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Geheimcode Schreckenstein

Geheimcode Schreckenstein

Titel: Geheimcode Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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eine Mannschaft…“
    „Ich hasse Sport!“ fiel ihm Hassan ins Wort.
    „Dann nimm uns als Minderheit, die auf ihre Art selig werden will“, gab Mücke zurück.
    „Okay, okay! Aber ich bin auch eine. Und ich will rauchen!“
    „Nicht auf Kosten einer andern!“ warnte Pummel. „Dann geh ins Freie.“
    „Da komm ich grade her.“ Mit der nicht brennenden Zigarette im Mund kramte Hassan in einer anderen Tasche. Er zog eine sichtlich sündteure Kamera hervor und drehte an der Optik. „Diesen Einstand muß ich filmen!
    Solche Typen, wie ihr seid, trifft man wirklich nicht alle Tage!“
    „Dein Hobby?“ fragte Pummel, um die Trotzhaltung abzubauen.
    „Eines von vielen“, sagte Hassan mit Blick durch die Kamera.
    „Willst du mal zum Film?“ hakte Ottokar nach.
    Hassan lachte wie über eine Kinderfrage. „Vielleicht finanzier ich mal einen. An sich brauche ich mal nicht zu arbeiten. Es genügt, wenn ich mein Vermögen verwalte. Gewinnbringend, versteht sich.“
    Die Kamera surrte, und die Ritter sahen einander an, als wollten sie sagen: armer reicher Bube.
    „Ganz schön lange Gesichter!“ freute sich Hassan und schaltete das Gerät aus. „Ich bring frischen Wind in den Schuppen.“
    „Ja!“ Ottokar klatschte in die Hände. „Dann wollen wir dir mal alles zeigen.“
    „Okay, Fremdenführer! Vor allem euern Harem! Ihr sollt ja Dutzende Mädchen versteckt haben – heißt es.“ Achtlos legte er die Kamera auf den Tisch. Sie verließen das Zimmer.
    Draußen raunte der Schulkapitän dem Chefredakteur zu: „Liebling! Das heizt Sofa.“
    Hassan mußte wahre Luchsohren haben, denn er sagte: „Aha, Geheimsprache habt ihr auch! Scheint ja ein Mords-Kindergarten zu sein.“
     
     
     

Unsichtbare Beobachter
     
    Auch auf Rosenfels hatte es eine Schulversammlung gegeben – im Vergleich zu Schreckenstein eher eine Gardinenpredigt. Fräulein Doktor Horn, kurz EF-DE-HA genannt, hatte ihrer Entrüstung in einem Monolog Luft gemacht.
    „Ihr habt zwar ausgiebig darüber gelacht, trotzdem fand ich es gar nicht komisch, nach den schrecklichen Detonationen einen fremden Mann in meinem Bett zu finden. Es hätten ja kriminelle Elemente sein können, die Bomben legen! Schließlich trage ich die Verantwortung für euer Wohlergehen.
    Glücklicherweise entpuppte sich der Mann als Herr Schaja, jener neue Lehrer drüben, der mir schon auf dem Sportfest aufgefallen ist. Herr Schaja war mir sehr nützlich. Von ihm erfuhr ich nicht nur, daß es natürlich Schreckensteiner gewesen sind, die ihn in mein Bett dirigiert haben, sondern auch, daß er am Nachmittag von euch mit einem Gartenschlauch vertrieben worden und in der Nacht, als er einen sogenannten Schreckensteiner Streich kennenlernen wollte, von einigen Mädchen überwältigt und gefesselt worden ist! Draußen auf dem See, und das bei dichtem Nebel!
    Es heißt zwar immer, ich sei altmodisch in meinen Ansichten und Erziehungsmethoden, aber wenn ihr euch verleitet durch das schlechte Beispiel von drüben – in solche Gefahr begebt und Erwachsene überfallt, kann man gar nicht altmodisch genug sein. Ich trage schließlich die Verantwortung – das sagte ich wohl schon.
    Um euch zu zeigen, wie modern und aufgeschlossen ich in Wirklichkeit bin, will ich nicht fragen, was ihr auf dem See zu suchen hattet — es wäre ja auch zwecklos —, aber ich verlange, daß die Betreffenden den guten Ruf unserer Schule wiederherstellen und sich bei Herrn Schaja entschuldigen. Ich werde auch das Meinige dazutun.
    Was die andere Sache, die Bomben, betrifft, bin ich allerdings unerbittlich. Direktor Meyer hat mir zwar versichert, seine Jungen hätten damit nichts zu tun – nun, ich habe Zeit. Das heißt nicht, daß ich die Dinge auf sich beruhen lasse. Ich werde die restlose Aufklärung mit allen Mitteln betreiben. Ich will nichts von euch verlangen, doch wer vernünftig ist, mag mir dabei behilflich sein. Denn hier hört der Spaß auf.“
    Da hatten die Ritter auf der Burg Sorgen ganz anderer Art. Was macht eine Gemeinschaft, in der alles auf Freiwilligkeit beruht, mit einem, der so angibt, daß man annehmen muß, er wird sich, wenn überhaupt, nur schwer einordnen. Hassan verweigerte wie ein störrisches Pferd. Am Dauerlauf nahm er nicht teil mit der Begründung, er komme aus einem heißen Land und hier sei’s ihm sowieso zu kalt. Vom Sport drückte er sich mit dem Hinweis, er müsse zuerst den Klimawechsel verkraften. Das galt auch für die Garten- und Feldarbeit. Irgendwann kam er

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