Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
stoßen.
    Ich blockte den Armstoß ab, riß noch einmal an dem Blatt, bekam es zu packen und zerfetzte es. Angel sah das. Als »Antwort« verzerrte sich ihr Gesicht.
    Sie schrie mir ein Schimpfwort entgegen und drehte durch. Im engen Bereich der Sitze fing sie an zu kämpfen. Sie wollte mir wiederden Stift ins Gesicht rammen, traf nur die Schulter. Der Bleistift brach ab, das machte sie noch wütender und fast zu einer Katze.
    Gekrümmte Finger, spitze Nägel, die Kraft und Wucht ihres Körpers, all das legte sie in den Angriff hinein. Ich hörte ihr Schreien, ihr Keuchen, vor dem Mund sprühte der Speichel. Sie traf das Lenkrad, den Dachhimmel, Knöchel schrammten über das Armaturenbrett hinweg, sie heulte dabei auf, dann erwischte ich sie.
    Ich hatte die Hand nicht zur Faust geschlossen. Mochte Angel sein, wie sie wollte, ich brachte es einfach nicht fertig, meine Faust in das blasse Gesicht zu schlagen. Die flache Hand erwischte sie an der Stirn, schleuderte Angel zurück, wobei sie die Beine anzog und die Füße sofort auf mich zuschleuderte.
    Ich bekam den rechten Fuß am Knöchel zu packen. Sie aber zerrte, trampelte, dann hielt ich plötzlich den Schuh fest, und Angel bewies, wie gelenkig sie war. Das Mädchen drehte sich auf dem schmalen Sitz herum. Es wollte zur Tür gelangen.
    Ein Griff reichte aus, um sie zu öffnen. Dann katapultierte sie sich aus dem Wagen, kam mit dem Rücken auf, hatte ihre Tasche noch mitgerissen, und als ich mich vorbeugte, um sie zu fassen, hatte sich Angel bereits herumgerollt.
    Auf einmal stand sie wieder.
    Genau in dem Moment, als ich mich aus dem Wagen drückte. Der Rundschlag war auf mich gezielt. Ausweichen konnte ich nicht mehr. Angel hämmerte mir ihre Tasche um die Ohren. Leider befand sich darin ein ziemlich harter Gegenstand.
    Eine Schmerzwelle schoß durch meinen Kopf. Sie lenkte mich von der eigentlichen Aufgabe ab. Angel bekam die Chance, mit einem Tritt nachzusetzen, der mich an der Wange erwischte.
    Dann rannte sie weg. Im Laufen schleuderte sie auch den zweiten Schuh vom Fuß.
    Während ich mich hochrappelte, tauchte sie bereits in die stickige Dunkelheit hinein.
    Natürlich waren wir beobachtet worden. Ein Beifahrer öffnete seine Tür, rief dem Mädchen etwas zu, das sich darum nicht kümmerte und dichtan der Wand entlang weiterrannte.
    Schattenhaft glitt sie unter den Leuchten hinweg, die Tasche noch immer festhaltend, dann sprang sie nach rechts und verschwand in einer der Ausweichnischen.
    Für mich stand fest, daß die Gefahr noch längst nicht gebannt war. Angel kam gegen ihre zweite Existenz nicht mehr an. Diese dämonische Kraft hielt sie in den Klauen und sorgte dafür, daß der Tod etwas Normales wurde. Angel wollte das Chaos, den Mord, das Feuer, und sie wollte, daß aus dem Tunnel eine Feuerhölle wurde.
    Auch ich hatte die Nische erreicht. Sie befand sich noch in der Höhe des Tanklastzuges, hinter dem die Flammen nicht tanzten, weil ich das Blatt zerrissen hatte.
    »Was ist denn los?« brüllte der Fahrer aus dem offenen Fenster des Führerhauses.
    Er bekam von mir keine Antwort. Ich mußte das Mädchen fassen, alles andere interessierte nicht.
    Die Nische war leer. Auf dem Boden schimmerten die eingezeichneten Striche der Parktasche. Eine Lampe warf ihren matten Schein von oben her gegen das Rechteck einer Tür.
    Dahinter mußte sie stecken. Ich sprang über eine öllache hinweg auf die Tür zu und hatte meine Hand auf die Klinke gelegt, als ich mit einem Schrei auf den Lippen zurückfuhr. Das Metall war plötzlich heiß geworden. Ich sah, wie es vor meinen Augen zerschmolz und hörte hinter der Tür die Stimme des Mädchens, die voller Haß steckte und beinahe überkippte.
    »Der Tunnel soll brennen, Sinclair! Der ganze, verdammte Tunnel soll brennen. Er muß zu einer Feuerhölle werden. Ich will Tote sehen, ich will die Menschen schreien hören. Brennen, nur brennen!«
    »Angel!« schrie ich dagegen. »Du bist wahnsinnig! Hör auf, bitte! Mach dich nicht unglücklich!«
    Sie lachte schrill. »Ich und unglücklich? Das glaubt man nicht, Sinclair! Nein, ich bin nicht unglücklich! Ich bin verdammt glücklich, daß ich es erkannt habe, weißt du!«
    »Angel, bitte!«
    »Brennen, Sinclair, brennen!« Sie war wie von Sinnen. Hinter der Tür mußte sie stecken und zeichnen. Ich konnte nur hoffen, daß nicht auch andere Fahrer auf die Idee kamen und ihre Wagen verließen, um nachzuschauen, was sich abspielte.
    Die Nischen dienten als Notausgänge. Hinter

Weitere Kostenlose Bücher