Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
sah er es. Als die Bremslichter des Cadillac aufleuchteten, schob er den Hebel des Automatikgetriebes in den zweiten Gang und trat das Gaspedal durch.
    Ein Benzinschwall schoss in den Schlund des Quadrajet-Doppelvergasers, der das explosive Luft-Treibstoffgemisch in die hemisphärischen Brennkammern des gierigen 6,4-Liter-Motors spritzte. Mit über 380 PS war der Chrysler 300-D im Jahr 1958 der schnellste und stärkste Serienwagen des Landes gewesen. Der schwere Wagen legte einen Raketenstart hin und donnerte die Straße entlang wie ein angreifendes Rhinozeros.
    Die Möchtegernmörder wurden von dem plötzlich beschleunigenden Chrysler auf dem falschen Fuß erwischt und beschimpften einander, als der große, grüne Wagen wie ein Pfeil vorbeischoss. Der Beifahrer versuchte einen weiteren Feuerstoß abzugeben, brachte die Waffe aber zu spät in Anschlag und jagte die ganze Magazinladung in den Wald. Da noch immer kein Gegenverkehr kam, scherte Dirk auf die linke Spur aus, nachdem er am Cadillac vorbeigezogen war, um dem Schützen auf dem Beifahrersitz das Zielen zu erschweren.
    »Was ist los? Wieso schießen die auf uns?«, rief Sarah von unten.
    »Das sind bestimmt Verwandte von unseren alten Freunden aus Alaska«, brüllte Dirk über das Röhren des Motors hinweg. »Die verfolgen uns schon ’ne ganze Weile.«
    »Können wir sie abhängen?«, fragte Sarah mit bangem Unterton.
    »Solange es geradeaus geht, können wir den Vorsprung halten, aber in den Kurven holen sie auf. Wenn wir uns bis in die Nähe des Fährhafens durchschlagen, wo mehr Leute sind, verziehen sie sich vermutlich«, erwiderte er und hoffte, dass er Recht hatte.
    Der Chrysler hatte einen großen Vorsprung, aber der Cadillac schob sich Stück für Stück näher. Als Dirk an einer engen Kurve vom Gas gehen musste, damit der über zwei Tonnen schwere Koloss nicht von der Straße flog, holte der Cadillac wertvolle Meter auf. Der Schütze, wütend und unbeherrscht, wie er war, verballerte blindlings ein weiteres Magazin. Die meisten Kugeln schlugen in den Kofferraumdeckel ein und durchsiebten das Blech. Dirk duckte sich tief in den Sitz, zog den Wagen mal nach links, mal nach rechts und fuhr wilde Schlangenlinien.
    »Wie weit noch?«, fragte Sarah, die sich nach wie vor im Fußraum zusammenkauerte.
    »Nur noch ein paar Meilen. Wir schaffen es«, erwiderte Dirk und zwinkerte ihr aufmunternd zu.
    Aber insgeheim verfluchte er sich. Er machte sich bittere Vorwürfe, weil er Sarah in Gefahr gebracht hatte, statt Hilfe zu holen, als er bemerkt hatte, dass sie verfolgt wurden. Und er verfluchte sich, weil er keine Waffe dabei hatte, mit der er sich hätte wehren können – nur ein fast fünfzig Jahre altes Auto.
    Wie ein Geier, der seine Beute beschleicht, äffte der schwarze Cadillac jede Bewegung des Chrysler nach und versuchte unentwegt aufzuschließen. Als die beiden Wagen auf eine lange Gerade des Vashon Highway rasten, warf Dirk einen Blick nach unten und sah, dass die Tachonadel fast bei 125 Meilen pro Stunde stand. Als ihm ein blauer Pick-up entgegenkam, zog er auf die rechte Spur, ohne den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Der Fahrer des Cadillac, der den Chrysler unbedingt überholen wollte, bemerkte den rasch näher kommenden Pick-up zu spät, scherte im letzten Moment rechts ein und trat vor lauter Schreck auf die Bremse. Wieder konnte der Chrysler ein paar kostbare Meter Vorsprung gewinnen.
    Aber Dirks Überlegenheit war nur von kurzer Dauer. An der Nordspitze der Insel führte der Vashon Highway in einer Reihe scharfer Kurven und Serpentinen zum Fährenterminal hinab, und hier kam es nicht mehr auf die Geschwindigkeit an, sondern auf die Straßenlage. Dirk bremste scharf ab, als er aus einer langen Geraden in eine lang gezogene Linkskurve schoss, und hatte trotzdem alle Hände voll zu tun, um das schwere Kabrio auf der Straße zu halten. Der leichtere Cadillac holte mühelos auf und war kurz darauf nur noch wenige Meter hinter Dirks Stoßstange. Wieder hörte er die Maschinenpistole rattern und zog rasch den Kopf ein. Der Feuerstoß durchschlug die Windschutzscheibe und hinterließ eine Reihe pockennarbiger Löcher und Sprünge, die sich kreuz und quer durch das Glas zogen. Eine Kugel flog so tief, dass Dirk regelrecht spürte, wie sie an seiner Wange vorbeizischte, bevor sie sich ins Armaturenbrett bohrte.
    »Ich habe mich heute schon rasiert, ihr Mistkerle«, knurrte er und wurde so sauer, dass die Wut jede Angst verdrängte. Als er den Chrysler in

Weitere Kostenlose Bücher