. Viele von den Verhafteten kamen überhaupt nicht tiefer als bis zum zweiten Untergeschoß. Von da an ging ein immer größerer Prozentsatz bis ganz nach unten. Nur einer von sechsen, die widerstandsfähig genug waren, es bis zur sechsten Stufe zu schaffen, sahen jemals die Oberfläche wieder, und von denen, die bis zum siebten Untergeschoß gebracht wurden, kam weniger als einer unter fünfzig wieder nach oben.
    Light sah sich im Fahrstuhl um, während sie hinunterfuhren. Er bemerkte zwei Kameras und einen Kontrollkasten, der durch Stimmen aktiviert wurde. Auf der Schaltleiste gab es nur einen Knopf, der aber anscheinend nicht oft benutzt wurde. Seine Oberfläche glänzte noch viel stärker als die der Leiste, in der er versenkt war. Light vermutete, daß es ein Alarmknopf war. Welsh war bereits zu dem gleichen Ergebnis gekommen, weil DeCorum sorgfältig vermied, den Knopf anzusehen.
    Der Fahrstuhl hielt an und öffnete seine Tür auf einen weiteren langen Korridor. DeCorum ging vor ihnen her zu der letzten Tür auf der rechten Seite. Welsh sah durch den Spion in der Tür. Der Raum schien leer zu sein. DeCorum zitterte unwillkürlich; ein Teil von ihm wollte weglaufen, während der andere Teil festblieb. Stark sah nervös den Gang hinunter, als DeCorum auf den Knopf drückte, der die Tür zurückgleiten ließ. Eve schrie und kroch schnell durch die Zelle von der Tür weg. Dort hatte sie zusammengekauert in der hintersten Ecke gehockt und vor sich hin geschluchzt.
    Das Gesicht von Welsh wurde völlig ausdruckslos, als er sich zu DeCorum umdrehte. Allein das Senken seiner Augenbrauen verriet den Haß, der hinter seinen Augen tobte. Er starrte DeCorum eine ganze Minute lang an. DeCorum duckte sich, als erwartete er, daß Welsh den Schlag führen würde, der für ihn schlimmer als der Tod war, aber der Schlag kam nicht.
    Es gab aber nun keinerlei Fragen mehr darüber, wie er zurückgelassen werden würde, wenn die anderen erst einmal sicher das Gelände verlassen könnten. Obwohl er es nicht aussprach, sagten Welshs Augen DeCorum, daß er, wenn es sein müßte, zwanzig Meilen durch das Fahndungsnetz der Rehabilitationstruppe marschieren würde, um sicherzustellen, daß DeCorum in einem Krankenhaus mit genug Maschinen zurückblieb, damit er für eine sehr, sehr lange Zeit elendiglich am Leben blieb.
    Eve fing wieder an

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