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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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den Rücken gestoßen.
    »Ganz ruhig, mein Junge. Ja, so ist’s gut. Und nicht umdrehen, ganz ruhig bleiben...« Mit einem raschen Griff entriß der Gangster dem zitternden Mann die Leinen. »Beide?« fragte einer der beiden Diebe. »Natürlich, du Idiot«, herrschte der andere ihn an. »Los, Beeilung, nichts wie weg hier.«
    Der Diener war wie gelähmt vor Angst. So schnell, wie sie aufgetaucht waren, verschwanden die beiden Männer mit ihrer Beute im Wagen. Reifen quietschten, Schotter spritzte von der Straße, und weg waren sie. Der Diener stand noch eine ganze Weile wie erstarrt da. Erst nach einigen Minuten wagte er, die hocherhobenen Hände zu senken. Vermutlich wäre er auf der Stelle in Ohnmacht gefallen, wäre ihm nicht etwas eingefallen, das viel schlimmer war als der eben stattgefundene Überfall: Wie sollte er der Tochter des Hauses erklären, daß die Hunde, ihre beiden Lieblinge, weg waren? Das war das Ende. Schluß, aus. Der Rausschmiß . Was sollte er nur tun?
    Erst jetzt begann er zu schreien: »Hilfe! Die Hunde sind weg! Hilfe!«
    Von schrecklichen Schuldgefühlen erfüllt, stolperte er die wenigen Schritte zur Villa zurück. Beinahe hätte er die Dame des Hauses umgerannt. Sie sah sofort, daß etwas nicht stimmte. Und nahm ihn auch gleich ins Kreuzverhör.
    »Die Hunde sind weg? Sie meinen, weggelaufen? Oder gestohlen? Und wo waren Sie währenddessen?«
    Er fing stotternd an, den Tathergang zu schildern, doch Madame fiel ihm ins Wort.
    »Das erklären Sie lieber mal meiner Tochter!« Seufzend nahm sie auf dem prächtigen Balkon Platz. Das Meer lag seidig blau unter der Villa. Kein Wunder, daß man von der Côte d’Azur sprach, blau war sie ja wirklich, wenn auch lange nicht so schön sauber wie früher, schweiften Madames Gedanken kurz ab. Sie holte tief Luft und meinte kühl: »Bringen Sie mir das Telefon, ich muß meinen Mann erreichen!«
    Der Butler holte das Gerät und wollte sich diskret zurückziehen.
    »Moment«, hielt ihn Madame zurück. »Da kommt Aurelia, beichten Sie selber!«
    »Mademoiselle«, stammelte er, »ich kann nichts dafür! Es waren zwei echte Gangster. Die waren einfach stärker. Und bewaffnet!«
    Aurelia verstand zunächst gar nichts.
    »Wo sind King und Kong ?«
    »Das ist es ja, was ich Ihnen zu erklären versuche, sie sind weg, weg!«
    »Weg? Was soll das heißen?«
    »Gestohlen, geraubt! Ich habe mich gewehrt, wirklich...«
    Aurelia, die die Lage langsam begriff, spürte gleichzeitig mit den Tränen fürchterlichen Zorn hochsteigen. Diesem unmöglichen Menschen hatte sie ihre Lieblinge anvertraut...
    »Sie sind ein Feigling! Ich hasse Sie!« heulte sie los. »Meine Lieblingshunde, ich will sie sofort wiederhaben, bringen Sie sie mir wieder!« Sie flüchtete sich auf den Schoß der Mutter, die sie zärtlich streichelte. »Nicht weinen, Aurelia, Liebes! Wir müssen das mit Papa besprechen!«
    Mit spitzen Fingern, denn ihr rotleuchtender Nagellack war noch nicht ganz trocken, tippte sie eine Nummer in das Funktelefon.

    »Na, na, langsam, langsam, Tarzan!« Hund und Opa Ruhland quälten sich mühsam aus der sperrigen Zugstoilette. Tarzans Blick sprach Bände. Opa war der Verzweiflung nahe, ihm ging die Not des Hundes einfach an die Nieren. Seufzend tätschelte er ihm den Kopf. »Deinetwegen sind wir schon in diese Bummelbahn umgestiegen. Ich verstehe dich ja, aber woher soll ich hier und jetzt einen Baum nehmen? Na, laß mal gut sein, mir wird schon was einfallen.«
    Ein anderer Fahrgast, offensichtlich schon länger in unangenehmer Bedrängnis und Warteposition, warf ihm einen bitterbösen Blick zu und knallte die Klotür hinter sich zu. Opa Ruhland zuckte die Achseln: » Laß uns wieder zu den anderen gehen, Tarzan, komm!«
    Im Abteil der Ruhlands herrschte schlechte Laune. Vater und Sohn lagen sich noch immer in den Haaren. Rica wechselte gerade die Kassette ihres Walkmans. »Gott, seid ihr langweilig«, stöhnte sie und widmete sich wieder der Musik.
    »Seit wir hier in diesem Zug sitzen, wird nur genörgelt«, beschwerte sich Vater Ruhland. »Nichts ist euch gut genug. Als ich so alt war wie ihr...« Doch dann unterbrach er seinen Redefluß . Wozu sich immer wieder auf diese fruchtlosen Diskussionen einlassen.
    »Ach, hat ja gar keinen Sinn, mit euch zu reden.«
    Als ob Papa schon zum ganz alten Eisen gehörte, dachte Tobias bei sich. Dabei war er noch keine fünfundvierzig. Und sah wahrscheinlich sogar jünger aus, trotz der schütteren Haarpracht.
    Als er so alt

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