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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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sichtbare Merkmale aufgewacht, wiedergeboren. Und er war hungrig.
    Während Tristan in seine Eigenmasque fluxte, sah er sich ein von seinem PDA aufgebautes Multi-Blasen-Display an.
    Die oberste Reihe war gefüllt mit eingefrorenen Holobildern der jüngsten Nachrichten. Wieder Zusammenstöße zwischen Mimiks und Bluts, mit Glomwachen, die untätig zusahen, wie Mimiks verprügelt wurden. Und die neuesten Untersuchungsergebnisse hinsichtlich des Mordes an dem Blutführer.
    Ich weiß, wer das getan hat, dachte Tristan.
    Eine weitere Packung war leer, und er ließ sie auf den Boden fallen.
    Und weitere Nachrichten … ein Durchbruch auf dem Mars. Natürlich, das sagen sie ja immer. Immer »große Durchbrüche« auf dem Mars, und dennoch blieb der Planet unbewohnbar. Wer konnte schon widersprechen, wenn die Gloms sagten, dass auf dem Mars alles prächtig lief?
    Er sah auf das körperlose Gesicht, das neben der Holoblase schwebte.
    »Was hast du sonst noch, Joe?«
    »Ich kann eine Folge von Live-Sendungen holen, die Sie vielleicht interessieren. Die Ritterspiele in McMurdo und -«
    »Schon gut. Aus.«
    Joe und die Blase verschwanden.
    Er war jetzt satt und wollte wieder schlafen. Er hatte noch eine Menge Schlaf nachzuholen. Als er auf seine Krippe zuging, ertönte ein Signal.
    Jemand war an der Tür. Aber er erwartete keinen Besuch.
    »Wer ist da?«
    Der Bildschirm zeigte das Gesicht von Tristans Besucher.
    »Argus? Was zum -?«
    Er überlegte, ob er den widerwärtigen Mutagen überhaupt zur Kenntnis nehmen sollte, aber an dessen Grinsen war etwas, das Tristan nachdenklich machte. Argus wirkte beinahe … glücklich. Und das konnte nur bedeuten: schlechte Nachrichten für jemand anderen.
    Er öffnete die Tür, und Argus drängte sofort ins Zimmer.
    »Du bist zurück, Tristan.«
    Tristan nickte. »Wie aufmerksam, Argus. Ja, und ich wollte mich gerade hinlegen, wenn es dir also nichts ausmacht -«
    Argus knallte die Tür hinter sich zu und blieb grinsend vor Tristan stehen. Dieser fragte sich, ob er die Gehegepolizei alarmieren sollte. Argus wäre nicht der erste Mimik gewesen, der durchdrehte.
    Sie hatten sogar eine Bezeichnung dafür. Mimikkoller. Manchmal drehte ein Mimik durch. Zu viele Fluxe, zu viel Psycker.
    Argus stieß ihm in die Rippen. »Du hast es versaut, Tristan.«
    »Tatsächlich?« Tristan versuchte, sich sein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. Argus weiß etwas. »Wenn du damit meinst, dass ich dir aufgemacht habe, hast du Recht.«
    Argus blinzelte ein paar Mal schnell hintereinander. Eine Art Tick, als würde etwas die Signale stören, die von seinem Gehirn zu seinem Mund flossen. Seltsam.
    »Du kannst dir deine Träume von Selbstheit abschminken, Tristan.«
    Wieder versuchte er, ihm einen Hieb zu versetzen, diesmal in die Magengrube, aber Tristan hob den Arm und lenkte den Schlag ab. Allmählich ging ihm das hier auf die Nerven.
    »Sag, was du zu sagen hast, und dann verschwinde, Argus.«
    »Ich habe dir schon gesagt: das hätte mein Einsatz sein sollen. Wenn ich gegangen wäre, hätte ich den richtigen Virus mitgebracht.«
    Tristan erstarrte und hatte das Gefühl, ein Schwall interstellarer Kälte würde durch seine Adern schießen. Er versuchte, seiner Stimme nichts anmerken zu lassen.
    »Was soll das heißen?«
    »D-Dass ich F-Freunde im Daten-l-labor habe«, stotterte Argus, und da war wieder dieses seltsame Blinzeln. »Und die haben mir gesagt, dass sie nicht wissen, was du gebracht hast, aber jedenfalls haben sie noch nie einen solchen Dataviron ge-s-sehen. Sie schicken M-Muster herum, um ihn zu iden-iden-ti-fizieren.«
    Wieder das Blinzeln. Argus’ Mund ging auf und zu. Es sah geradezu komisch aus, ein verrückter Mimik, der versuchte -
    Jetzt hing Argus die Zunge halb aus dem Mund, und dann, so als würde er versuchen, Tristan mit einem Trick zu beeindrucken, begann sich die Zunge wie ein Ballon auszudehnen.
    Tristan lachte.
    »Argus, ich habe gar nicht gewusst, dass du -«
    Die Zunge dehnte sich noch weiter aus und platzte, bespritzte Tristan mit rotem Zeug. Tristan fuhr entsetzt zurück, als sich in Argus’ Gesicht plötzlich Höcker bildeten, pulsierten, sich hin und her bewegten, ausdehnten und schließlich aufplatzten.
    Was zum Teufel ging hier vor? Zu häufiges Fluxen war schädlich … das wussten alle Mimiks. Aber so etwas hatte Tristan noch nie gesehen. Argus verdrehte die Augen in einem völlig verformten Kopf; sie sahen aus, als wollten sie ihm aus dem Schädel springen.
    Und dann

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