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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum Lido, zum Strand. Hohes Schilf bildete einen dichten Ufergürtel. Die gegenüberliegende Seite verschwamm bereits im leichten Dunst, was auch Madame Sousa gesehen hatte.
    »Wir werden am Abend Nebel bekommen.«
    Sie nickte zu ihren Worten. »Ich kenne das Wetter.«
    »Das gibt es auch bei uns in London.«
    »Dafür ist Ihre Stadt doch berühmt.«
    »Natürlich. Wissen Sie, was mich wundert, Madame? Man hört hier überhaupt nichts. Weder von draußen noch von innen. Man könnte meinen, in einem verlassenen kleinen Schloß zu sein.«
    Leise lachend schaute sie auf den kühlen Steinfußboden. »Die Disziplin der Schülerinnen ist in Ordnung, aber ich halte es für übertrieben. Seit diese schrecklichen Verbrechen geschehen sind, da ziehen sich die Mädchen zurück. Unser Haus ist früher oft genug von ihrem fröhlichen Lachen erfüllt gewesen. Das ist nun alles flachgefallen. Es tut mir leid, daß ich daran nichts ändern kann.«
    »Ich hoffe nur für Sie, daß noch andere Zeiten kommen werden, Madame.«
    »Ja, das hoffen wir alle.«
    Wenig später fanden wir uns in einem quadratischen Vorflur am Ende des Ganges wieder.
    »Sie können unter drei Türen auswählen, Mr. Sinclair. Welches Zimmer wollen Sie nehmen?«
    »Das linke.«
    »Gut.« Sie schob sich an mir vorbei und öffnete die Tür. Ich schaute in einen kleinen Raum, bei dem das Fenster offenstand. Ein dünnes Fliegengitter in der Öffnung sorgte dafür, das keine Insekten in den Raum wirbeln konnten.
    Der Raum war klein. Auf dem Steinboden lag ein Sisalteppich. Eine schmalere Türe führte ins Bad, wo ich eine Dusche fand und ein Handwaschbecken. Dazwischen stand die Toilette.
    »Nett«, sagte ich. »Das nehme ich. Ich muß nur noch meinen Koffer holen.«
    Die Frau gab mir den Zimmerschlüssel. »Den Weg zurück kennen Sie, oder soll ich…?«
    »Nein, bitte, ich habe mir alles gemerkt.«
    »Gut. Wann sehen wir uns?«
    »Wo kann ich Sie finden?«
    »Ich gehe am Abend gern noch spazieren.« Sie deutete auf den Park.
    »Der Weg zum See ist wunderbar. Wenn Sie wollen, können wir dort noch miteinander reden.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    Sie verabschiedete sich mit einem Lächeln und einem gleichzeitigen Kopfnicken. Ich schaute ihr nach und dachte daran, daß nicht nur die Schülerin Angel etwas ungewöhnlich war und sich von der Masse der meisten Personen in ihrem Alter abhob. Auch aus Madame Sousa wurde ich nicht schlau. Meiner Ansicht nach verwickelte sie sich in Widersprüche und gab sich gleichzeitig auch opportunistisch. Mal sehen, wie es weiterlief. Ich holte meinen Koffer und zog die verschwitzten Sachen aus. Natürlich dachte ich an meine Erlebnisse und bekam ein schlechtes Gewissen, weil ich mit Angel abgemacht hatte, schon am nächsten Tag zu fahren. So etwas ging mir gegen den Strich, wenn ich ehrlich war. Einen unaufgeklärten, dreifachen Mord zurückzulassen, das hatte ich noch nie getan.
    Auch eine erfrischende Dusche konnte die trüben Gedanken nicht fortspülen.
    Später lag ich auf dem Bett und dachte weiterhin nach. Zu einem Ergebnis kam ich nicht, mein mieses Gefühl wollte auch nicht weichen. Ich glaubte daran, daß ich von Dingen umgeben war, die mich an der langen Leine hielten.
    Schatten waren erschienen, wurden zu Monstren und wieder zu Schatten. Das war ein Fall für mich.
    Mein Entschluß stand fest. Ich würde Angel zum Flughafen nach Zürich bringen und anschließend wieder zurückfahren, um den dreifachen Mörder zu stellen.
    Ja, so mußte es laufen. Wenn ich allein war und freie Hand hatte, brauchte ich auf nichts und niemand Rücksicht zu nehmen. Mit dem Gedanken daran fielen mir die Augen zu, und ich schlief tatsächlich tief und fest ein…
    ***
    Madame Sousa fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und schaute auf die Für des Zimmers, in dem sie John Sinclair zurückgelassen hatte.
    Sie wurde aus dem Mann nicht schlau. Der war nicht derjenige, als der er sich ausgab. Da mußte einfach mehr dahinterstecken. Offen danach zu fragen, hatte sie sich nicht getraut, aber es gab einen anderen Weg, auf dem sie möglicherweise eine Auskunft bekommen konnte. Sie wollte die Karten befragen.
    Madame Sousa hatte gelogen, sie gehörte zu den Personen, die sehr wohl an die Karten glaubten. Das ging nur sie persönlich etwas an. Einem Fremden würde sie sich nie derart offenbaren und auch ihren Schülerinnen nicht. Ihr Zimmer lag oben. Damit war der Turm gemeint, wo auch die übrigen Lehrpersonen wohnten. Eine Wendeltreppe führte

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