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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Ihr ganzes Gesicht strahlte wie ein verfluchter Christbaum. Es war das erste Mal seit einer Woche, dass Jace sie mit so viel Enthusiasmus lächeln sah. Sie schaute Ash an, als hätte er ihr gerade die Sterne vom Himmel geholt.
    Und dann berührte Ash ihre Wange. Es war absolut keine beiläufige Geste, und bei Jace begannen sämtliche Alarmglocken zu schrillen. Dazu dieser Ausdruck auf Ashs Gesicht. So zärtlich und voller Zuneigung.
    Was war hier los?
    Ihm brannten die Sicherungen durch, die Folge eines beschissenen Tages, der noch beschissener geworden war, seit er Ash in seiner Wohnung entdeckt und ihn dabei ertappt hatte, wie er Bethany berührte, während sie ihn auf eine Weise anlächelte, wie sie ihn, Jace, seit Tagen nicht angelächelt hatte. Das Einzige, woran er denken konnte, war jene erste Nacht. An Ashs Lippen auf ihrer Haut, an seinen Schwanz in ihrem Mund, ihrem Hintern. Das lustvolle Stöhnen, das Ash ihr entlockt hatte. Es raubte ihm den Verstand.
    »Was zur Hölle geht hier vor sich?«, fragte er eisig.
    Ash und Bethany wirbelten zu ihm herum, dabei glitt Ashs Hand von Bethanys Gesicht. Ihre Augen weiteten sich vor Bestürzung, während Ash sofort eine angepisste Miene aufsetzte. Scheiß drauf.
    »Ash hat hier auf dich gewartet«, sagte Bethany leise.
    »Ja, das ist nicht zu übersehen«, knurrte Jace.
    »Weißt du was? Fick dich, Mann«, fuhr Ash ihn an. »Ich kann nicht fassen, dass du auf diese Weise hier reinpolterst, vor allem nicht nach unserem heutigen Gespräch im Büro. Aber noch weniger kann ich fassen, wie despektierlich du Bethany behandelst.«
    »So, wie ich das sehe, bin ich derjenige, der hier despektierlich behandelt wird, und das auch noch in meiner eigenen Wohnung«, brüllte Jace.
    »Ich hau ab«, verkündete Ash grimmig.
    Er hielt inne und warf Bethany einen entschuldigenden Blick zu. »Es tut mir aufrichtig leid, Süße. Solltest du irgendetwas brauchen, ruf mich an, okay?«
    Das brachte Jace noch mehr zur Weißglut. Die Dreistigkeit, mit der Ash suggerierte, dass Bethany ihn als Konsequenz dessen, was auch immer zur Hölle hier gerade vor sich ging, brauchen könnte.
    »Mir tut es auch leid«, wisperte sie.
    Die Kränkung stand ihr ins Gesicht geschrieben, und heiße Röte überzog ihre Wangen. Als Ash an Jace vorbeistolzierte, murmelte er: »Was bist du nur für ein Arschloch.« Dann verschwand er im Aufzug.
    Als Jace den Blick wieder auf Bethany heftete, um eine Erklärung von ihr zu verlangen, schwammen Tränen in ihren Augen, und sie ließ niedergeschlagen die Schultern hängen. Sie sah ihn noch nicht einmal an.
    Sein Magen krampfte sich zusammen, und er bedauerte augenblicklich die voreiligen Schlüsse, die er gezogen hatte. Dabei waren es noch nicht mal Schlüsse gewesen. Er hatte blind um sich geschlagen, weil er von seinem Arbeitstag wütend, frustriert und erschöpft gewesen war. Er hatte sich nichts weiter gewünscht, als einen ruhigen Abend mit Bethany zu verbringen, doch dann hatte er sie und Ash in dieser innigen Vertrautheit gesehen.
    Scheiße. Er hatte es schon wieder getan. Er hatte die Klappe aufgerissen, ohne nachzudenken, und jetzt kämpfte Bethany mit den Tränen. Er hatte sie gedemütigt und im gleichen Atemzug seinen besten Freund vergrault. Er schien es sich allmählich zur Gewohnheit zu machen, sich wie ein Arschloch allererster Güte aufzuführen.
    »Bethany«, sagte er leise und trat zu ihr.
    Sie zuckte zurück, als er sie zu berühren versuchte. Dann wandte sie den Kopf ab, damit er ihre Tränen nicht sah. Das machte ihn noch wütender. Nicht auf sie, sondern auf sich selbst. Weil er es wieder mal verbockt hatte.
    »Du vertraust mir noch immer nicht«, flüsterte sie mit zitternder Stimme. »Ich weiß nicht, warum wir es überhaupt noch versucht haben. Ich kann das nicht, Jace. Ich kann nicht mit einem Mann zusammen sein, der fortwährend das Schlimmste von mir denkt, obwohl ich nichts tue, um diesen Argwohn zu verdienen. Ich habe dir alles geschenkt, was ich besitze. Mein Vertrauen, mein Herz. Du magst mir materielle Dinge gegeben haben, aber nichts, was wirklich zählt.«
    »Meine Liebe zählt also nicht?«
    Jetzt wandte sie ihm doch ihren tränenverschleierten Blick zu. Ihr Gesicht war eine starre Maske der Entschlossenheit, und sie hatte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst.
    »Du kannst dich nicht hinstellen und behaupten, mich zu lieben, wenn du gleichzeitig so gering von mir denkst. Du magst mich begehren, vielleicht bist du sogar

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