Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Humvees heulte protestierend auf. Die Reifen drehten kurz durch, fanden Halt, und das Fahrzeug setzte mit einem Aufbäumen nach vorn. Spears riss das Lenkrad herum, orientierte sich kurz und steuerte dann die Gleise entlang zurück in die Richtung, aus der der Zug gekommen war. Wenn er nach Parsons wollte, müsste er mitten durch McCune. Also blieb nur der Weg nach Osten zur Gemeinde Cherokee, die kaum größer als McCune war. Von dort über die US-400 und die US-69 nach Pittsburg, Kansas, die nächst größere Stadt mit eigener Polizei, die auch für McCune zuständig war, wenn der County-Sheriff von Girard Verstärkung benötigte.
    »Wer sind Sie eigentlich?«, fragte Spears, ohne den Blick vom Rückspiegel zu nehmen. In der Ferne sah er die Rauchwolken am Himmel. Noch immer kreisten Helikopter über der Gemeinde. Der Humvee holperte neben den Bahngleisen entlang. Spears nahm sich vor, über die Nebenstraßen, die eher Feldwegen glichen, zur 500th Avenue zu kommen. Er steuerte den Humvee über eine Kreuzung und trat in die Bremsen.
    »Noch so ein Stopp und mein Frühstück verteilt sich auf der Windschutzscheibe«, sagte sein kauziger Begleiter.
    »Tut mir leid.« Spears nickte mit dem Kinn in Richtung Straße. »Aber denen da wollen wir bestimmt nicht begegnen.«
    In etwa drei- bis vierhundert Metern Entfernung standen zwei Humvees. Soldaten hatten eine Straßensperre errichtet und patrouillierten in der Gegend.
    »Mich laust der Affe!« Der Alte beugte sich vor und wühlte in den Ablagen und dem Handschuhfach, bis er mit einem erstaunten Ausruf einen Feldstecher zutage förderte. Er blickte hindurch und schwenkte ihn von links nach rechts, dann reichte er das Fernglas an Spears weiter.
    »Weiter unten auf der 510ten stehen noch welche«, sagte dieser mit Blick durch das Binokular.
    »Dann schau mal nach Norden.« Der Alte kurbelte das Seitenfenster hinunter und spie seinen Priem aus. »Die haben die 520ste auch dichtgemacht.«
    Spears wandte den Kopf. An der Kreuzung 520th Avenue und 70th Street standen drei weitere Humvees und ein M2-Bradley-Schützenpanzer. Er sah nach Süden. In der Ferne bot sich das gleiche Bild auf der US-400: Militärfahrzeuge, Absperrungen. Die hatten alles um McCune herum abgeriegelt.
    »Scheiße!«
    »Hässliches Wort für eine notwendige Sache«, kommentierte der Alte. »Warte mal, Sohn.« Er deutete nach vorn.
    Spears hob den Feldstecher wieder an die Augen und sah, wie ein Wagen versuchte, die Straßensperre zu passieren. Die Soldaten richteten Waffen auf die Insassen des Fahrzeugs, ließen sie aussteigen. Ein G. I. stieg in das Auto und fuhr es in Richtung McCune davon. Kurze Zeit später kam eine Bell UH1-D angeflogen und setzte mit ihrem typischen Flap-flap -Rotorengeräusch im Sand auf. Die Soldaten eskortierten einen Mann und eine Frau zum Hubschrauber, zwangen sie mit vorgehaltenen Waffen hinein und kehrten zu ihren Humvees zurück. Der Helikopter hob ab und flog nach McCune zurück.
    »Wenigstens bringen sie nicht alle gleich um«, sagte Spears.
    »Wenn sie bekommen haben, was sie wollen, werden sie sich aller lästigen Zeugen entledigen.«
    Spears sah den Alten an. »Sie reden so, als hätten Sie das schon einmal mitgemacht.«
    Der Kauz nickte und schob den Kautabak von einem Mundwinkel in den anderen. »Darauf kannst du Gift nehmen, Sohn. 1973. Devon’s Hill, Nevada. Kleines, abgelegenes Kaff. Sie kamen mit Transportern und Hubschraubern, riegelten die Stadt ab, exekutierten alle Bewohner und warfen eine Aerosolbombe auf die Stadt.«
    Spears schüttelte verständnislos den Kopf. »Aber, die Presse …«
    Der Alte drehte sich zu ihm um. »Die Presse? Jüngelchen, wenn man die Presse kontrolliert, kann man so mir nichts, dir nichts eine Stadt vom Erdboden tilgen, ohne dass jemals jemand Fragen darüber stellen wird. Und wenn die Nummer zu groß wird, tarnt man das Ganze als Chemieunfall, Epizentrum eines Erdbebens oder Seuchenherd. Glaub mir, ich hab das alles schon miterlebt.«
    Spears fuhr an und lenkte den Humvee zurück über die Gleise in unebenes Terrain. Wenn er nach Pittsburg wollte, musste er wohl oder übel auf Straßen verzichten.
    »Ich bin Reno Spears«, sagte er, während er in den Rückspiegel schaute und hoffte, dass die Straßenpatrouillen sie nicht entdeckten. Wenn sie den Wagen sahen, dachten sie vielleicht, es wären ihre Leute, die tiefer im Land operierten und nach versprengten Überlebenden des Zugunglücks suchten.
    »Und Sie?« Er warf dem alten

Weitere Kostenlose Bücher