Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Terroranschlägen am 11. September 2001.
    Die Bilder vom Einsturz der Zwillingstürme des World Trade Center wirken bis heute unwirklich und haben sich in das kollektive Gedächtnis der Menschheit eingebrannt. Kein Attentat forderte mehr Todesopfer, bei keinem Anschlag waren Millionen Menschen am Fernsehschirm live dabei, keine Katastrophe wurde umfassenderuntersucht, kommentiert und haarklein ausgewertet. Vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass mit dem Ausmaß der Analyse auch die Zahl der Zweifler und Gegenredner steigt. Um die Terroranschläge vom 11. September 2001 ranken sich jedenfalls mehr Verschwörungstheorien als um jedes andere Ereignis in der Geschichte. Deren Anhänger sind überzeugt, dass es sich bei dem Attentat um eine gezielte Operation amerikanischer Geheimdienste handelt.
    Sie haben die «Wahrheitsbewegung zum 11. September» . (9/11 Truth Movement) gegründet und versuchen weltweit in Internetforen, Schriften und Videos immer neue Beweise für ihre ungeheuerliche Theorie zusammenzutragen. Bis heute stellen sie die offizielle Regierungsversion des Terroranschlags am 11. September in Frage. Die «Truther», also «Wahrheitssucher», spalten sich in zwei Blöcke: in die Anhänger der «Lihop»-Theorie («Let it happen on purpose»), die davon ausgehen, dass amerikanische Regierungs- und Geheimdienstkreise im Vorfeld von den Anschlägen wussten und diese aber nicht verhindert hatten. Also stillschweigend alles geschehen ließen. Und andererseits die Vertreter der «Mihop»-Theorie («Make it happen on purpose»), die an eine aktive Planung der Anschläge durch Regierungskreise glauben, die also die Katastrophe provozierten. Ob Mitstreiter von Lihop oder Mihop: Sind die aberwitzigen Vorwürfe komplett aus der Luft gegriffen, oder gibt es tatsächlich handfeste Hinweise auf eine Verstrickung der Amerikaner?
    Zweifel an der Richtigkeit des offiziellen Regierungsreports zum Anschlag auf das World Trade Center sind in der US-amerikanischen Bevölkerung weit verbreitet. In einer Umfrage der CBS und der «New York Times» aus dem Jahr 2006 waren immerhin über die Hälfte der Befragten der Meinung, die US-Regierung würde «einiges verbergen». Jeder Vierte glaubte, die Regierung «lüge überwiegend», und nur jeder Sechste war davon überzeugt, dass an den Vorwürfen einer gezielten Operation nichts dran sei. In Deutschland gibt es einen ähnlichen Trend: Hier glaubten 2006 immerhin 23 Prozent der Befragten, dass der US-Geheimdienst das Attentat durchführte, um die Kriege in Afghanistan und dem Irak zu rechtfertigen. DieWeisheit der Masse – können so viele Menschen in ihrer Meinung so falschliegen?
    Das Ausmaß der Tragödie des 11. September hat ein nationales Trauma ausgelöst. Amerika wurde mitten ins Herz getroffen. Und vielleicht bieten ja Verschwörungstheorien vielen Menschen die Möglichkeit, das Unfassbare zu erklären und zu verarbeiten. Zudem sind die Vorgänge rund um die Anschläge auf das World Trade Center unübersichtlich und komplex. Beweisstücke wie die Flugschreiber sind in Flammen aufgegangen, viele Zeugen sind tot, etliche Fragen bleiben bis heute unbeantwortet. Das bietet eine Projektionsfläche für Spekulationen und Gerüchte aller Art.
    Ein Kollaps – zu schön, um wahr zu sein
    Wissenschaftler und US-Behörden versuchen bis zum heutigen Tag, die Abläufe am 11. September minuziös zu rekonstruieren, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Zu den Fakten: Am 11. September 2001 um 8   :   46 Uhr raste das erste entführte Flugzeug in den Nordturm – mit 38   000 Litern Treibstoff an Bord. 16 Minuten später wurde der Südturm getroffen. Genau 102 Minuten vergingen zwischen dem Einschlag des ersten Flugzeugs, American Airlines-Flug 11, ins World Trade Center und dem Einsturz der über 400 Meter hohen Türme. Doch an diesem Tag kollabierte noch ein weiterer Turm, über dessen Einsturz lange Zeit nur wenig bekannt war: das Gebäude Nummer 7, der sogenannte «Dritte Turm» – mit seinen 170 Metern Höhe und 47 Stockwerken das dritthöchste Hochhaus des World-Trade-Center-Komplexes, das aus insgesamt sieben Gebäuden bestand.
    Der Dritte Turm im Schatten der Zwillingstürme spielt eine Schlüsselrolle bei den Verschwörungstheorien zu 9/11. Er stürzte gegen 17   :   20 Uhr, etwa sieben Stunden nach dem Nordturm, senkrecht ein. Und das, obwohl kein Flugzeug ihn getroffen hatte und er von außen kaum beschädigt wirkte. Videoaufnahmen und