Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
freute sich auf den Abschuss der Rakete.
    Tongju nutzte die Zeit auf See, um eine Taktik für den Angriff auf die
Odyssey
auszutüfteln. Er und sein Kommandotrupp studierten die Baupläne der schwimmenden Abschussrampe, legten Angriffspositionen fest und stimmten ihr Vorrücken ab, bis sie einen minutiösen Angriffsplan ausgearbeitet hatten. Die Kämpfer prägten sich ihre Aufgaben ein, reinigten ihre Waffen und hielten sich von den anderen Besatzungsmitgliedern fern, während sich das Schiff seinem Ziel allmählich näherte. Nach einem Abendessen mit dem Kampftrupp bat Tongju seinen Stellvertreter Kim in seine Kabine. Sobald sie allein waren, berichtete er ihm von Kangs Befehl, die
Koguryo
zu versenken.
    »Ich habe Kapitän Lee die Koordinaten des Seegebiets übergeben, in dem uns der Frachter erwartet. Ich habe ihm allerdings nur mitgeteilt, dass seine Besatzung aus Sicherheitsgründen übersetzen soll, nicht jedoch, dass sein Schiff versenkt wird.«
    »Trauen Sie ihm etwa nicht?«, fragte Kim, der sich anscheinend nicht im Geringsten daran störte, dass zweihundert seiner Bordkameraden ermordet werden sollten.
    »Nein, das wäre auch nicht klug. Kein Kapitän lässt seine Besatzung im Stich und versenkt sein eigenes Schiff. Wir werden uns ohne ihn absetzen.«
    »Wie soll das Schiff versenkt werden?«
    Tongju griff unter seine Koje und holte einen kleinen Koffer heraus, den er Kim reichte.
    »Semtex-Plastiksprengstoff mit Funkzündern. Ich werde sie auslösen, wenn das Schiff wieder Fahrt aufgenommen hat.«
    Er ging zu einer Wand und deutete auf einen dort angehefteten Plan, auf dem die
Koguryo
im Längsschnitt dargestellt war.
    »Wenn man in Bug und Vorschiff eine Reihe von Löchern sprengt, laufen die unteren Decks eines Schiffes, das sich in voller Fahrt befindet, in kürzester Zeit voll. Bevor die Besatzung reagieren kann, sinkt es wie ein Unterseeboot auf den Meeresgrund.«
    »Dennoch könnten sich ein paar Mann in den Rettungsbooten in Sicherheit bringen«, entgegnete Kim.
    Tongju schüttelte den Kopf. »Ich habe die Davits der Rettungsboote mit Sekundenkleber blockiert. Die Männer werden ihre liebe Mühe haben, wenn sie ein Boot zu Wasser lassen wollen.«
    »Und was ist mit uns?«, fragte Kim, der jetzt leicht unsicher klang.
    »Sie und zwei andere Männer setzen sich mit mir im Sturmboot ab. Ich werde Lee davon überzeugen, dass wir zunächst eine Erkundung vornehmen müssen, sobald der Frachter von unserem Radar erfasst wird. Wenn die
Koguryo
wieder Fahrt aufgenommen hat, zünden wir die Ladungen.«
    Kim stieß leise die Luft aus und nickte. »Es wird mir nicht leicht fallen, meinen Kampftrupp im Stich zu lassen«, sagte er.
    »Lauter tüchtige Männer, aber sie sind entbehrlich. Sie dürfen die beiden Männer aussuchen, die mit uns kommen. Aber zunächst müssen wir den Sprengstoff anbringen. Nehmen Sie Hyun, Ihren Sprengmeister, und bringen Sie die Ladungen in den Bugbereichen E, F und G an. Aber achten Sie darauf, dass Sie von keinem Besatzungsmitglied gesehen werden.«
    Kim ergriff den Koffer und nickte erneut. »Ich werde dafür sorgen«, sagte er, dann verließ er die Kabine.
    Nachdem er gegangen war, betrachtete Tongju mehrere Minuten lang die Pläne des Schiffes. Das ganze Unternehmen steckte voller Tücken, Unwägbarkeiten und Gefahren. Aber genau das gefiel ihm dabei.
45
    Die
Odyssey
, die eine zehn Meilen lange Schaumspur hinter sich herzog, als sie sich mit langsamer Fahrt immer weiter von Long Beach entfernte, fuhr geradewegs ins Unheil. Nachdem sie die Insel San Clemente passiert hatte, lag sie kurz vor Mitternacht westlich von San Diego und verließ bald darauf die Hoheitsgewässer der Vereinigten Staaten. Die Fischerboote und Vergnügungsdampfer, die bislang am Horizont zu sehen waren, verschwanden allmählich, als die schwimmende Abschussrampe westlich der Baja California weiter in den endlosen Pazifik vordrang. Als der dritte Tag zur Neige ging, war sie siebenhundert Meilen vom nächsten Festland entfernt und teilte sich den weiten Ozean nurmehr mit einem winzigen Punkt, der im Nordosten am Horizont stand.
    Kapitän Hennessey war dennoch leicht verwundert, als der Punkt in weiter Ferne allmählich größer wurde und auf sie zuhielt. Als er sich bis auf fünf Meilen genähert hatte, richtete er sein Fernglas darauf und stellte fest, dass es sich um ein robust gebautes blaues Schiff mit gelbem Schornstein handelte. Im schwindenden Abendlicht wirkte es nicht wie ein Frachter, eher wie ein

Weitere Kostenlose Bücher