Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
Sonnenlicht fällt wegen des Fehlens einer Atmosphäre ungefiltert ein und wird von der unebenen Mondoberfläche diffus in starkem Maße reflektiert. Das macht zweierlei notwendig: Schutzvisiere für die Astronauten und kurze Belichtungszeiten beim Fotografieren. Die kurzen Belichtungszeiten führen dazu, dass Menschen, Geräte und auch Landschaften gut abgebildet werden. Die relativ leuchtschwachen Sterne am rabenschwarzen Himmel können so jedoch nicht gleichzeitig abgelichtet werden. Gerade das Fehlen der Sterne auf allen Aufnahmen werten die Verschwörungstheoretiker als Beweis dafür, dass die Mondaufenthalte im Studio gedreht worden seien. Man habe einfach vergessen, einen Sternenhimmel in die Kulisse zu hängen. Tatsächlich gab es keinen Auftrag an die Astronauten, die Sterne gesondert zu fotografieren. Mit der entsprechenden Belichtung wäre es aber durchaus möglich gewesen – ein Versäumnis, das trotz der filmtechnisch korrekten Begründung doch wieder als winziges Schlupfloch für Spekulationen genutzt wird. Außerdem kommt den Moonhoaxern die hohe Qualität der Aufnahmen verdächtig vor. Durch Helm, Anzug und Handschuhe sei es den Astronauten nicht möglich gewesen, die Kamera so perfekt zu handhaben. Richtig, sagen NASA und Hersteller. Deshalb sei der Umgang mit dem Spezialapparat intensiv geübt worden. Der Auslöser sei extra groß ausgeführt gewesen. Und außerdem sei auch eine Menge minderwertiger Fotos geschossen worden, die verständlicherweise nicht veröffentlicht worden seien. Wo viel Licht ist, ist eben auch viel Schatten.
Apropos Schatten. Auf allen Bildern, die von den Szenerien der Landepunkte auf dem Mond geschossen wurden, sind zahlreiche Schatten zu sehen, verursacht von Geräten und Astronauten, aberauch von Steinen und Unebenheiten des Mondbodens. Kritikern fiel auf, dass diese Schatten nicht alle parallel abgebildet werden, obwohl sämtliche Objekte von nur einer Lichtquelle angestrahlt worden sind – der Sonne. Sofort gebar der geistige Reflex des Verschwörungstheoretikers die Lösung des Rätsels: Es muss mindestens einen zusätzlichen Scheinwerfer gegeben haben. Da ein solcher nicht zum Equipment der Raumfahrer gehörte, sei die Sache klar: Die Bilder seien im Studio produziert worden. Klingt einleuchtend, hält aber genauerer fachkundiger Betrachtung nicht stand, entgegnen Physiker. Im Prinzip geht es hier um den Unterschied zwischen Bild- und Raumebene. Alles, was parallel zur Bildebene aufgenommen wurde, wird auch parallel verlaufend abgebildet. Alles, was von der Bildebene abweicht, wird abhängig von Blickwinkel der Kamera und räumlicher Perspektive unterschiedlich abgebildet – ein Phänomen, das auf dem Mond wie auf der Erde zu beobachten und durch zahlreiche Bildbeispiele in den Medien belegt ist. Wenn zwei Objekte von einer weit entfernten Lichtquelle beleuchtet werden, verlaufen beide Schatten auf ebener Unterlage (fast) parallel. Aus dem dreidimensionalen Raum auf den zweidimensionalen Film gebannt, werden die Schatten jedoch perspektivisch abgebildet und können sich durch Unregelmäßigkeiten des Untergrunds zusätzlich abweichend darstellen – scheint etwas kompliziert, ist aber alles wasserdicht belegt.
Windige Widersprüche
Eines der bekanntesten Verdachtsmomente, das von Verschwörungstheoretikern als besonders gewichtiges Pfund gewertet wird, ist die flatternde Nationalflagge der USA auf dem Mond. Die Videoaufnahmen beweisen tatsächlich, dass sich das Sternenbanner gelegentlich bewegt. Das dürfte jedoch auf dem Mond nicht geschehen, denn mangels einer Atmosphäre gibt es dort keinen Wind. Weshalb also flattert die Fahne? Den Anhängern der Moonhoax-Theorie gilt dies als deutlicher Hinweis auf ein irdisches Filmset. Da könne es entsprechendeLuftbewegungen gegeben haben. Doch für Raumfahrt-Spezialisten ist das ein windiges Argument. Genaue Analysen der Filme entkräften die Mutmaßungen. Die meisten der von den Kritikern angeführten Filmbeispiele zeigen Flaggenbewegungen, die auf Berührungen der Fahne selbst, der Querstange oder des Mastes durch einen Astronauten zurückgehen. Allerdings gibt es auch sehr kurze Sequenzen, deren vermutlich «verräterisches Vorspiel» nicht auffindbar zu sein scheint, sodass sich die Ursache-Wirkung-Kette hier nicht knüpfen lässt. Wieder einmal eine wunderbare Vorlage für die akribisch suchenden Skeptiker. Allerdings gibt es in einigen Fällen doch noch einen Pluspunkt für die Mondlandungs-Verteidiger: Die
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