Geheime Affäre mit dem Milliardär (Baccara) (German Edition)
ihrer Schwester treu ergeben. Sie war sogar so weit gegangen, ihre eigenen Bedürfnisse hinter die von Sienna zurückzustellen, um die Gefühle ihrer Schwester nicht zu verletzen. Lucas hatte diese Loyalität respektiert, auch wenn seine eigenen Wünsche anders ausgesehen hatten. Jetzt erst fiel ihm auf, dass Carla auf ihre eigene Weise auch ihm gegenüber sehr loyal gewesen war. Zwar hatte sie andere Männer getroffen, doch stets nur dann, wenn es den geschäftlichen Interessen von Ambrosi-Pearls diente.
Carla war noch Jungfrau gewesen, als sie zum ersten Mal Sex miteinander gehabt hatten. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass er diesen Umstand nie richtig zur Kenntnis genommen hatte, weil er nicht so recht in das Bild vom sexy, oberflächlichen Partygirl passen wollte, das er sich der Einfachheit halber von ihr gemacht hatte.
Von ihnen beiden war er derjenige gewesen, der sich zurückgehalten hatte und auf Nummer sicher gegangen war – und nicht Carla. Doch nun war er wie gebannt von der Nähe, die zwischen ihnen entstanden war. Sicher wäre es ratsam, sie von jemand anderem nach Hause fahren zu lassen, doch der Gedanke, sie möglicherweise geschwängert zu haben, ließ ihn von seinem Entschluss abweichen.
Sie waren verbunden – zumindest so lange, bis sie wussten, ob sie sein Kind in sich trug oder nicht. Obwohl er ihre Beziehung gerne beendet hätte, konnte er sich einer gewissen Erleichterung nicht erwehren.
„Die Limousinen sind schon alle fort. Wenn du gefahren werden willst, musst du mit mir vorliebnehmen“, sagte er, als er sie eingeholt hatte.
„Das ist nicht nötig“, entgegnete Carla und zog ein Mobiltelefon aus ihrer Tasche. „Ich rufe ein Taxi.“
„Falls du keins reserviert hast, wirst du heute Nacht mit den ganzen Hochzeitsgästen auf Medinos keins bekommen.“
Stirnrunzelnd steckte sie ihr Telefon wieder zurück in die Tasche. „Dann frage ich eben Constantine.“
Lucas wies auf den Helikopter, der soeben abgehoben hatte. „Der ist bereits in den Flitterwochen. Ich fahre dich.“
„Ich verstehe nicht, was du hier draußen willst“, erwiderte sie ungehalten. „Solltest du nicht bei deiner neuen Freundin sein?“
„Willst du nun gefahren werden oder nicht?“, fragte er verärgert.
Wortlos wich sie seinem Blick aus und fixierte mit übergroßem Interesse einen Punkt links neben seiner Schulter. Schließlich zuckte sie mit den Schultern. „Ich nehme dein Angebot an, weil ich nach Hause will. Aber komm mir nicht zu nah.“
„Ich bin dir nicht zu nah gekommen.“
Wütend sah sie ihm in die Augen. „Und was war das auf der Tanzfläche? Spar dir das lieber für Lilah auf.“
Unwillkürlich erschien ihm die Vorstellung sehr reizvoll, sich Carla einfach über die Schulter zu werfen und zum Auto zu tragen. „Du siehst nicht gut aus. Was ist los mit dir?“, fragte er sie stattdessen.
„Nichts, was eine gute Nachtruhe nicht wieder richten könnte. Warum sagst du eigentlich nicht, was dich wirklich beschäftigt? Du hast doch nur Angst, dass ich den Presseleuten eine Story verkaufen will. Ich schätze, wir beide könnten ihnen tatsächlich eine gute Geschichte liefern – die von dem wahren Lucas …“
Er gab seinem Drang nach, hob sie auf seine Arme und lief los. „Habe ich etwa mit einem Wort die Paparazzi erwähnt?“
Mit ihrer Handtasche schlug sie gegen seine Schulter. „Lass mich runter!“
Gehorsam setzte er sie vor der Beifahrertür seines Maseratis ab. „Steig ein“, sagte er und öffnete die Tür für sie. „Wenn du versuchst, wegzulaufen, laufe ich dir nach.“
„Das ist bestimmt gegen das Gesetz, was du hier tust“, protestierte sie, doch schließlich kletterte sie in den Wagen.
„Auf Medinos ist es das nicht“, sagte Lucas belustigt, als er sich hinter das Steuer setzte. „Nicht für einen Atraeus.“
Carlas Anspannung verstärkte sich schlagartig, als Lucas sich schlichtweg weigerte, auf der Straße vor ihrer gemieteten Villa zu halten, sondern stattdessen in die Auffahrt einbog. Als sie ausgestiegen waren, verlangte er den Hausschlüssel von ihr, schloss die Tür auf und trat schließlich hinter ihr ins Haus, obwohl sie versuchte, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
Da ihre Kopfschmerzen wieder stärker geworden waren, machte Carla einen Abstecher ins Bad, füllte ein Glas mit Wasser und nahm ihre Pillen. Nachdem sie ausgetrunken hatte, füllte sie das Glas ein weiteres Mal und setzte sich auf die Badewanne in der Hoffnung, dass es ihr gleich
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