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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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versuchen, Krek dazu zu überreden, dich zu einer Rohrbahn zu bringen.«
    »Wird er auf dich hören?«
    »Wir kämpfen alle dieselbe Schlacht. Natürlich ist Proteus eine ziemlich extreme Gruppe. Aber wir haben gemeinsame Ziele.« Mungs Augen verengten sich. »Ich werde dir helfen, aber du musst mir dein Wort geben, musst mir versprechen, dass du das Muster direkt zu Okasan bringst, wenn du an das Auge kommst. Versprichst du mir das?«
    Tristan überlegte – überlegte, was er würde aufgeben müssen. Dies war der Einsatz, der ihm die Selbstheit einbringen würde. Wie konnte er eine solche Hoffnung aufgeben, besonders seit er jetzt Lani kannte?
    Nein, das konnte er nicht.
    Doch zu Mung sagte er: »Du hast mein Wort.«
    Mung schüttelte den Kopf. »Nein. Mehr als das. Wenn du die Probe nicht zu uns bringst, werde ich Rache nehmen, Tristan. Glaube mir. Du wirst ein Verräter an der Familie sein. Und in dieser Familie leben Verräter nicht lang.«
    Mung ging zur Tür und rief Krek.
    »Hör mir zu«, sagte er, als der Proteusanführer zurückkehrte. »Ich habe mit Tristan gesprochen, und er hat mit mir eine Vereinbarung geschlossen, eine wichtige Vereinbarung für alle Mimiks. Er sagt, dass man ihn ganz bestimmt erneut aussenden wird, um dieses Katzenauge zu holen. Und dann wird er die Probe an uns übergeben.«
    »Und warum ist dieses Katzenauge so verdammt wichtig?«
    »Okasan ist überzeugt, dass es Geheimnisse enthält, die den Gloms schaden können. Sie kann diese Geheimnisse brauchen.«
    »Warum nicht wir? Wir sind ebenso wie Okasan darauf aus, den Gloms Schaden zuzufügen. Wir verehren sie, aber sie ist kein Mimik, gehört nicht zur Familie. Warum das Katzenauge nicht hierher bringen?«
    Mung schüttelte den Kopf. »Mein Freund, würdest du wissen, was du damit machen und wie du es verwenden musst? Deine Mimiks sind Krieger, Kämpfer. Überlass das Katzenauge uns.« Mung schlug Krek auf den Rücken. »Aber zuerst müssen wir es haben. Und damit es dazu kommt, müssen wir diesen Mimikagenten zu seinem Glom zurückbringen – und zwar schnell.«
    Krek sah nicht so aus, als ob er völlig überzeugt wäre, aber schließlich zuckte er mit den Achseln und nickte.
    »Also gut. Wir werden ihn nach Kaze bringen. Aber ich kann ihm nur raten, dass er seine Brüder nicht enttäuscht. Wenn er nicht zurückkehrt, werde ich den mutterlosen Mutagen persönlich aufspüren« – Krek drehte sich um und schob sein Gesicht dicht an das von Tristan –, »und dann reiß ich dir dein Interface heraus und stopfe es dir in den Hals.«
    Ich glaube dir, dachte Tristan.
    Er fragte sich, was Krek wohl tun würde, wenn er wüsste, dass die Daten von dem Auge nur Zentimeter von ihm entfernt waren, an der Innenseite seines Oberschenkels ruhten.
    »Ihr habt mein Wort«, sagte Tristan.
    Und das zeigte vermutlich, wie wertlos sein Wort war.
    Aber er hatte in seiner Laufbahn schon schlimmere Lügen ausgesprochen … und da war es um weniger gegangen.
    Mung hob die Hände. »Dann wollen wir gehen. Die Zeit wird knapp. Jeden Tag sterben mehr Mimiks, und die Gloms werden stärker.«
    »Folge mir«, sagte Krek.
    Tristan ging zur Tür des großen Saals, aber Mung blieb zurück.
    »Ich werde so weggehen, wie ich hereingekommen bin«, sagte Mung. »Das ist sicherer.«
    Tristan nickte.
    »Aber keine Sorge, Tristan. Wir sehen uns wieder.«
    Und dann beeilte sich Tristan, Krek einzuholen.

 
19
     
    Tristan presste die Knie gegen eine Wand des schmalen Metallschachts.
    Auf ihrem Weg durch ein anderes Tunnelsystem hatten sie bis zu diesem Punkt keine Wohner angegriffen. Krek und seine Mimiks hatten ein Loch in den Schacht geschnitten und sich auf diese Weise einen geheimen Zugang zu dem System der Rohrbahnen geschaffen.
    Geheim, aber sehr eng.
    Tristan hing jetzt angeblich über der Hauptplattform der Rohrbahn, war aber nicht sicher, ob er es schaffen würde, sich im richtigen Augenblick aus dem Schacht zu zwängen. Aber im Augenblick musste er warten.
    Irgendwo draußen setzte allmählich die Morgendämmerung ein.
    Aber hier befand er sich zumindest einigermaßen in Sicherheit … hatte Zeit, Regis zu konsultieren – oder welcher Avatar der Nächste im Kreislauf war.
    »PDA.«
    Ein mannsgroßes, an einer Karotte nagendes Kaninchen erschien, so als wären sie beide in den engen Schacht gezwängt.
    »Eh, was gibt’s, Mimik? Wusste gar nicht, dass du Kaninchenlöcher magst.«
    Tristan dachte, er hätte diesen Avatar gelöscht. Er hatte ihn von den alten

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