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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Trickflachis, und er hatte seine anarchische Persönlichkeit eigentlich nie gemocht.
    »Irgendetwas Wichtiges im Ocean?«
    »Dies und das. Ihre Mailbox ist gerammelt voll mit Aktualisierungsaufforderungen, Doc. Alle von demselben Typ, diesem Cyrill – so ’nem Blödmann.«
    »Lass ihm eine Bestätigung zukommen; lass ihn wissen, dass ich zurückkehre.«
    »Ja, schon gut. Wenn ich mal Zeit habe. Wie ist der Einsatzstatus, Doc? Das will der bestimmt auch wissen.«
    »Darüber sagst du ihm nichts.«
    »Heh-heh-heh. Wir haben also Geheimnisse, was, Doc?«
    Noch gestern hätte sich Tristan nicht vorstellen können, dass er Regis einmal vermissen würde. Aber jetzt …
    »Sonst noch etwas, was ich wissen sollte? Entdeckst du in den Rohrbahnen etwas, was mich betrifft?«
    »Na ja, die Typen von der Flagge-Polizei treiben sich noch überall in der Freizone rum. Anscheinend ist gerade Jagdzeit auf Mimiks. Aber ich schätze, Jagdzeit auf Mimiks ist immer, was, Doc? Aber die finden nichts, also schätze ich, sie werden ihre Kanonen einpacken und sich nach Hause trollen.«
    Gut … weil ich nämlich bald rauskomme.
    »Erledigt.«
    Das Kaninchen verschwand.
    Tristan saß eingezwängt in der Dunkelheit, wartete, hoffte, dass Krek und seine Mimiks keinen Mist bauten. Falls sie falsch berechnet hatten, wohin der Schacht führte, könnte Tristan einem Polizisten von Flagge auf den Kopf springen. Vielleicht würde er auch durch den Schacht wieder zurückkriechen müssen, zu den schwarzen Tunneln … um dort mit den Wohnern zu spielen.
    Er wartete, lauschte auf die gedämpften Stimmen und Geräusche.
    Komm schon, dachte Tristan. Warum dauert das so lange?
    Wie als Antwort darauf ertönte unter ihm eine Explosion, jagte beißenden Rauch in den Schacht, und Tristans Warten war vorbei. Das Gas und der Rauch machten ihm zu schaffen, und er hustete gequält. Was auch immer er da eingeatmet hatte, es schmeckte tödlich. Jetzt war es Zeit, sich in Bewegung zu setzen.
    Er trat gegen die Platte vor ihm und erwartete, dass das Metallgitter aus der Halterung brach und auf den Rohrbahn-Eingang unter ihm fiel. Aber das Gitter reagierte überhaupt nicht. Und der Rauch war mittlerweile so dicht geworden, dass er das verdammte Gitter nicht einmal mehr sehen konnte.
    Er trat ein zweites Mal zu und hatte das Gefühl, dass sich diesmal etwas bewegt hatte.
    Das wäre ja das Allerletzte, hier oben nicht rauszukommen und von dem Ablenkungsmanöver umgebracht zu werden, das eigens dazu gedacht war, ihn rauszuholen.
    Er fing an, wie wild auf das Metallgitter einzutreten, und hoffte, dass Dohan Lees Muskeln die Oberhand gewinnen würden. Aber das Gitter tat ihm den Gefallen nicht …
    Und während er sich abrackerte, hustete er die ganze Zeit und atmete noch mehr von der beißenden Mischung aus Rauch und Gestank ein.
    Wie viele Tritte würde er wohl noch schaffen, ehe sein Körper ihm den Dienst versagte?
    Er hörte, wie etwas riss.
    Sehen konnte er nichts, aber das Kreischen von Metall, das aus einer Halterung gerissen wurde, klang in seinen Ohren wie Musik. Trotz, des beißenden Rauchs trat er immer wieder gegen das Gitter, verfluchte es, redete auf es ein, als wäre es ein Feind.
    »Beweg dich, du Mutagen!« WAMM! »Komm schon – und lass mich« – WAMM! – »hier raus« – WAMM! – »zum Teufel!«
    Wieder ein Tritt, und diesmal zuckte sein Fuß weiter, bewegte sich ins Leere. Er ließ sich durch die Öffnung gleiten, rutschte über das glatte Metall und kam schließlich taumelnd unten auf dem Boden auf.
    Er landete auf der Seite und stieß sich dabei die Hüfte. Er sprang auf.
    Leer.
    Die Flagge-Polizisten, die vorher hier stationiert gewesen waren, hatten wahrscheinlich nachgesehen, was die Explosion am Eingang zu bedeuten hatte. Der riesige Korridor war von Rauch erfüllt … und Tristan hatte den Eindruck, dass die Rebellenmimiks vielleicht etwas zu viel Sprengstoff eingesetzt hatten.
    Er drehte sich um und fing zu rennen an, auf die Rohre zu, vorbei an Leuten, die sich die tränenden Augen wischten und husteten.
    Hoffentlich sind die Rohrbahnen noch in Betrieb, dachte er.
    Als er ein Stück tiefer in das Labyrinth des Terminals eingedrungen war, wurde der Rauch dünner, und der größte Teil der Reisenden, die hier auf ihre Rohrbahnen zu den Gloms oder anderen Freizonen warteten, blickte nur noch mit leichter Neugierde zu dem rauchverhangenen Eingang.
    Ohne sich um die Blicke zu kümmern, studierte Tristan den Fahrplan und suchte nach der

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