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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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das letzte Mal abgeschnitten worden war.
    »Lord Tristan, ich muss Sie erinnern, dass Sie jetzt hinter Ihrem Ablaufplan zurück sind. Sie werden -«
    Tristan hob den NOK-Stein hoch.
    »Regis, was ist die potenzielle Gefahr bei diesem Codeschlüssel?«
    »Es besteht immer die Möglichkeit eines Schattencodes. Aber leider kann selbst ich nicht jede versteckte Subroutine entdecken.«
    Tristan nickte. Ein Raubcode war imstande, sein Neuronet innerhalb einer Millisekunde aufzufressen. Dann würde Tristan in der Freizone gefangen sein.
    Er zwang sich zur Ruhe, hielt den Spielstein vor sein rechtes Auge und starrte in die Linse. Eine Folge kreiselnder Blitze schoss den optischen Code in sein Neuronet.
    Im gleichen Augenblick erschien sein Roaming Grid. Alles schien einwandfrei, das Kaze Quarter befand sich am unteren Rand, dann die Weite der Freizone und -
    Das Gitter wanderte nach Norden. Nach Flagge Glom. Zuerst war es rot umrandet, aber dann verschwanden die roten Linien, wurden grün. Ein Pfad erschien auf der Karte von Flagge, führte zu einem Gebäude. Nichts deutete an, was das für ein Gebäude war, und es gab für ihn auch keine Möglichkeit, es Regis herausfinden zu lassen – nicht, bis sie sich tatsächlich dort befanden.
    Der einzige Weg, um es herauszufinden, bestand also darin, dort hinzugehen.
    Und dort würde er das bekommen, was er brauchte, um in das Herz von Flagge Glom einzudringen … in die Zitadelle.
    Zumindest hoffte er das.

 
7
     
    Jeder konnte mit der Rohrbahn ins Flagge Quarter fahren – selbst wenn man nicht dorthin gehörte. Wieder herauszukommen war allerdings eine ganz andere Angelegenheit.
    Die Sicherheitsvorkehrungen von Flagge ließen die von Kaze amateurhaft erscheinen. Sobald der Rohrwagen die Grenzmauer von Flagge passiert hatte, erschienen zwei Männer mit dunklen Panzeranzügen und Gesichtsplatten und begannen, sich durch den Mittelgang zu bewegen. Sie durchsuchten die Leute nicht, gingen nicht auf sie zu und fragten: Entschuldigen Sie, aber sind Sie etwa ein Mimikagent?
    Tristan saß stumm unter den anderen. Sie alle hatten die richtigen IDplants, vielleicht einige auch Arbeitsaufträge … niemand würde sie belästigen.
    Aber die Polizisten von Flagge gingen im Wagen auf und ab.
    Hielten sie Ausschau nach dem »Tic«? Vielleicht. Manche behaupteten, man könne einen Mimik, wenn man nur genau hinsah, enttarnen … es hieß, dass Mimiks, wenn man sie scharf beobachtete, ein wenig anders reagierten.
    Tristan räumte ein, dass da etwas dran sein konnte. In den meisten Fällen hatte ein Mimikagent eine Arbeitslebensspanne von vielleicht eineinhalb Jahrzehnten. Nach so vielen Jahren des Fluxens begannen sich seltsame physische und emotionale Rückstände anzusammeln.
    Das war der »Tic«. Die Art, wie man saß, ein Signal, das sagte: Ich bin nicht ganz so wie ihr anderen. Und die bloße Möglichkeit, dass so etwas existierte, machte es einem Mimik natürlich umso schwerer, einfach dazusitzen und normal zu sein.
    Als die beiden Flagge-Polizisten auf Tristan zugingen, konzentrierte er sich ganz auf das Nachrichtenzentrum über ihm.
    Sie befinden sich jetzt in der privaten Region von Flagge Glom. Willkommen im Glom der Zukunft – Flagge!
    Jedes Glom war das Glom der Zukunft. Jedes bot einen Ausblick auf eine schöne neue Welt. Konzernnationen, die miteinander kämpften wie -
    Tristan hatte alte Vids über eine Periode in der Menschheitsgeschichte gesehen, die dieser ähnelte, einer Periode mit Königreichen, Burgen und Bauern … so viele Bauern. Genau wie es jetzt war.
    Die Flagge-Polizisten hatten Tristan mittlerweile fast erreicht.
    In jenen alten Tagen zogen Ritter in die Welt hinaus, auf der Suche nach Dingen wie … dem Heiligen Gral … einer Schale, die jemand benutzt hatte, den man den Erlöser nannte. Auch eine Legende, wieder ein Mythos.
    Eine der Wachen drehte sich um und sah Tristan an, als dieser einer Holoblase nachsah, die an der Decke entlangschwebte, ein 3-D-Inserat für SynFood-Snacks. Eine Blondine flüsterte: »SYNdhaft köstlich.«
    Tristan ließ den Blick sinken und lächelte den Polizisten an. Ihm kam das ganz natürlich vor.
    Ich bin okay … und ich bin froh, dass Sie Ihren Job tun, Sir.
    Die Augen der Polizisten waren hinter ihren Gesichtsplatten verborgen. Glompolizei war immer gesichtslos.
    Tristan dachte: Die Polizisten haben noch mit niemandem gesprochen, mit keiner einzigen Person im ganzen Wagen. Wenn einer von ihnen jetzt etwas zu mir sagt, weiß ich,

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