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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich träge auf, als wir das Zimmer betraten, schaute uns an und hörte die Stimme ihrer Direktorin. »Darf ich dir John Sinclair vorstellen, den Mann, der von deinem Vater geschickt worden ist, um dich abzuholen?«
    Angel setzte sich auf. Sie strich ihr Haar zurück, nickte und sagte: »Dann können Sie uns ja allein lassen, Madame, nicht wahr?«
    Damit nahm sie mir die Worte aus dem Mund. »Keine Sorge, ich werde schon gehen.«
    Madame Sousa verschwand und ließ uns allein.
    ***
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz, Mr. Sinclair. Irgendwo, mir ist das egal.«
    Sie deutete in die Runde.
    Das Zimmer sah nicht so aus, wie man sich den Raum einer braven Internatsschülerin vorstellt. Uberall lagen Kissen. Sehr bunt, dazu noch bedruckt. Das neue Filmplakat von Indiana Jones hing neben dem aktuellen Bond-Poster an der Wand. Die Stereo-Anlage zeigte einen leichten Staubfilm.
    Ich schaute zum Fenster hinaus in einen Innenhof, wo die braunen Stühle verloren herumstanden. Keiner besaß mehr den Nerv, sich dort aufzuhalten.
    Neben einem mit Büchern gefüllten Regal ließ ich mich nieder. Der Sessel bestand aus Korb. Auf dem Kissen sah ich den Abdruck eines Katzengesichts. Der Korbstuhl knarrte, als ich mich darauf setzte und ihn mit meinem Gewicht nach innen drückte.
    Angel hockte auf der Couch, die gleichzeitig ihr Bett war und mir schräg gegenüber stand. Sie sah schüchtern aus, wirkte wie verloren. Aus ihren hellen, etwas traurigen Augen schaute sie mich an, ein verlorenes Lächeln in den Mundwinkeln. Ich lächelte ebenfalls. Umgezogen hatte sie sich bereits. Sie trug ein weites T-Shirt und einen langen Wickelrock mit einem roten Blumenmuster auf dem hellen Stoff. Das Oberteil war weiß.
    Wenn ich mir ihr Gesicht betrachtete, so hatte sie den Namen Angel nicht zu Unrecht bekommen. Sie wirkte tatsächlich wie ein Engel mit ihrer blassen Haut, den ebenfalls farblosen Lippen und den traurigen Augen. Ich schaute auf ihre Hände. Angel besaß sehr schlanke Finger. Ihre Nägel zeigten einen Hauch von Rot.
    »Mein Vater hat sich Sorgen gemacht, nicht wahr?« sprach sie mich an.
    Ich nickte. »Natürlich. Es ist auch verständlich, nach dem, was hier passiert ist.«
    Sie schaute zur Decke und atmetete tief. »Wir können es alle nicht fassen. Es ist zu schlimm. Niemand weiß, wer es getan hat. Der Mörder ist wie ein Phantom. Schade, daß die Toten nicht mehr reden können, Mr. Sinclair.«
    »Sagen Sie bitte John.«
    »Gern.«
    »Ich habe bereits mit Madame Sousa und auch Leutnant Tenero über den Fall gesprochen. Keiner hat einen Verdacht. Beide stehen vor einem Rätsel. Wie ist es mit Ihnen?«
    »Ich weiß auch nichts.«
    »Was spricht man in Schülerkreisen darüber?«
    »Wir reden, wir haben Angst, doch wir kommen zu keinem Ergebnis. Manchmal habe ich den Eindruck, als würde etwas zwischen den Mauern lauern, verstehen Sie?« Angel legte eine Pause ein.
    Ich forderte sie auf, weiterzureden.
    »Nun ja, ich kann es nicht genau erklären. Vielleicht ist es das Böse.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Gefühl John, reines Gefühl. Das Böse, das in diesem alten Gebäude steckt. Eine grauenhafte Sache…« Sie hob den Blick. »Ein Geist?«
    »Glauben Sie an Geister, Angel?«
    Sie hob die Schultern. »Manchmal ja. Wenn es dunkel wird und die Nebel über den See treiben, dann kann man schon das Gefühl haben, Geister zu sehen, aber das ist wohl nicht mehr als eine Einbildung, finde ich. Es gibt keine Geister.«
    Ich hätte ihr glatt das Gegenteil sagen können, behielt es aber für mich. Weshalb sollte ich sie mit Dingen belasten, die in mein Gebiet hineinfielen?
    »Wann sollen wir fahren, John?«
    »Eine gute Frage. Wann wollen Sie?«
    »Sofort?« Sie hob die Schultern und schaute sich um. »Das wäre schlecht, ich müßte noch packen.«
    »Dann morgen früh.«
    »Das bedeutet noch eine Nacht im Castello.«
    »Fürchten Sie sich davor?«
    »Nicht direkt, John, aber ich habe erlebt, daß die Nächte gefährlich werden können.«
    »Dann wollen wir hoffen, daß die nächste ohne Gefahr vorbeigeht. Außerdem bin ich bei Ihnen. Ihr Vater hat mich zu Ihrem Schutz gesandt. Ich werde alles tun, um Ihr Leben zu schützen. Aber etwas anderes, Angel.« Ich beugte mich vor. »Haben Sie eigentlich schon etwas erlebt, das auf einen übersinnlichen Einfluß hindeutet?«
    »Geister, meinen Sie?«
    »Ja, so etwas Ähnliches. Auf jeden Fall Dinge, die man nicht einordnen kann?«
    Angel überlegte. Um Zeit zu gewinnen, stand sie auf und öffnete eine

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