Geheime Depeschen #2
ihren eigenen Reihen unterwegs war.
„Zweitens, präpariert ihn, dass ich mit ihm reden kann! Ich kann mit ihm nichts anfangen, wenn er mir einschläft. Drittens, reden sie mit ihm, ich hätte einen Deal für ihn - Lagrange gegen Hafterleichterung. Das war‘s. Sie können gehen. Sie nicht, Lisa. Ich brauche Sie noch.“
Das Zimmer leerte sich so schnell, wie es sich Minuten zuvor gefüllt hatte.
„Lisa, meine gute Lisa.“ Miller lief schon wieder auf seiner Teppich-Rennstrecke im Kreis. „Von Ihnen möchte ich zu jeder vollen Stunde einen aktuellen Report. Ich will permanent auf dem neuesten Stand in Sachen Whistleblow und Lagrange sein.“
Die Assistentin machte sich brav Notizen und wartete auf weitere Instruktionen.
„Bringen Sie alles in Erfahrung, was man in der jeweiligen Stunde heraus bekommen kann. Wir müssen zukünftig schneller reagieren können.“ Lisa nickte und notierte auch das.
„Was haben wir aktuell für Neuigkeiten?“ Miller nahm Lisa gegenüber Platz.
„Ähm, da wäre zunächst mal, dass Lagrange bereits eine amerikanische Anwaltskanzlei beauftragt hat, falls von unserer Seite etwas kommt.“
„Was? Das erfahre ich erst jetzt?“, unterbrach Miller sie lautstark
„Wir haben diese Information gerade erst rein bekommen“, erwiderte sie kleinlaut
„Egal. Nehmen Sie es mir nicht krumm. Jetzt stellen sich schon amerikanische Anwälte gegen ihr Land.“ Miller hätte sich am liebsten in die Faust gebissen „Was ist nur aus unserem guten alten Amerika geworden?“, empörte er sich theatralisch „Wohin soll das noch führen? Sagen Sie es mir?“
Lisa wusste, dass dies eine rhetorische Frage war, auf die ihr Chef keine Antwort haben wollte und schon gar nicht Widerspruch duldete.
„Der Soldat hat diesen Spuk vom Zaun gebrochen, der Soldat wird ihn auch wieder beenden“, sinnierte er. „Ich muss an die frische Luft“.
Ohne weiteren Kommentar verließ Miller sein Büro, Lisa blieb verdutzt alleine zurück.
Fortsetzung fol gt
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