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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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nur noch fliehen; die anderen hingegen konnten nur noch stehenbleiben und schießen.
    Der erste Panzer schoß noch zweimal, während sie versuchten, hinter der Reihe von unbeweglichen Panzern Deckung zu finden. Mit dem ersten Schuß traf er die linke hintere Seite des Turms, und wieder spürte Welsh mehr als alle anderen das Schwanken der Kontrollblase. Der zweite Schuß traf die Kanone des vorletzten Panzers in der Reihe, die durch den Aufschlag der Granate plötzlich zur Seite geschwenkt wurde. Der Turm selbst wurde leicht gedreht. Light, in dessen Gesichtsfeld sich der Panzer befand, lachte laut auf.
    Alle acht Panzer waren mindestens einen halben Tag lang außer Gefecht gesetzt. Zwei, darunter der, in dem sie saßen, waren völlig nutzlos, da sie ihre Kanone verloren hatten. Die Hälfte der Munition in dem größeren der beiden Lager war weg, und die Möglichkeit, daß fast der ganze Rest auch noch in die Luft fliegen würde, war groß.
    Keine schlechte Leistung für vier Leute. Das war auf jeden Fall ein schwerer Schlag für das Image der Rehabilitationsarmee, wenn sie noch lange genug existierte, um ein solches zu pflegen.
    Stark lenkte den Panzer um den letzten in der ersten Reihe herum, um den langen Endspurt in Angriff zu nehmen. Er lenkte nach oben auf den inneren Zaun zu und schob den Geschwindigkeitskontrollhebel bis zum Anschlag nach hinten, als er die richtige Richtung hatte. Der andere Panzer schoß wieder, aber die Granate prallte vom hinteren Teil des Turms ab. Stark konnte nicht verstehen, warum der Richtschütze in dem anderen Panzer noch immer auf den Turm zielte, aber er schob es der Unerfahrenheit des Schützen zu. Der Panzer hatte nun wahrscheinlich keine Möglichkeit mehr, einen gezielten Schuß auf ihre Ketten zu landen, wenn man die zwanzig Sekunden nicht rechnete, die der Sprint bis zu den Bäumen kosten würde. Die restlichen Panzer in der Reihe blockierten die Sicht auf den gekaperten Panzer, bis er ein großes Stück des Wegs zum Wald hinter sich gebracht hatte.
    Die Bäume zwischen dem abgeholzten Stück und der Straße waren zwar kleiner, aber wenn der Panzer sie erst einmal erreicht hatte, boten sie doch Schutz. Ein ungefähr zwanzig Meter breiter Grenzstreifen trennte das offene Gelände von dem zweiten Zaun. Selbst wenn es riskant für die Ketten war, mit vierzig Meilen in der Stunde über das Hindernis von abgebrochenen Baumstümpfen zu rasen, verringerte Stark trotzdem die Geschwindigkeit nicht.
    Je schneller er in den Wald kam, desto weniger Möglichkeiten hatte der Mann in dem anderen Panzer, sich darüber klarzuwerden, daß er besser auf die Ketten als auf den Turm zielen sollte. Außerdem gab der Wald eine gute Deckung für die Ketten ab. Selbst dort, wo die Bäume abgeholzt waren, würden die Stümpfe viele von den Schüssen abfangen, die auf die Ketten gezielt waren. Sie könnten vielleicht sogar den Computer des Panzers so sehr verwirren, daß der Panzer am Schießen gehindert wurde.
    Als sie über das freie Stück zwischen den Panzern und den Bäumen hinwegdonnerten, schien der andere Richtschütze Starks Gedanken gelesen zu haben. Der erste Schuß ging nur deshalb an der Kette vorbei, weil Stark die eine Kette blockierte und die andere beschleunigte, so daß sich der Panzer drehte und seinem Gegner die Breitseite zeigte. Die Granate machte eine Beule in die Panzerung hinten an der Seite, beschädigte aber die Kette nicht.
    Der zweite Schuß ging noch knapper daneben. Er traf den Zwischenraum zwischen der Kette und der schweren Kettenabdeckung. Stark spürte am Steuer ein Zittern, das ihn ein leises Pfeifen ausstoßen ließ. Der dritte Schuß traf einen Baumstumpf und verteilte ihn in der Umgebung, während der Panzer Ahornbäume von zehn Zentimetern Stärke niederwalzte. Stark wurde mit dem Panzer langsamer und schaltete herunter, um die Bäume umzudrücken. Die meisten brachen am Boden ab und fielen vor dem fahrenden Panzer zur Seite. Hinter ihm, aber auch immer öfter an seiner Seite, brachen Bäume in Bodennähe ab und fielen um, weil der unbewegliche gegnerische Panzer ständig weiterschoß.
    Ohne Zweifel hatte der Panzerkommandant oder Posten schon über Funk den Diebstahl des Panzers gemeldet, aber sicher gab es nur noch wenige Leute, denen er es melden konnte, außer er sprach direkt mit der Bunkerbesatzung. Die gesamte Besatzung des Nordwestbunkers aber wäre dem Panzer nicht gewachsen, auch wenn dessen Bewaffnung zerstört war. Brendan und Light könnten

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