Geheime Lust
Blutegel, allesamt.«
Jace verzog das Gesicht. »Das tut mir leid, Kumpel. Das ist echt zum Kotzen.«
»Erzähl mir was Neues.«
»Hast du ihnen gesagt, dass sie dich am Arsch lecken können?«
Ash schwieg und senkte den Blick.
Jace rutschte sofort auf dem Stuhl nach vorn. »Du hast es ihnen doch gesagt, oder?«
Ash seufzte. »Ich hänge an dem Alten. Er ist der Einzige, der sich je für mich interessiert hat. Ginge es nur um meine Eltern und meine Geschwister, dann würde ich ihnen sagen, dass sie mich am Arsch lecken können.«
»Herrje, du willst es also tun? Du wirst dich ihm zuliebe tatsächlich mit ihnen vertragen?«
»Ich weiß noch nicht, was ich tun werde«, antwortete er. »Ich habe mich noch nicht entschieden. Sie haben mich für nächste Woche zum Essen eingeladen. Großvater wird da sein. Die ganze beschissene Familie wird da sein.«
»Ich begleite dich«, sagte Jace sofort. »Gabe auch. Und Mia.«
Ash sah wieder zu ihm hoch, und in seinen grünen Augen schimmerte ein Ausdruck tiefer Zuneigung. »Ihr wisst, dass ich euch liebe. Ihr habt mich immer unterstützt. Das werde ich euch nie vergessen. Aber Gabe und du, ihr habt jetzt Mia und Bethany. Ich will die beiden nicht – und auch Gabe oder dich nicht – diesem Natternnest, das sich meine Familie schimpft, aussetzen.«
»Das ist doch Blödsinn«, widersprach Jace ungeduldig. »
Wir
sind deine Familie, und du bist unsere. Und in einer Familie lässt man einander nicht im Stich.«
»Ich bin inzwischen erwachsen. Ich kann mit dem Scheiß, den sie verzapfen, umgehen. Es wäre mir lieber, wir würden Mia und Bethany nicht ihren Manipulationen aussetzen. Sie sind selbst an guten Tagen heimtückische Ratten. Kannst du dir vorstellen, was sie Bethany antun würden, wenn sie von ihrer Vergangenheit wüssten? Sie würden sie ohne mit der Wimper zu zucken in Stücke reißen. Möchtest du ihr das wirklich zumuten, solange die Sache zwischen euch noch so frisch ist?«
Jace schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen sie nicht mitnehmen. Ich kann mit dir kommen und Bethany zu Hause lassen. Vielleicht könnte Mia den Abend mit ihr verbringen. Aber ich möchte auf keinen Fall, dass du ohne Rückendeckung dorthin gehst.«
Ash stand auf. »Das weiß ich zu schätzen, Mann. Mehr, als du je ahnen wirst. Aber es gibt Dinge, die ich allein regeln muss. Zum Beispiel diese Sache. Ich werde hingehen und ihnen klarmachen, dass sie nicht mehr wie bisher mit mir umspringen können. Ich lasse mich bei Großvater sehen, der Rest kann mich kreuzweise.«
»Okay. Aber solltest du es dir anders überlegen, dann weißt du, dass Gabe und ich dich jederzeit begleiten würden.«
»Ja, das weiß ich. Danke.«
Ash steuerte zur Tür, dann drehte er sich noch mal um. »Soll ich bei meinen Kontakten mal nachhaken, ob Kingston sich wieder Geld geliehen hat oder bis zum Hals in der Scheiße steckt? Ich könnte die Fühler ausstrecken und sehen, ob irgendwas dabei rauskommt. Vielleicht erfahre ich sogar, wo er sich versteckt.«
Jace dachte kurz nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Manchmal ist Unwissenheit ein Segen. Ich möchte nicht in die Situation geraten, Bethany anlügen zu müssen, und wenn ich wüsste, dass Jack in Schwierigkeiten steckt, würde ich sie definitiv anlügen. Ich möchte nicht, dass sie in irgendeiner Form in diese Sache verwickelt wird. Es ist besser, wenn keiner von uns etwas weiß.«
Ash nickte. »In Ordnung. Sag mir Bescheid, falls du deine Meinung ändern solltest.«
»Das mache ich. Und, Ash? Halt mich auf dem Laufenden, okay? Wir treffen uns nach deinem Essen mit deiner satanischen Familie. Du, ich, Gabe, Mia und Bethany. Dann werden
wir
zusammen essen.«
»Das klingt gut. Wir sehen uns.«
Mit schwerem Herzen beobachtete Jace, wie Ash das Zimmer verließ. Er vermisste die flotten Dreier, die sie sich früher zusammen gegönnt hatten, kein bisschen, aber ihm fehlte dieses besondere Band zwischen ihnen. Es war eine vertrackte Situation, denn sie waren Freunde, die viele Jahre lang fast alles miteinander geteilt hatten, und plötzlich war alles ganz anders.
Er hatte Ash kaum gesehen, seit er mit Bethany zusammen war. Er und Gabe waren völlig auf die Frauen, die sie liebten, fokussiert und hatten Ash nach und nach aus dem engen Kreis gedrängt, in dem er früher ein so wichtiger Bestandteil gewesen war.
Sein Telefon klingelte, und er nahm ab. Wenige Minuten später war er fluchend auf dem Weg zu Gabes Büro.
»Was zum Teufel ist mit dem
Weitere Kostenlose Bücher