Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
Querstange, an der die Flagge im rechten Winkel zum Mast hängt, geht stets der Fahnenbewegung voraus. Wäre Wind im Spiel, würde zuerst das Tuch bewegt und dann die Querstange folgen. Dass aber manchmal tatsächlich ein Lufthauch für erhebliche Verwirrung sorgen kann, zeigt das zunächst rätselhafte «C» auf einem Mondfelsen, fotografiert während der Apollo- 16-Mission . Hoaxer hielten die ominöse Beschriftung für eine Requisitenmarkierung und damit für ein deutliches Indiz eines filmischen Fakes. Doch die vermeintliche Theater-Registratur entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als Fussel, der bei der Herstellung von Abzügen auf das Fotopapier geweht worden ist. Inzwischen kursieren auch Aufnahmen ohne «C» – Retuschen oder Abzüge sauberer Vorlagen?
Das Fehlen von Luft oder zumindest einer gashaltigen Atmosphäre auf dem Mond hat die Verschwörungstheoretiker auch andere scheinbare Widersprüche entdecken lassen, beispielsweise das Ausbleiben von Staubwolken und von Landekratern beim Touchdown der Mondlandefähren. Selbst in alten populärwissenschaftlichen Illustrationen zu Artikeln von Wernher von Braun treten mächtige Feuerstrahlen aus dem zentralen Triebwerk und blasen Mondstaub zur Seite. Auf den Filmen und Bildern vom Geschehen auf dem Mond ist jedoch nichts davon zu sehen – weder flammende Triebwerke noch Staubwolken oder freigeblasene Landekrater. Außerdem wirkten die startenden Retrokapseln, in denen die Mondbesucher zuihren Raumschiffen zurückkehrten, als würden Modelle an Fäden in die Höhe gezogen. Da habe der Regisseur schlampig gearbeitet, meinen die Verschwörungsgläubigen und bringen wieder ihre Theorie eines Film-Fakes ins Spiel. Keineswegs, entgegnen Weltraumexperten. Abgesehen davon, dass es von den Landeanflügen – wer sollte die denn aufnehmen? – und wegen Kamera-Ausfalls auch vom Rückstart des Apollo- 11-Teams keine Videobilder aus Mondperspektive gibt, verbrennt der Treibstoff – Stickstoff-Retroxid und Hydrazin – kaum sichtbar. Irgendwelche chemischen Reaktionen der Abgase, die eine sichtbare Flamme erzeugen würden, finden im leeren Raum nicht statt. Beim Austritt aus dem Triebwerk verteilt sich der Strahl ins kosmische Vakuum und wirbelt daher kaum Staub auf. Die Partikel, die doch von den Abgasen getroffen werden, fliegen in Parabelbahnen davon. Ein klar umrissener Kraterrand kann so nicht entstehen. Außerdem ist die lockere Staubschicht sehr dünn. Darunter liegt relativ fester Untergrund, was ja auch das Einrammen des Fahnenmastes sehr erschwert hat. Übrigens gibt es in luftleerer Umgebung auch keinen Schall. Die Vermutung der Kritiker, den Mondbesuchern hätten schon vor der Landung beim Starten des Bremstriebwerkes wegen des enormen Lärms die Trommelfelle platzen müssen, läuft für die NASA buchstäblich ins (Luft-)Leere. Lediglich über Bauteile der Fähre selbst hätten Schwingungen das Cockpit erreichen können. Selbst wenn das stimmen würde, sei aber während des Funkverkehrs nichts davon zu hören gewesen, entgegnen die Hoaxer. Ergo sei auch akustisch getrickst worden, und zwar im Studio.
Unter Generalverdacht
Es ist kaum ein Detail des Apollo-Programms nicht unter Verdacht der Verschwörungstheoretiker geraten. Selbst steinharte Beweise werden angezweifelt. So behaupten sie, die 382 Kilogramm Mondgestein, die während der Apollo-Missionen gesammelt wurden, seienFälschungen. Ausgeschlossen, kontern Kosmochemiker. Es sei unmöglich, Mondgestein in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften mit irdischen Mitteln 1 : 1 zu imitieren. Na gut, heißt es nun auf der Gegenseite, dann seien die Proben eben mit Robotern zur Erde geholt worden. Tatsächlich ist es ja sowjetischen Luna-Sonden gelungen, einige hundert Gramm von verschiedenen Stellen des Mondes mitzubringen. Stimmt, aber um mehrere Zentner herüberzuschaffen – von sechs verschiedenen Sammelplätzen –, seien bemannte Mondflüge unabdingbar; ein so erfolgreiches Roboter-Programm sei bis heute nicht zustande gekommen, widersprechen die Raumfahrt-Spezialisten. Außerdem verrät die Oberfläche des Mondgesteins seine kosmische Herkunft: winzige Einschlagskrater von Mikrometeoriten, die in der Erdatmosphäre komplett verglüht wären, sowie relativ hohe Helium- 3-Anteile – Spuren des Sonnenwindes, der die Erdoberfläche nicht erreicht. Dann könnte es sich beim Mondgestein vielleicht um Meteoriten vom Mond handeln, versuchen es einige Skeptiker noch einmal. Nein, denn
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