Geheimbund der Vampire
zu.
Plötzlich legte sich die Schlinge fest um den Hals der Scott. Es gab einen Ruck Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, obwohl sie versuchte, diesen Stoß auszugleichen.
Sie schaffte es nicht.
Die Beine wurden ihr unter dem Körper weggezogen In der Luft befand sie sich für einen Moment, streckte die Arme aus, und uns kam die Szene vor wie in einem Zeitlupenfilm.
Ihr Körper hatte noch nicht den Boden berührt, als die zweite Schlinge geschleudert wurde.
Diesmal drehte sie sich um den rechten Arm. Als Lady X zu Boden prallte, zog der Satan am Ende der Schlinge und schleuderte ihren rechten Arm hoch, bevor er dafür sorgte, daß er wieder mit einem heftigen Ruck zu Boden gedrückt wurde.
Da lag sie nun, und sie mußte mit ansehen, wie die nächsten feurigen Schlingen durch die Luft wirbelten, ihren linken Arm umschnürten und auch die Beine.
Lady X hing in den Fesseln des Satans!
Wehrlos!
Das hatten wir noch nicht erlebt. Und wir hörten das grollende Lachen des Vampiro-del-mar.
Wie der Spuk hatte er zugeschaut, stand nicht weit von der ehemaligen Terroristin entfernt, und seine häßliche Gestalt wurde vom Widerschein der Fesseln umlodert.
Sein Sieg!
Vor seinen Füßen lag sie. Sie konnte sich nicht rühren. Die Fesseln saßen zu stramm. Ihr Körper bildete dabei ein großes X. So wurde sie selbst in dieser Lage ihrem Spitznamen gerecht.
»Sie gehört dir, Vampiro-del-mar!« grollte es aus der schwarzen Wolke hervor. »Zerreiß sie!«
Auf diesen Befehl hatte der Vampir nur gewartet. Er nickte und setzte sich in Bewegung. Nur zwei Schritte brauchte er zu gehen, um das Ziel seiner Wünsche zu erreichen.
Den schweren Oberkörper hatte er vorgebeugt. Die Arme hingen nach unten, sie pendelten, wobei die Hände zu Krallen geformt waren. Das Gesicht konnte man als solches kaum bezeichnen. Es war eine widerliche, abstoßende Fratze, häßlich, grausam, gemein… Und so ging er weiter.
»Bist du verrückt?!« brüllte ihm Lady X entgegen. »Du kannst doch nicht mich…«
Vampiro-del-mar lachte grollend. »Und wie ich das kann!« schrie er. »Und wie…«
Ich hatte das Gefühl, daß er sehr auf den Würfel fixiert war. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Er sollte ihn nicht bekommen. Nur lauerten da noch andere Gegner.
Erst einmal der mächtige in einer schwarzen Wolke schwebende Spuk, dann auch der flammenumkränzte Asmodis, so daß wir uns, wenn wir angriffen, die Arbeit teilen mußten.
Dies wußte Suko ebenfalls, und er nickte zum Zeichen seines Einverständnisses. Vampiro-del-mar beugte sich noch weiter herunter. Seine gewaltigen Pranken näherten sich bereits dem Körper der Vampirin, die in ihren Fesseln zuckte, sich drehte, schrie, tobte und dennoch keinen Erfolg erzielte. Die anderen hatten die besseren Karten. Keiner rechnete mehr mit einer Überraschung. Weder die Schwarzblütler noch wir.
Doch sie gelang.
Und sie schlug voll ein!
***
Der Haß fraß ihn fast auf!
Marek dachte daran, daß es Lady X gewesen war, die seine Frau auf dem Gewissen hatte, und er dachte auch immer wieder an den Schwur, den er an Maries Grab geleistet hatte.
Er mußte ihn erfüllen!
Marek kannte die Gegend um Petrila. Er wußte genau, wie man unbemerkt an einen bestimmten Ort herankam, und er machte es wie ein geschulter Soldat.
Zuerst war er gelaufen, dann hatte er die Flammen gesehen und robbte nun, jede Deckung ausnutzend, auf den Schauplatz des Geschehens zu. Verzerrt war sein Gesicht, die Augen leuchteten in einer wilden Entschlossenheit. Noch nie war er seiner Rache so nahe gewesen, wie in diesen Augenblicken. Für seine Umgebung hatte er keinen Blick er war nur auf die Gestalten fixiert, die sich vor ihm abhoben. Grausam waren sie.
Da sah er den Spuk, er entdeckte Lady X, er sah auch den Teufel, doch ihn interessierte nur die gefesselte Vampirin.
Und er ließ sich auch nicht von der gewaltigen Gestalt mit den unheimlichen Zähnen erschrecken, die langsam auf Lady X zukam. Schaffte er es?
Seine Hände umklammerten den Pflock Noch nie im Leben war er für ihn so wichtig gewesen. Keuchend floß sein Atem über die Lippen, das Herz schlug schneller, er hatte Kopfschmerzen, doch der Gedanke an seine Rache verdrängte sie.
Marie sollte nicht umsonst gestorben sein!
Und Marek kam näher. Er näherte sich Meter für Meter dem unheimlichen Schauplatz. Er hörte auch den Befehl des Spuks und wußte, daß es nun Zeit für ihn wurde.
Die Dunkelheit schützte ihn noch. Er brauchte nicht mehr so
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