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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geschichten kenne, die sich dort ereignet haben.«
    »Das ist ebenso ein Spuk wie die Sache im Internat. Auch sie ist doch unerklärbar.«
    »Im Moment noch«, gab ich zu.
    »Das hört sich an, als wollten Sie weitermachen.«
    »Mal sehen. Für mich ist es zunächst wichtig, daß ich Sie sicher nach London bringe. Alles andere wird sich später entscheiden.«
    Angel goß Kaffee nach. »Oder auch nicht«, meinte sie.
    »Wieso?«
    Sie winkte ab. »Ach, nichts.« Dann kam sie wieder auf den Tunnel zu sprechen und meinte, daß sie am liebsten den Paß nehmen würde.
    »Die Zeit, Angel.«
    Ernst blickte sie mir ins Gesicht. Auf ihrer Stirn glitzerten Schweißperlen.
    »Das können Sie auch als Warnung verstehen, John. Denken Sie mal daran, wenn etwas passiert.«
    »Und was — bitte?«
    »Ein explodierender Tanklastwagen. Da wäre der Gotthard eine Flammenhölle, aus der keiner mehr entkommen kann. Die… die Flammen würden sämtlichen Sauerstoff an sich reißen, die Menschen würden elendig ersticken. Das wäre grauenhaft.«
    »Noch ist so etwas nicht passiert.«
    »Es könnte aber passieren.«
    »Bitte, Angel, die Fahrt dauert fünfzehn Minuten. Sie dürfen daran nicht denken — okay?«
    »Ich versuche es.«
    »Noch etwas Kaffee?«
    »Nein, danke, lassen Sie uns fahren.«
    Die Bedienung wartete in der Nähe. Auf meinen Wink hin kam sie und kassierte.
    Angel hatte sich gedreht. Sie blickte in Richtung Autobahn, wo die letzten Schilder als große Plakate vor der Einfahrt in den Tunnel aufgebaut waren.
    Die Straße war hier sehr breit angelegt worden, im Gegensatz zu den engen Fahrbahnen des Tunnels.
    »Fertig?« fragte ich.
    Angel nickte und stand auf. Die Tasche klemmte sie sich unter den Arm wie einen kostbaren Schatz. Ich hatte schon die Tür offen, als sie noch einmal anfing.
    »Wir könnten es uns überlegen, John!«
    Über das Wagendach hinweg schaute ich sie an. Die Haut in ihrem Gesicht wirkte noch blasserund dünner. »Nein, Mädchen, wir müssen den kurzen Weg nehmen.«
    Sie hob die Schultern. »Okay!«
    Beim Anschnallen fragte ich: »Was ist denn überhaupt los, Angel? Weshalb fürchten Sie sich so?«
    »Ich mag die Finsternis nicht«, gab sie flüsternd zur Antwort. »Ich finde sie schrecklich.«
    »Schon immer?«
    Sie hob die Schultern. »Mitzunehmendem Alter verstärkte sich dieses Gefühl.«
    Wie es der Zufall wollte, ordnete ich mich hinter einem großen Tanklastzug ein. Angel verkrampfte sich. »Das… das ist ein böses Omen«, flüsterte sie.
    »Wir können uns ja überholen lassen.«
    »Zu spät.«
    Sie hatte recht. Der durchgezogene Mittelstreifen durfte nicht überfahren werden. Fast sehnsüchtig schielte sie an mir vorbei auf die andere Seite, wo zahlreiche Wagen den Tunnel verließen. Vor uns verschwand der Tanklaster.
    Ein Schlund schien ihn verschluckt zu haben. Noch waren die Bahnen breit, das hörte bereits nach wenigen Metern auf.
    Da verengten sie sich zu dieser für meinen Geschmack zu schmalen Bahn, die schnurgerade in die dumpfe Düsternis führte.
    »Jetzt sind wir gefangen!« sagte Angel.
    Ich lachte leise. »Bitte, Mädchen, machen Sie sich doch nicht selbst verrückt.«
    »Sie werden es schon sehen, John, glauben Sie mir.« Angel beugte sich im Gurt vor und holte dabei durch die Nase tief Luft. Angestrengt schaute sie nach vorn, wo das rote Muster der Heckleuchten einen glutroten Schein abgab.
    Als Höchstgeschwindigkeit waren achtzig Stundenkilometer erlaubt. Die jedoch fuhr niemand. Als ich auf den Tacho schielte, zitterte die Nadel bei Tempo sechzig. »Soll ich das Radio einstellen?« Man hatte extra dafür gesorgt, daß auch im Tunnel Musik empfangen werden konnte.
    »Nein, nicht nötig.«
    »Kann ich Ihnen sonst irgendwie behilflich sein?«
    »Nein, es wird schon gehen.« Sie hatte die Stirn gekraust und ein Muster aus Falten produziert. Die Tasche lag auf ihren Oberschenkeln. Ich sah, wie sich ihre Handflächen streichelnd darüber hinwegbewegten.
    Zwei Kilometer lagen bereits hinter uns, wie ich an den Markierungen ablas. »Es sind nur noch fünfzehn Kilometer«, versuchte ich sie aufzuheitern. »Denken Sie an etwas anderes.«
    Sie verzog nur die Lippen.
    Vor uns stieß der Tankwagen eine fette Rauchwolke aus dem Auspuff. Sie quoll uns entgegen und erweckte trübe Erinnerungen. Angel bewegte sich. Sie drehte die Tasche, damit die Öffnung ihr zugewendet lag. Eine Hand verschwand darin. Mit einem Bleistift kam sie wieder zum Vorschein. Sekunden später holte sie noch etwas

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