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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Tristans VAE-Programm registrierte all seine Gesten, seinen Gesichtsausdruck. Für Cyrill würde es genau so sein, als ob er ihn sähe.
    »Ich habe das nicht getan, Cyrill. Wie können Sie sagen -?«
    »Dieses Katzenauge, von dem du ein Muster mitgebracht hast … die müssen gewusst haben, dass du kommst. Die haben gewollt, dass du ein Muster zurückbringst. Und schau, was es angerichtet hat -«
    Die Blase füllte sich mit einem Dutzend schneller Bilder von Mimiks, überall in Kaze Glom, und alle durchliefen sie dieselbe Zellauflösung.
    »Jeder Mimik?«, sagte Tristan leise.
    »Der Virus ist überall, von unseren eigenen Shuttles zu all unseren weltweiten Zentren gebracht … noch hat nicht jeder Mimik Anzeichen der Seuche erkennen lassen, aber wir müssen annehmen, dass auch die scheinbar Gesunden infiziert sind und sich in der Inkubationsperiode befinden. Bald wird jeder Kaze-Mimik eine Pfütze aus Schleim sein.«
    Ein Virus? Innerhalb der Grenzen von Kaze war jeder Mimik für Informationen und Anweisungen mit dem Glom verbunden. Aber einen Virus hatte es nie gegeben. Ein Virus konnte unmöglich unentdeckt bleiben. Unmöglich – bis jetzt.
    »Und alles deinetwegen, Tristan!«
    »Meinetwegen?« Tristan wurde zornig. »Wer hat die Mission geplant? Sie! Wer hat bestimmt, von welchem Katzenauge das Muster entnommen werden soll? Sie. Ich habe Ihre Anweisungen befolgt.«
    »Jetzt fehlt grade noch, dass du all deinen anderen Verbrechen auch noch das der Insubordination hinzufügst.«
    »Der Tod all dieser Mimiks ist Ihre Schuld!«
    »Mimiks? Wen schert schon, was mit euch Mimiks passiert. Wir können immer wieder welche von euch klonen – oder zumindest konnten wir das. Auf die DNS-Bänke kommt es an, und die sind verseucht! Unser Goleman-Bestand ist ruiniert. Unsere Mimikoperationen sind gelähmt – Kaze Glom selbst ist gelähmt!«
    Irgendetwas musste Tristan entgangen sein. Der Schock, der Schrecken erschwerte das Denken.
    »Du hast uns verkauft, Tristan. Du bist ein Verräter an deinem Glom!«
    »Nein. Wie könnte ich -?«
    Cyrill stieß mit dem Finger nach Tristan, geradeso, als könnte er damit die Meilen überwinden und ihm ins Auge stoßen.
    »Du warst es nicht? Du hast nichts getan? Dann sag mir dies – wie kommt es dann, dass du noch auf den Beinen bist? Wie kommt es, dass du am Leben bist, während jeder Mimik – jeder Kaze- Mimik, um es genau zu sagen – tot ist oder im Sterben liegt? Jeder Einzelne mit nur einer Ausnahme – dir! «
    Richtig, dachte Tristan. Das ist es. Ich lebe. Das muss Cyrill argwöhnisch machen. Ganz natürlich, dass er mich für einen Verräter hält.
    »Geh jetzt zurück in dein Quartier, Tristan. Ich schicke ein Polizeiteam, das dich in den Tower bringt. Vielleicht finden wir heraus, was dich am Leben erhält. Denk daran, es gibt für dich kein Versteck. Und jetzt beeil dich -«
    Cyrill verschwand. Er hatte das Recht, Angst zu haben. Und Wut – obwohl Tristan nicht verstand, was geschehen war und weshalb er allein überlebt hatte.
    Und dann erinnerte er sich an etwas.
    Cyrill wusste nicht, dass er einen Universalschlüssel hatte.
    Ich kann hier raus … wenn ich will.
    Aber wohin? Wo gab es Sicherheit?
    Und noch eine Frage: Wer hatte sonst noch gewusst, was er gestohlen hatte? Jetzt, wo er darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass es trotz allem gar nicht so schwierig gewesen war, an das Katzenauge zu kommen. Es war sogar eher leicht gewesen.
    Zu leicht.
    Hatte Lani Rouge gewusst, was in dem Katzenauge war? Hatte Flagge Glom darauf gewartet, dass Kaze jemanden schicken würde, um es zu stehlen?
    Er musste nachdenken. Wenn Cyrill ihn erwischte, würde er eine komplette Psychosondierung an ihm vornehmen und genau erfahren, was Tristan getan hatte, um zurückzukommen. Das allein würde schon als Grund für seine Liquidierung ausreichen. Aber selbst ohne das würden sie ihn zweifellos auseinander nehmen, um herauszufinden, was ihn am Leben hielt, während andere starben.
    Da waren zwei Dinge, die im Augenblick zu seinen Gunsten sprachen, wurde ihm bewusst. Das eine war, dass niemand wusste, dass er einen Universalschlüssel besaß. Cyrill dachte, dass Tristan in einem engen Sektor von Kaze Glom eingeschlossen war. Das andere war, dass jeder ihn für einen Menschen halten würde, weil ja alle Mimiks tot waren oder starben. Und inmitten von all dem Chaos hier würde er so lange nicht überprüft werden, bis Cyrill Alarm schlug.
    Und bis dahin kann ich draußen sein, dachte

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