Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
einige Zeit dauern, bis wir die repariert haben.«
    »Tun Sie Ihr Bestes«, versetzte Morgan. »Wir machen mit zwei Spieren weiter … Hievt an!«
    Die übrigen Männer setzten die Stangen wieder an, aber sie standen auf verlorenem Posten. Mit nur zwei Spieren konnten sie nicht genügend Kraft aufbieten. Weitere Männer stießen hinzu und packten mit an, obwohl kaum Platz für ihre Hände war. Schließlich gelang es ihnen, den Deckel ein paar Zentimeter anzuheben, aber der Spalt reichte nicht aus, damit man den Keil dazwischenschieben, geschweige denn aus der Luke steigen konnte. Morgan, der mittlerweile bis zur Taille im Wasser stand, sah den Besatzungsmitgliedern am Gesicht an, dass sie aus Angst vor dem Ertrinken bald in Panik ausbrechen würden.
    »Noch ein Versuch, Männer«, drängte er.
    Mit aller Kraft stemmten die Männer die beiden Spieren ein letztes Mal gegen den Lukendeckel. Diesmal schien er endlich nachzugeben. Doch dann hallte ein weiteres lautes Knacken durch den Frachtraum. Eine zweite Spiere zerbrach, und mit einem dumpfen Knall fiel der Deckel wieder zu.
    Irgendwo in einer dunklen Ecke schrie jemand: »Das war’s, wir sind erledigt.«
    Prompt verlor der Koch, der zitternd neben den Benzinfässern stand, die Nerven.
    »Ich kann nicht schwimmen«, rief er, als ihm das Wasser bereits bis zur Brust reichte.
    In heller Panik schwang er sich auf die Eisensprossen, die zu der Lüftungsklappe hinaufführten und kletterte in den dunklen Schacht. Oben angekommen, hämmerte er, lauthals um Hilfe schreiend, mit beiden Fäusten an die runde Klappe. Plötzlich spürte er, wie sie nachgab. Vor lauter Entsetzen konnte er es zunächst kaum glauben, dann wand er sich aus der Luke und stellte verblüfft fest, dass er neben dem Moon Pool am Deck stand. Es dauerte fast eine Minute, bis sein rasender Puls langsamer wurde und er allmählich wieder zur Besinnung kam. Als ihm klar wurde, dass er noch nicht sterben musste, zwängte er sich wieder durch die Luke und stieg ein paar Sprossen tiefer.
    »Die Luke ist offen!«, schrie er, so laut er konnte. »Die Luke ist offen! Hier geht’s raus!«
    Wie eine Armee aufgeschreckter Feuerameisen stürmten die Besatzungsmitglieder zur Leiter und behinderten sich gegenseitig. Inzwischen mussten die meisten Männer und Frauen Wasser treten, soweit sie sich nicht an dem Zodiac festhielten. Auch das kleine ROV trieb mittlerweile frei umher und tauchte den Frachtraum in einen gespenstischen Lichtschein.
    »Die Frauen zuerst«, schrie Morgan, der auch in höchster Not darauf achtete, dass die Regeln der christlichen Seefahrt eingehalten wurden.
    Ryan, der auf den Zehenspitzen neben der Leiter stand und gerade noch den Kopf über Wasser halten konnte, versuchte inmitten des allgemeinen Durcheinanders halbwegs für Ordnung zu sorgen.
    »Ihr habt den Captain gehört. Erst die Frauen. Zurück mit euch«, herrschte er zwei Biologen an, die schreiend verlangten, er solle sie zur Leiter lassen. Als die weiblichen Besatzungsmitglieder in aller Eile in den Schacht hinaufkletterten und aus der Luke stiegen, konnte er sich so weit durchsetzen, dass wieder einigermaßen Disziplin einkehrte und jeder wartete, bis er an der Reihe war. Morgan, der sich auf der anderen Seite des Frachtraums befand, sah, dass das Wasser immer schneller stieg. Wenn es so weiter ging, kamen nicht alle rechtzeitig raus, bevor das Schiff sank.
    »Ryan, steigen Sie die Leiter rauf. Sehen Sie zu, dass Sie den großen Lukendeckel aufkriegen«, befahl Morgan.
    Ohne sich lange mit einer Antwort aufzuhalten, stürmte Ryan hinter einer Schiffskrankenschwester die Leiter hinauf, so schnell ihn die Beine trugen. Als er sich durch die Luke wand und aufs Deck trat, erschrak er zunächst über den Anblick, der sich ihm bot. Im ersten Licht der Morgendämmerung sah er, dass das Heck der
Sea Rover
rasch tiefer sank. Schon spülte das Seewasser über den Achtersteven, während der Bug im Zwanzig-Grad-Winkel zum Himmel aufragte. Er sprang auf, als er eine junge Funkerin sah, die anderen Besatzungsmitgliedern über einen Aufgang nach oben half.
    »Melissa, gehen Sie in den Funkraum und setzen Sie ein Mayday ab«, schrie er ihr im Vorbeilaufen zu.
    Er stieg einen kurzen Niedergang zur hinteren Frachtraumluke hinab, als er weit weg, in Richtung Norden, ein Licht aufblitzen sah – der Kabelleger, der auf den Horizont zuhielt. Dann stürmte er weiter, hielt einen Moment inne und seufzte erleichtert auf. Das Wasser auf dem Achterdeck war

Weitere Kostenlose Bücher