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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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trauen.
    Er hüpfte auf einem Bein auf die Baumgruppe zu, fiel aber dabei alle vier oder fünf Schritte hin. Für die vier, die an seiner Seite hingen, war jeder Fall ein Erdbeben, das sie in einem großen Bogen umwarf, als der Raum sich auf seine Seite drehte. Brendan hatte durch die Stürze am meisten auszuhalten. Eve hatte alle Hände voll damit zu tun, den Druckverband an Ort und Stelle zu halten. Die Wunde ging bei jedem Fall weiter auf. Stark war immer noch zehn Meter von den Bäumen entfernt, als der Scheinwerfer direkt hinter ihm seine Suche begann.
    Er war zwar nicht nahe genug, um direkt erfaßt zu werden, aber er war sicher, daß immer noch genug Licht auf ihn fiel, um sie viel genauer hinsehen zu lassen, wenn der Scheinwerfer wieder zurückschwang. Wenn der Lichtkegel zurück zu den Bäumen gelenkt werden würde, dann mußte er ihn mit Sicherheit erfassen, bevor er die Deckung der Bäume erreicht hatte, und seine rote Uniform war in dem hellen Gras so auffällig wie ein Notsignal. Er hörte den Hubschrauber, wie er bei der Straße stotterte und dann wieder auf ihn zukam. Er zog den Laser aus der Tasche, nahm ein Hologramm aus dem Behälter und schob es in den Laser, ohne nachzusehen, welches es war. Alles, was den Hubschrauber ablenken würde, reichte aus. Er richtete den Laser auf den Rand des Lichtkreises, der auf ihn zukam, und drückte auf den Knopf.
    Am Rand des sich bewegenden Lichtkreises erschien Brendan. Er lächelte und hielt einen Troupier am Kragen seiner Uniform hoch wie einen preisgekrönten Bock. Der Hubschrauber stotterte und flog rückwärts auf die Gestalt zu. Stark schaltete das Gerät aus und humpelte auf die Bäume zu. Der Hubschrauber begann, in Kreisen das Gelände an der Stelle abzusuchen, wo eben noch Brendan erschienen war.
    Die immer größer werdenden Kreise kamen langsam immer näher auf Stark zu, als er sich umdrehte und den Knopf ein zweites Mal drückte. Brendan erschien wieder am äußeren Rand des Kreises auf der Seite, die der Straße zugewandt war. Der Hubschrauber machte eine scharfe Kurve zur Straße hin. Stark bewegte die Figur schnell auf die Straße zu.
    Zuerst glitt sie wie ein Geist dahin, aber dann führte Stark sie leicht auf und ab, um ihr das Bild einer laufenden Gestalt zu verleihen, und der Hubschrauber flog ihr nach. Stark hielt die Figur immer am äußeren Ende des Lichtkreises, führte sie die Böschung hoch und über die Straße. Der zweite Hubschrauber kam von der anderen Seite, und Stark führte die Figur schnell auf die Straßensperre und eine Baumgruppe zu.
    Als das dreidimensionale Bild Brendans die Bäume erreichte, schaltete Stark wieder aus und wandte sich der Baumgruppe hinter ihm zu. Es würde nun nicht lange dauern, bis die Wagen von der Straßensperre hierhergerast kamen, und dann würde die Gegend von Rehabs wimmeln. Er setzte sich in dem hohen Gras kurz vor den Bäumen auf den Boden. Die Hubschrauber schwebten über dem anderen, weiter entfernten Waldstück und ließen ihre Scheinwerfer nach vorn auf die Waldränder und die Straße schwingen, so daß das Licht wie eine unüberwindliche Mauer aussah. In dieser Position blieben sie wahrscheinlich, bis die Rehabs ankamen, und so konnte er es sich leisten, hier kurz vor dem Wald eine kleine Pause einzulegen. Er konnte sich ja leicht an die Baumgrenze zurückziehen, falls die Hubschrauber ihre Suche aufgeben und zu ihrem ursprünglichen Unternehmen zurückkehren sollten.
    Er öffnete die Klammern an seinem Stiefel und zog ihn aus. Er hatte noch immer keine Schmerzen, aber ein taubes Gefühl, das sich langsam zu einem Schmerz entwickelte. Der Schmerz würde erst dann richtig kommen, wenn er den eingeklemmten Nerv befreit hatte, und er biß in Erwartung dessen die Zähne zusammen. Genau hinter seinen Zehen drückte er nach unten und drehte den vorderen Teil des Fußes nach vorn.
    Der Schmerz durchzuckte ihn wie ein Stromstoß und ließ ihn einen Augenblick lang völlig erstarren. Er ließ den Fuß los und bewegte ihn langsam im Gras hin und her. Er spürte, wie sich das Gras Plastikrohren gleich unter seiner Fußsohle niederbog und zwischen seine Zehen glitt. Sein Bein stand bis zum Knie wie in Flammen, als sei der Nerv angegangen und noch nicht ausgebrannt. Er holte ein paarmal tief Luft und wartete darauf, daß der Schmerz verflog. Nachdem er zum drittenmal ausgeatmet hatte, ließ er langsam nach. Er würde ihn zwar noch spüren, konnte aber jetzt mit dem Fuß ohne Behinderung laufen.
    Er

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