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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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aufwachte, während sie fort waren. Welsh und Light schlichen sich näher an den ersten Panzer heran und warteten darauf, daß die Schießerei anfing.
    Light projizierte seine Bilder zwischen die ersten Panzer gegenüber der nördlichen Seite der Doppelreihe. Brendan auf der anderen Seite traf mit seinen ersten beiden Feuerstößen drei der vier Wachen außen und deckte dann die Wachen auf der Innenseite mit einem Kugelhagel ein, so daß die Querschläger nach allen Seiten von den Panzern abprallten. Die Illusion, daß die dreidimensionalen Bilder die Schüsse abgaben, war von beiden Enden der Reihe aus sehr überzeugend. Die verbleibenden Wachen außen und die in der Mitte erwiderten das Feuer und waren verblüfft, daß sie die Angreifer nicht treffen konnten. Die inneren Wachen rannten zwischen die Panzer, um Feuerunterstützung zu leisten, und ließen so alle acht Panzer ungedeckt. Stark kletterte auf den ersten Panzer in der inneren Reihe und machte das Luk auf. Welsh gab ihm währenddessen Feuerschutz vom Anfang der Reihe von Panzern aus. Stark verschwand in dem Panzer.
    Stark war zwar auf älteren Modellen ausgebildet worden, erkannte aber viele der Kontrollhebel sofort. Die größte Verbesserung in dem Modell ,Friedenswächter’ war der aufgehängte Kampfraum. Die Besatzung von drei Leuten saß in einer Kontrollblase, die im Zentrum des Panzers aufgehängt war. Sie war bei Erschütterung beweglich und absorbierte so einen Großteil der Aufprallwucht selbst bei Volltreffern, indem sie sie einfach durch Bewegung auffing. Viel Platz würden sie zu fünft nicht haben, aber Stark war sich sicher, daß er mit dem Panzer durch die Zäune würde brechen können.
    Er setzte den Kontrollhelm auf und sah nach draußen. Über einen Bildschirm im Helm hatte er eine Sicht von dreihundertsechzig Grad. Wenn er seinen Kopf drehte, schalteten sich eine Reihe von integrierten Kameras nacheinander ein, so daß er diese Rundumsicht hatte. Er brauchte nur den roten Zeiger mit einem Zielknüppel, der mehrere Gelenke hatte, in Richtung, Höhe und auf den gewünschten Punkt zu bringen. Wenn der Zeiger auf das Objekt fixiert war und der Knopf auf dem Knüppel heruntergedrückt wurde, dann folgten Kanone und Turm dem Ziel, wohin auch immer es sich bewegte.
    Von seinem Sitz aus war Stark nur an zwei Stellen verwundbar: an den Ketten des Fahrzeugs, die ständige Bewegung erforderten, und im Bereich des blinden Flecks direkt über ihm. Er drückte auf den Anlasser, und die Atommotoren des Panzers sprangen sogar noch schneller an als ein gut eingestelltes Auto. Auf der Straße konnte der Panzer siebzig Meilen in der Stunde erreichen, und er hatte eine Dauergeschwindigkeit von fünfunddreißig. Der Koloß setzte sich in Bewegung wie ein Lastzug. Stark wandte seinen Kopf der Reihe von Panzern zu und drehte an dem Zielknüppel, um den Zeiger auf die Kette des nächsten Panzers zu bringen.
    Die aufgehängte Kontrollblase fing soviel von dem Rückstoß auf, daß nur durch den Sichtschirm die Abgabe des Schusses zu erkennen war. Er bewegte den Zeiger auf die Kette des nächsten Panzers auf dieser Seite und schoß wieder. Light hatte das Bild inzwischen schon abgeschaltet. Er und Brendan waren auf dem Weg zum Rand des Tarnnetzes. Welsh hatte sich bereits in dem Moment aufgemacht, als Stark den Panzer anwarf. Während Stark mit dem Panzer methodisch in Richtung auf den Rand des kleinen Waldes zurückstieß, feuerte er ständig weiter.
    Er nutzte die Schwächen der beweglichen Festung mit Leichtigkeit aus. Wären Mannschaften dort drinnen gewesen, dann hätten sie den Treffer kaum gespürt, aber die Panzer wurden trotzdem außer Gefecht gesetzt. Die Ketten flogen wie zu stark gespannte Gummibänder weg. Stark schüttelte den Kopf über den strukturellen Mangel, der diese Maschine von der Unbesiegbarkeit trennte. Die Platten der Kette waren zwar aus Metall, aber das Band, an dem sie befestigt waren, bestand aus Plastikon, das zwar das vielseitigste, aber auch das brüchigste Material unter den neuen Kunststoffentwicklungen war. Allein dieses Plastikon-Band erlaubte dem Panzer seine Geschwindigkeit, aber sie war eine Achillesferse, die selbst die Stadtguerilleros leicht auszunutzen verstanden.
    Auf der anderen Seite machte das Faktum von kriegerischen Handlungen in der Stadt selbst die hohe Geschwindigkeit und gute Manövrierfähigkeit des Panzers zu einer absoluten Notwendigkeit. Obwohl die Kette selbst durch einen Glückstreffer mit einem Gewehr

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