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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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nächsten Rohrbahn nach Kaze. Er war noch nicht in Sicherheit. Die Polizisten von Flagge konnten zurückkommen.
    Aber für den Augenblick sah es so aus, als hätte die Explosion ihren Zweck erfüllt. Weit und breit keine Flagge-Uniform zu sehen. Tristan entdeckte die Zeichen für Kaze Glom, und jetzt fing er an zu rennen, glaubte allmählich, dass er es schaffen würde.
    Er dachte an seine Selbstheit … und an Lani. Die beiden Gedanken verbanden sich. War es das, was die Selbstheit bedeutete: an jemand anderen zu denken, jemand anderen zu haben, der wichtig für einen war?
    Jetzt hatte er die Plattform erreicht. Nach der Digitalanzeige sollte es nur noch Minuten dauern, bis die nächste Bahn nach Kaze kam. Außer ihm wartete nur noch ein alter Mann.
    Tristan wurde langsamer, seine Lungen schmerzten immer noch von dem brennenden Rauch. Er ging an dem alten Mann vorbei … und der sprach ihn an.
    »Eh – entschuldigen Sie -«
    Tristan blieb stehen. Er wandte sich dem alten Mann zu. Schon regte sich wieder Panik in ihm. Wer war der Alte? »Ich habe eine Nachricht … eine Nachricht von Lani Rouge.«
    Der alte Mann hielt Tristan eine Schachtel hin. Sie glitzerte im grellen Schein der Lampen.
    Eine Nachricht von Lani? Wie hatte sie ihn gefunden?
    Tristan nahm die Schachtel, klappte den Deckel auf – und taumelte zurück, als ein greller Lichtblitz aus der Schachtel schoss und ihn blendete.
    Plötzlich erschien Tristans Roaming Grid. Die grünen und roten Bahnen leuchteten, blitzten eine Sekunde lang auf – und verschwanden dann.
    »Was?«
    Eine Bahn schoss in die Station, der durchsichtige Zylinder glitt lautlos an der Plattform entlang.
    Tristan sah auf sein Roaming Grid und stellte fest, dass es komplett gelöscht war; er konnte außerhalb dieser Freizone nirgends hingehen.
    So nah … und doch so fern.
    Der durchsichtige Zylinder öffnete sich.
    Es war völlig sinnlos einzusteigen. Sobald er den Fuß ins Innere der Bahn setzte, würde er einen White-Out bekommen.
    Als die Bahn davonglitt, sah er den alten Mann an.
    Der alte Mann lächelte.
    »Sie gehen nirgends hin.«
    »Wer sind Sie? Was haben Sie getan?«
    Das war äußerst merkwürdig. Wenn dieser Bursche nicht von der Flagge-Polizei war, und das war er offensichtlich nicht, und nicht von Proteus, wer -?
    »Ihr Roaming Grid ist gelöscht worden, Mimik. Sie stecken hier in der Freizone fest … mit mir. Und ich habe den Aktivierungsschlüssel.«
    An der schmutzigen Hand des alten Mannes baumelte ein kugelförmiger Optikschlüssel.
    Tristan versuchte, nach dem Schlüssel zu greifen, aber der Fremde riss ihn sofort zurück.
    Bewegt sich verdammt schnell für einen alten Mann, dachte Tristan. Er musste sein Roaming Grid neu aktivieren, und wenn es sein musste, würde er diesen lausigen Plasmiden töten. Mit dem größten Vergnügen.
    Der alte Mann grinste, als könnte er Tristans Gedanken lesen.
    Jetzt trafen andere Leute auf der Plattform ein und warteten auf die nächste Bahn.
    Der alte Mann lachte. »Sie wissen nicht, wer ich bin, wie?«, sagte er leise.
    »Ist mir auch völlig egal. Ich -«
    »Aber ich kenne Sie, Mr. Dohan Lee.«
    »Wer sind Sie?«
    »Oh, Sie kennen mich. Sehen Sie – Sie tragen meine Masque.«
    Eel! Das war Eel! Natürlich, in der Garderobe musste ein Peiler gewesen sein, und der Gladiator besaß offenbar mehr als eine Kopie seiner Schablonen. Irgendwie war die Schlafscheibe ausgelaufen, und Eel hatte ihn aufgespürt. Verflucht!
    Ehe Tristan etwas sagen konnte, drehte sich Eel um und brüllte: »Mimikkampf!«
    Tristan trat einen Schritt zurück.
    Eel schob schnell eine Hand in seinen Beutel, hantierte an seinem Interface, und binnen Sekunden fing der alte Mann an, sich zu verändern.
    Graugrüne Schuppen kamen aus Eels Haut, sein Kopf schwoll an, seine Mundpartie schob sich vor, wurde zu einem mit scharfen, blitzenden Zähnen gefüllten Mund.
    »Sie sind dran«, sagte Eel mit einer Stimme, die wie ein Reibeisen klang.
    Leute drängten sich in einem weiten Kreis um sie. Gar nicht schlecht, Gratisunterhaltung, um sich die Zeit zu vertreiben, bis die nächste Bahn kam.
    Ich bin dran, dachte Tristan. Er wusste, dass er mit dem Körper von »Mr. Dohan Lee« nicht mit Eel kämpfen konnte. Er würde ihm keine drei Minuten standhalten können, und Eel würde ihn in Stücke reißen. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen.
    »Eel, es tut mir wirklich Leid. Ich weiß, ich habe Ihre Garderobe genommen, aber ich -«
    »Gestohlen haben Sie sie,

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