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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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sondern auch noch mit Riechgeräten, Schnüffler genannt, die seine Spur schneller und zuverlässiger als jeder Hund aufnehmen konnten. Die Schnüffler hatten ihnen auch verraten, daß in dem Waldstück niemand war, und sie waren wohl jetzt auch darauf gekommen, daß er mit einem Trick gearbeitet hatte, obwohl ein Schnüffler noch immer den Wald überprüfte, falls doch noch jemand drin sein sollte.
    Stark rannte mit aller Kraft, als der Schnüffler einen engen Kreis zog und auf das hintere Ende der Straße zuflog. Er war davon noch hundert Meter entfernt, als er seine Spur fand und mit Höchstgeschwindigkeit dem Geruchsband folgte, das zu ihm führte. Für die Leute in dem Hubschrauber war seine Spur ein leuchtendes Band auf ihrem Schirm, dem der Pilot nur zu folgen brauchte.
    Als er den Waldrand erreichte, warfen um ihn herum schon Kugeln die Erde auf. Stark machte einen Satz ins Gebüsch, als sie anfingen, mit Leuchtspurmunition auf ihn zu schießen, die in die Baumstümpfe klatschte. Obwohl die MGs mit einem Lenksystem gekoppelt waren, das von einem Schirm im Helm des Piloten aus gesteuert wurde, schossen sie daneben. Stark hatte eine Bewegung nach rechts gemacht, bevor er nach links in das Unterholz gehechtet war, und die MGs waren der Sicht des Piloten gefolgt und hatten ihn für kurze Zeit aus dem Visier verloren.
    Obwohl es für die Piloten mit dem Schnüffler und den Infrarot-Nachtsichtgeräten heller Tag war, blieb trotzdem noch das Problem, bei einer Geschwindigkeit von fünfundsiebzig Meilen in der Stunde auf ein Ziel zu reagieren, dem die Beweglichkeit eines einzelnen Mannes zu Fuß zur Verfügung stand. Der Hubschrauber knatterte über ihm, schwang sein Heck herum und schwebte auf der Stelle.
    Stark brach mit dem Hubschrauber auf den Fersen durch das Unterholz. Der Pilot folgte ihm gerade noch so schnell, daß Stark immer auf seinem Sichtschirm blieb. Wenn er den Schutz der Bäume verließ, würde er vermutlich sofort erwischt werden – und falls nicht, dann würde er ihm wie ein riesiger Hund folgen und die Jäger auf ihn aufmerksam machen, die gerade zur gleichen Zeit ihre kleine Gruppe an der Straße auflösten, um mit quietschenden Reifen zu wenden und sich in seine Richtung auf den Weg zu machen. Stark schaffte es bis zum Waldrand; der Schnüffler hing über ihm wie ein Jagdhund. Die leichten Hubschrauber hielten sich in respektvoller Entfernung, bis die Verstärkung eintraf. Die Leute an dem Schnüffler konnten nur im Dunkeln sehen, da ihre Infrarotsichtgeräte nur nachts etwas taugten. Sie konnten zwar auch auf Tageslichtbetrieb umgeschaltet werden, aber dazu brauchten sie ein paar Sekunden. Deshalb hielten sich die Hubschrauber mit den Scheinwerfern so lange es ging außer Sicht und schwebten in südlicher Richtung über einer Baumgruppe.
    Stark zog den Laser aus der Tasche und schob ein anderes Hologramm hinein. Er bewegte es langsam aus dem Wald heraus auf den nächsten Waldrand zu. Der Schnüffler ignorierte es. Es war für die Piloten zwar sichtbar, trug aber keinen Geruch und zeigte sich daher nicht wie er auf dem Sichtschirm.
    Ob sie nun wußten, daß es sich nur um eine dreidimensionale Projektion handelte oder nicht – sie ignorierten es jedenfalls und schwebten weiter direkt über der Stelle, an der er hockte. Stark zog das Hologramm aus dem Laser und schickte einen roten Lichtstrahl in das Ende des Abflußrohrs. Die Truppenwagen würden jetzt bald eintreffen, und er mußte sich beeilen. Den Schnüffler hatte er nicht täuschen können, aber vielleicht würde es bei dem Hubschrauber mit Scheinwerfern klappen. Er richtete den Laser auf den nächsten dieser Hubschrauber und schaltete ihn an. Brendan erschien am linken Außenrand des Lichtkreises.
    Der Hubschrauber schwang nach links, und das Licht seines Scheinwerfers fiel voll auf die Gestalt. Stark führte sie schnell diagonal zu seiner Position auf die weiter entfernte Baumgrenze zu. Als er sie nahe genug hatte, drehte er die Richtung der Figur um und führte sie auf sich selbst zu. Der Hubschrauber flog über sie hinweg, schlug einen Bogen und schwang sein Heck herum, um schnell auf sie zuzufliegen, weil die Sache zu ihrem Ende gebracht werden sollte. Diese schnelle Wende brachte seine Scheinwerfer in Sichtweite des Schnüfflers, dessen Piloten dadurch plötzlich nachtblind wurden.
    Stark konnte sie förmlich hören, wie sie Flüche ausstießen und den Hubschrauberpiloten über Funk anschrien, er solle sich scheren, während er auf

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