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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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hatten. Als man ihm berichtete, dass der Rumpf an mehreren Stellen unterhalb der Wasserlinie beschädigt sei, wurde Lee sofort klar, wer dahintersteckte. Vor wenigen Minuten hatte ihm ein Besatzungsmitglied gemeldet, dass er gesehen habe, wie Kim und Tongju sich an Bord des Beibootes begeben hatten und mittlerweile mit hoher Fahrt in Richtung Süden unterwegs waren. Mit einem Mal wurde Lee klar, dass man ihn verraten und verkauft hatte, dass man ihn und sein Schiff für entbehrlich hielt.
    Doch eine Fehleinschätzung sollte sie retten. Kims Sprengkommando hatte so viele Ladungen angebracht, dass jedem normalen Schiff von der Größe der
Koguryo
der ganze Rumpf aufgerissen worden wäre. Aber eine bauliche Besonderheit des Kabellegers hatten sie nicht bedacht: Er hatte einen doppelten Rumpf. Die Ladungen rissen die innere Hülle auf, verbeulten aber die Stahlplatten an der Außenwand meist nur. Seewasser strömte in die unteren Frachträume, aber lediglich an wenigen Stellen und nicht in solchen Massen, dass das Schiff unterging, so wie Tongju sich das vorgestellt hatte. Lee ließ sofort die Maschinen stoppen und tragbare Pumpen in die betroffenen Laderäume bringen, dann schloss er die wasserdichten Schotts zu den am schwersten beschädigten Sektionen. Das Schiff geriet womöglich ins Krängen und konnte keine schnelle Fahrt mehr machen, aber kentern würde es nicht.
    Sobald der Wassereinbruch gestoppt war, griff der Kapitän zum Fernglas und richtete es auf das Beiboot, das sich mit hoher Fahrt immer weiter entfernte. Lee war sich darüber im Klaren, dass er sein Leben verpfuscht hatte. Als Kapitän eines Schiffes, das eine Rakete auf die Vereinigten Staaten abgeschossen hatte, würde man ihn zuallererst zur Verantwortung ziehen, wenn er gefasst wurde. Und selbst wenn er irgendwie entkommen oder freigelassen werden sollte, konnte niemand wissen, welchen Empfang ihm Kang bereiten würde. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass das Schiff gerettet war, empfahl sich Lee auf der Brücke und zog sich in seine Kabine zurück. Dort holte er eine in China hergestellte Makarow aus einer Schublade, in der er seine frisch gebügelten Hemden aufbewahrte, legte sich auf seine Koje, hielt sich die Mündung ans Ohr und drückte ab.
    Während sie die flüchtende Barkasse verfolgten, bemerkten die Männer in der
Icarus
die Wasserfontänen, die entlang des Rumpfes der
Koguryo
aufspritzten.
    »Wollen diese Spinner etwa ihr eigenes Schiff mit Mann und Maus versenken?«, fragte Dahlgren.
    Mehrere Minuten lang blickten sie auf das Schiff, stellten fest, dass es langsamer wurde, aber offenbar nicht sank. Pitt sah etliche Besatzungsmitglieder, die an der Reling standen und zu den über ihnen kreisenden Düsenjägern aufblickten, aber niemand stürmte zu den Rettungsbooten. Er musterte die Wasserlinie, konnte aber außer einem leichten Krängen nichts erkennen.
    »Die verschwindet nicht so schnell«, sagte er. »Halten wir uns lieber an das Beiboot.«
    Giordino warf einen Blick auf die LASH-Anzeige an seinem Laptop und entdeckte mehrere graue Flecken im Südosten, etwa dreißig Meilen entfernt.
    »Unsere Freunde von der Navy sind schon unterwegs«, sagte er und tippte auf den Bildschirm. »Lange sind sie nicht mehr allein.«
    Das um fast 20 Knoten schnellere Luftschiff schloss mühelos zu dem flüchtenden weißen Boot auf. Giordino hatte die
Icarus
lediglich auf hundertfünfzig Meter Höhe gebracht und dann sofort die Verfolgung aufgenommen, ohne weiter aufzusteigen. Geschmeidig und mit flotter Fahrt glitt der Blimp auf das Kielwasser der Barkasse zu. Als das Luftschiff näher kam, richtete Pitt die hochauflösende Kamera auf die Kabine und das offene Deck, konnte aber wegen einer Segeltuchplane über der Tür nur vage mehrere Gestalten am Ruder erkennen.
    »Ich habe vier Mann gezählt«, sagte er.
    »Allem Anschein nach lauter handverlesene Gäste, aber keine Massenflucht«, versetzte Giordino.
    Pitt suchte mit der Kamera das Deck ab und stellte erleichtert fest, dass nirgendwo schwere Waffen zu sehen waren. Aber er bemerkte auch die Benzinfässer am Heck.
    »Ziemlich viel Sprit für eine Flucht nach Mexiko«, sagte er.
    »Ich glaube, unsere Freunde von der Küstenwache in San Diego hätten was dagegen einzuwenden«, erwiderte Giordino, während er weiter auf das Boot zuhielt.
    Tongju und seine Männer hatten ihr ganzes Augenmerk auf die
Koguryo
gerichtet, aber schließlich bemerkte einer der Kämpfer den nahenden Blimp. Während Kim

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