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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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hörte, daß die Sirenen näher kamen, als die Wagen von der Straßensperre wegfuhren und zu der Stelle kamen, wo die Hubschrauber ihre Kreise zogen. Es war ihm zwar gelungen, sie auf die andere Straßenseite und in die seinem Fluchtweg entgegengesetzte Richtung zu locken, aber wenn sie den Wald leer vorfanden, dann dauerte es nicht mehr lange, bis sie sich wieder verteilten. Bis dahin blieb ihm nicht mehr viel Zeit, und deshalb zog er sich den Stiefel schon wieder an, bevor das brennende Gefühl vollständig verschwunden war. Er stand auf und belastete den Fuß immer stärker, um ihn auszuprobieren, bis er sicher war, daß er ihn zuverlässig tragen würde.
    Er lief nun in gebückter Haltung etwas langsamer los. Unten auf der Straße quietschten die anhaltenden Autos, aus denen jetzt bald Männer herausspringen würden, die ihn vielleicht sehen konnten.
    Er lief diagonal, um zwischen sich und die Wagen eine Baumgruppe zu bringen, und rannte dann weiter auf die andere Seite zu. In einer Entfernung von ungefähr einer Meile wurden die Bäume zahlreicher und allmählich zu einem zusammenhängenden Wald, der sich für sechs oder zehn Meilen in drei Richtungen erstreckte. Dort wäre er zwar viel besser gedeckt, aber ihm blieb keine Zeit, diesen Weg zu nehmen. Der Amorphus lag irgendwo dort drinnen, aber niemand von ihnen kam aus dieser Richtung, und selbst er konnte ihn höchstens durch Zufall finden.
    Der Amorphus war von dichtem Unterholz umgeben. Außerdem gab es da zu viele Fallen, denen er nicht ausweichen konnte, wenn er aus dieser Richtung kam. Die Minen und Fallen waren zwei der Dinge, die den Amorphus so lange vor Angriffen geschützt hatten. Die Rehabs hatten ohne Zweifel eine grobe Vorstellung davon, wo das Gebäude lag, zumindest in einem Gebiet von einer Quadratmeile, aber es war gegen Luftüberwachung abgesichert, selbst wenn die Hubschrauber nicht abgeschossen wurden.
    Die wenigen Angriffe auf dem Boden, die von den Rehabs versucht wurden, hatten ihre Reihen nach weniger als einer Viertelmeile dezimiert. Was die Rehabs noch mehr verwirrte, war die Tatsache, daß der gesamte Komplex mehrere Male verschoben worden war. So hatten sie sich an seinen gegenwärtigen Standort nicht herangewagt, obwohl sie vielleicht wußten, wo er war.
    Auf der anderen Seite bedeuteten die Vorrichtungen, die für seine Sicherheit sorgten, für Stark den Tod, wenn er von der falschen Seite auf sie zukam. Es gab nur einen Eingang, und der führte durch das Abflußrohr, das nicht mehr als eine Meile entfernt war. Stark hielt sich so lange auf der Seite der Baumgruppen, die dem Wald zugewandt war, bis er nahe genug war, um mit einem Spurt zum Ende des Rohrs zu kommen. Das Rohr lag nur ein paar Meter von einer Baumgruppe entfernt, und wenn er diese letzte Baumgruppe erst einmal erreicht hatte, mußte er nur noch eine ganz kurze Strecke zurücklegen, die von der Straße aus einzusehen war.
    Cirka zwei Drittel des Geländes zwischen ihm und dem Amorphus war nicht durch Bäume gedeckt, und er würde eine verhältnismäßig lange Zeit dazu brauchen, diese Strecke zu überwinden. Er zählte beim Laufen wieder leise für sich und fragte sich, wieviel Zeit ihm wohl bleiben würde, bevor die Rehabs das Stück, das sie gerade durchsuchten, als sauber erklärten, um dann in immer größer werdenden Kreisen die Suche nach ihm bis hierher auszudehnen.
    Er war noch eine halbe Meile von seinem Ziel entfernt, als er sah, wie sich die Hubschrauber aus ihrer bisherigen Position zurückzogen und begannen, ihre Kreise zu ziehen.
    Er hatte eigentlich erwartet, daß ihm noch einige Minuten verbleiben würden, in denen er ohne Deckung laufen konnte, aber er täuschte sich. Die Hubschrauber kehrten fast sofort zu ihrer ursprünglichen Suchtechnik zurück. Stark blieb stehen, um sie sich genauer anzusehen. Sie folgten wieder ihrem gewohnten Zickzack-Kurs auf beiden Seiten der Straße. Er fragte sich, warum sie nicht auch über dem Wald kreisten.
    Er zuckte die Achseln und wandte sich zum Gehen, bemerkte aber dabei drei rote Lichter, die über der verdächtigen Baumgruppe an- und wieder ausgingen. „Verdammt noch mal“, murmelte er, drehte sich um und rannte ohne Rücksicht auf mögliche Deckung los, so schnell er konnte. Es gab nun keine Deckung mehr, weil die Suche nicht mehr auf Sichtkontakt angewiesen war.
    Der dritte Hubschrauber hatte deshalb kein Licht, weil er keines brauchte. Er war nicht nur mit Infrarotgeräten zur Spurensuche ausgerüstet,

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