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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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dass es Schwierigkeiten gibt.
    Tristan wandte sich wieder der Holoblase zu. Jetzt lief gerade ein Inserat für ein neues SensReal Holovid im Ocean. Mars-Abenteuer – als wären Sie selbst ein Marsianer.
    Wahrscheinlich Teil eines Plans, um den Bauern mehr Credits für diese neue Burg abzupressen, eine Burg, die eine ganze Welt weit entfernt war. Investiert in den Mars. Weil hier nichts mehr übrig ist.
    Der Polizist zögerte noch eine Sekunde, sah Tristan an … und ging dann weiter.
    Tristan zwang sich, sich keine Erleichterung anmerken zu lassen. Keine Erleichterung, weil er ja schließlich nicht in Gefahr gewesen war, oder? Alles in Ordnung, alles okay.
    Und dabei gelangte er zu einer Erkenntnis hinsichtlich dieser Masque … hinsichtlich der Persönlichkeitsreste dieser Schablone: Sehr cool. Nicht leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Gleichmäßig atmend, ruhig, entspannt.
    Die Männer der Flagge-Polizei gingen weiter.
    Nur noch wenige Minuten, und Tristan würde sich im Glom der Zukunft befinden.
     
    Als er den Rohrbahnterminal verließ, hatte er das Gefühl, jegliche Orientierung verloren zu haben. Er rief sein Roaming Grid und Regis auf.
    »Lord Tristan, ich fürchte, Sie sind dort hinten falsch abgebogen.« Ein Teil des Gitters, ein transparentes Display in seinem Gesichtsfeld, wurde hell, und Tristan sah, wo er den Fehler gemacht hatte. »Der Plan von Flagge Isle gibt an, dass Ihr Ziel ein SynFood-Lagerhaus ist. Ich schlage vor, dass Sie diese Route nehmen.« Regis zeigte einen Pfad, der Tristan unmittelbar vor das Gebäude führte.
    Tristan blinzelte Regis und das Gitter weg. Die Sicherheitskräfte von Flagge waren überall. Von früheren Einsätzen wusste er, dass Flagge das paranoideste aller Gloms war. Es herrschte Krieg, und in Flagge Glom war stets Alarmstufe Rot.
    Vor ihm, an einer Straßenkreuzung, ging eine Reihe von DNS-Anpasslingen. Tristan blieb stehen und betrachtete die seltsamen Kreaturen. Anpasslinge waren früher ein seltener Anblick gewesen. Ihre Körper waren für den Einsatz Off-World entwickelt worden, genetische Sonderanfertigungen, darauf angepasst, längere Zeit in unterschiedlichen Schwerkraftbereichen zu arbeiten. Einmal hatte er welche mit langen Armen und schlanken Körpern gesehen, speziell für die Arbeit in den engen Kavernen auf dem Mars entwickelt.
    Aber die Gloms brachten immer mehr Anpasslinge nach Hause, weil ihre Unternehmen Off-World zusammenbrachen.
    Diese Anpasslinge hier waren klein, mit kräftig wirkenden Armen und winzigen Köpfen. Wahrscheinlich würde man sie am Ende in kleinen, engen Räumen einsetzen.
    Die Anpasslinge zogen weiter, und Tristan setzte seinen Weg zu dem Lagerhaus fort.
     
    Er staunte darüber, wie klein und altmodisch das SynFood-Lagerhaus war – keine hundert Meter lang; die flachen, glänzenden, gelben Plastikbuchstaben des Firmenlogos passten nicht zu der moosig grünen Oberfläche des Gebäudes. Die Scankamera am Eingang des Lagerhauses betrachtete ihn. Nicht nötig, dass er etwas sagte. Sie würde ihn entweder erkennen und eintreten lassen oder gleichgültig zusehen. Falls er auf die verrückte Idee kommen sollte, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen, würde die Kamera einen Pulserstrahl aussenden und ihn quer über die Straße schleudern.
    Aber während das Kameraauge seine physischen Daten auswertete, hörte Tristan einen schrillen Ton, und die ineinander verschlungenen Ranken des Eingangs lösten sich voneinander. Tristan trat ein.
    Das Lagerhaus, oder zumindest dieser Teil des Lagerhauses, wirkte verlassen. Eine Reihe leerer Büros säumte einen Flur, der in einer Tür endete, hinter der er einen größeren Lagerraum vermutete.
    Er ging den Korridor hinunter.
    Die Tür schob sich hinter ihm zu, und eine weitere Kamera beobachtete ihn, als er durch den Flur ging.
    Wo stecken denn alle? Da sollten doch Kazemaulwürfe sein und ihm einen Datameister liefern.
    Und dann hörte er Stimmen … einen Mann, der hinter einer Tür einen Schmerzensschrei ausstieß. Er hörte ein klatschendes Geräusch, wie von einem Schlag. Er erreichte das Ende des Korridors, öffnete die Tür und sah sich der Mündung einer Pulserpistole gegenüber, die auf sein Gesicht gerichtet war.
    »Wer sind Sie?«
    Tristan fand die Waffe beruhigend. Er sah einen rothaarigen Mann, der die Waffe hielt und ihn finster anstarrte. Und neben ihm zwei weitere Männer, links und rechts von einer Frau, die an einen Stuhl gefesselt war. Tristan ging ein Satz durch den Kopf, den

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