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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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höchstens die Sichtschirme zu Schießscharten für Gewehre umfunktionieren, aber in Gefahr waren sie nicht, wenn es selbst einem anderen T-4-Panzer nicht gelang, sie zu zerstören. Sie waren so lange relativ sicher, wie sie in dem Panzer blieben. Sie waren noch außer Reichweite des Nordwestbunkers, aber selbst wenn sie näher an dem Bunker und ihre Waffen noch einsatzbereit gewesen wären, hätte eine Auseinandersetzung mit dem Bunker unentschieden enden müssen.
    Die Bäume vor dem Panzer fielen weiterhin um wie Papier. Zwischen der Baumgrenze und dem Zaun lag ein unbewachsener Streifen von ungefähr zwanzig Metern Breite. Sobald Stark den Wald verlassen hatte, hielt er den Panzer an. Zwanzig Meter waren nicht viel Platz, um Geschwindigkeit zu gewinnen, aber der Zaun war nicht für einen Panzerangriff gebaut. Stark gab Gas, und der Panzer setzte sich in Bewegung. Als er den Zaun traf, war seine Geschwindigkeit nicht größer als fünfundzwanzig Meilen in der Stunde. Ein paar Sekunden lang flogen Funken nach allen Richtungen, als der Stromkreis unterbrochen wurde, aber der Zaun selbst bot noch weniger Widerstand als die Bäume.
    Der Zaun brach vor ihnen zusammen, und Stark hoffte, daß sich der lose Draht nicht in der Kette verwickeln würde. Zwischen dem inneren und dem äußeren Zaun war noch ein freies Stück, und Stark hatte das Fahrzeug auf vierzig Meilen gebracht, um die hundert Meter offenes Gelände zu überwinden. Sie hatten davon mehr als fünfzig geschafft, als die erste Mine hochging.
    Stark merkte, daß der Panzer nach rechts zog, was ein Hinweis darauf war, daß in der linken Kette ein Riß war, sie aber noch nicht ganz gebrochen war. Selbst der kleinste Riß würde sich allerdings über kurz oder lang zu einem Bruch entwickeln. Wenn sie die Schnellstraße erreichen sollten, würde er ihre Geschwindigkeit auf weniger als fünfunddreißig Meilen in der Stunde reduzieren.
    Stark versuchte, die Geschwindigkeit zu halten. Wenn sie schnell genug waren, würde das die Explosion der nächsten Mine wenigstens zum Teil ablenken. Es dauerte nicht lange, bis Stark das herausfinden konnte. Nach weiteren zwanzig Metern fuhren sie über die nächste Panzerabwehrmine. Sie explodierte auf der Innen- statt auf der Außenseite der Kette. Durch die Wucht der Explosion glitt die Kette von einigen der Treibräder herunter, und der Panzer schwenkte erst nach links und dann wieder zurück nach rechts. Die nächsten zwanzig Meter fuhr der Panzer in Schlangenlinien hin und her. Aus ihrem Weg auf den Zaun zu wurde auf diese Art ein Manöver, das auf zwei Schritte vorwärts und einen Schritt zurück hinauslief.
    Von dem Handfeuerwaffenbeschuß aus dem Bunker merkten sie nichts. Die Panzerung wurde dadurch nicht beschädigt, und auch die Ketten waren gegen einen Angriff von der Seite mit Infanteriewaffen längst nicht so empfindlich. Stark und die anderen merkten davon nichts, bis vierzig Grad auf Lights Bildschirm dunkel wurden.
    „Hallo, in meinem Bild ist ein Loch.“ Stark drehte seinen Kopf ohne den Turm, um nachzusehen. „Eine von den Kameras muß von einer Kugel getroffen worden sein. Sind sowieso nichts wert, die Kameras. Wenn du mit denen was sehen willst, müssen sie draußen sein, und wenn sie draußen sind, damit man was sieht, dann werden sie getroffen.“
    Die Wachen am Tor waren eigentlich keine große Bedrohung, aber wenn sie ihre Kanone noch gehabt hätten, dann wären sie selbst mit dieser kleinen Quelle von Ärgernis mit einem oder zwei Schüssen fertiggeworden. Brendans MG zielte ungefähr in Richtung auf den Bunker der Torwachen, und er schickte ein paar Feuerstöße hinüber. Die fünf Wachen in dem kleinen Bunker legten eine Feuerpause ein, als sie merkten, daß Brendan zurückschoß.
    Der Panzer fuhr nur noch langsam, als sie gegen den äußeren Zaun prallten, und der Draht beugte sich nur allmählich zu Boden. Die Zaunpfähle links und rechts verbogen sich, wurden umgedrückt und brachen schließlich. Der Panzer fuhr langsam über den Zaun weiter. Die Bunker an den beiden Ecken der westlichen Abgrenzung leerten sich, und die Troupiers, die darin gewesen waren, versuchten Straßensperren zu bilden, obwohl sie kaum eine Aussicht hatten, einen Panzer aufzuhalten, auch wenn dessen Bewaffnung nicht mehr funktionierte.
    Der Panzer hatte den umgefallenen Zaun halbwegs hinter sich, als die Kette brach. Es gab ein lautes Schnappen, das sie in der Kontrollblase nicht hörten. Der Panzer fing an, auf der Stelle

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