Geheimcode Makaze
Tauchboot in den Hangar und setzte die
Starfish
in Reichweite der letzten Bomben aufs Deck. Während Summer durch das Acrylfenster schaute und die mechanischen Arme betätigte, behielt Dirk den Monitor der Videokamera im Auge, die die ganze Bergung aufzeichnete. Er sah, wie Summer die erste Bombe behutsam hochhob und im Korb verstaute, dann schaltete er die Stromzufuhr zu
Snoopy
ein und griff zur Steuerung des Roboters. Im nächsten Moment hob er das ROV ein paar Zentimeter aus seiner Halterung, zog das Gerät dann herum, bis seine Nase an die Kufenverstrebungen des Tauchboots stieß, und gab volle Schubkraft. Das ROV kam nicht von der Stelle, aber seine Strahldüsen wirbelten eine dichte Wolke aus Schlamm und Sedimenten vor der
Starfish
auf. Binnen kürzester Zeit sank die Sicht auf Null.
»Was machst du da?«, herrschte Summer ihn an und arretierte die mechanischen Arme.
»Das wirst du schon sehen«, sagte er, obwohl überhaupt nichts mehr zu sehen war. Nachdem er sich rübergebeugt und einen Moment lang mit Summers Reglern herumgefummelt hatte, schaltete er die Strahlruder des ROVs aus. Es dauerte zwei Minuten, bis das Seewasser wieder so klar war, dass Summer die letzte Bombe ergreifen konnte.
»Willst du den Trick noch mal versuchen?«, fragte sie, nachdem sie die Bombe im Korb verstaut hatte.
»Warum nicht?«, erwiderte er, schaltete wieder das Strahlruder des ROV ein und wirbelte erneut eine Schlammwolke auf.
Sobald das Wasser wieder klar wurde und beide Bomben im Korb gesichert waren, lotste Dirk die
Starfish
von dem Unterseeboot weg, und sie begannen ihren langsamen Aufstieg. Auf halber Höhe zwängten sie sich aneinander vorbei und tauschten die Sitzplätze, sodass Summer jetzt das Tauchboot steuerte, während Dirk die Regler der beiden mechanischen Arme übernahm.
»Okay, bring uns nach oben«, wies Dirk sie an. »Sobald sie uns an Deck absetzen, musst du sie ablenken.« Während er sprach, hob er den linken mechanischen Arm aus dem Korb mit den Bomben und fuhr ihn nach vorn aus, sodass er wie eine Lanze von der
Starfish
wegragte.
Summer vertraute der Intuition ihres Bruders bedingungslos, außerdem hatte sie sowieso keine Zeit für irgendwelche Einwände, denn kurz darauf kam der Lichterkranz des Moon Pools in Sicht. Summer steuerte die
Starfish
genau in die Mitte der Öffnung und tauchte dann inmitten eines Ringes aus Blasen und Gischt auf. Ein metallisches Scheppern ertönte, als der Kranhaken angebracht und das kleine Tauchboot aus dem Wasser gehievt wurde. Tongju und ein halbes Dutzend seiner Leute warteten neben dem Pool, als das Boot durch die Luft geschwungen wurde. Dirk blickte gespannt nach draußen und regulierte behutsam die Position des Arms. Als sie von dem unerfahrenen Kranführer ruppig abgesetzt wurden, schob er die Armregler bis zum Anschlag nach vorn. Die Metallklaue schrappte übers Deck und blieb nahe der hinteren Schottwand liegen. Knapp anderthalb Meter daneben befand sich die kleine, verschlossene Lüftungsluke, die in den Frachtraum führte.
»Unser Junge am Kran hat es hingekriegt«, murmelte Dirk.
»Wir sind in Reichweite.«
»Ich nehme an, dann wird’s Zeit für den großen Auftritt«, erwiderte Summer mit einem nervösen Blick.
Rasch streifte sie ihren NUMA-Overall ab, unter dem sie ein großes T-Shirt und einen knappen Bikini trug. Sie griff unter das Shirt, hakte ihr Oberteil auf und ließ es zu Boden fallen, dann band sie unmittelbar über dem Nabel einen Knoten in ihr T-Shirt. Unter dem straff gezogenen Hemd waren ihr schlanker, wohlgeformter Körper und die Umrisse ihrer vollen Brüste deutlich zu erkennen. Dirk half ihr beim Öffnen der Ausstiegsluke, setzte sich dann sofort wieder und ergriff die Steuerung des mechanischen Arms.
Tongju unterhielt sich gerade mit dem Kranführer und hatte dem Tauchboot den Rücken zugekehrt, als Summer herauskroch. Als sie sah, dass er sich von ihr abgewandt hatte, ging sie rasch auf den nächsten Mann zu, der sie mit anzüglichem Grinsen anglotzte. Im nächsten Moment verzog er erschrocken das Gesicht, als Summer lauthals losschrie: »Nimm die Finger weg, du Widerling!«
Dann verpasste sie dem Mann eine Ohrfeige, die ihn fast umgerissen hätte. Hatte sie bislang mit ihrem Bikini und dem engen T-Shirt nur unter den Umstehenden Aufsehen erregt, so richteten jetzt, nachdem sie einem ihrer Kameraden eine geknallt hatte, alle den Blick auf sie.
Alle außer Dirk. Er nutzte das Durcheinander, bewegte den Arm so weit wie möglich
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