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Geheime Spiel

Geheime Spiel

Titel: Geheime Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Morton
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Ehemann, der sich, von dem Fest überanstrengt, mit Migräne ins Bett zurückgezogen hatte.
    Als Nancy mir auftrug, Dudley auszurichten, es werde mehr Brennholz gebraucht, war das für mich eine willkommene Gelegenheit, der Übelkeit erregenden Hitze des Ballsaals zu entkommen. Im Korridor und auf der Treppe flüsterten und kicherten die jungen Damen in kleinen Gruppen über ihren Suppentassen. Ich ging zur Hintertür hinaus und bemerkte auf halbem Weg durch den Garten eine einzelne Gestalt im Dunkeln.
    Es war Hannah, die reglos wie eine Statue in den Nachthimmel starrte. Ihre nackten Schultern, die bleich und zart im Mondlicht schimmerten, hoben sich kaum vom hellen Samt ihres Kleids und der seidenen Stola ab. Ihr blondes Haar war zu einer eleganten Frisur aufgetürmt, nur einige einzelne Löckchen fielen ihr in den Nacken. Weiße Glacéhandschuhe verbargen ihre Hände.
    Sie musste doch frieren, so wie sie nur mit einer Seidenstola bedeckt da draußen in der frostigen Winternacht stand. Sie brauchte eine Jacke – zumindest eine Tasse heiße Suppe. Kaum hatte ich beschlossen, ihr beides zu bringen, löste sich eine zweite Gestalt aus dem
Schatten. Zuerst dachte ich, es sei Mr Frederick, aber dann erkannte ich Teddy. Er trat zu Hannah und sagte etwas, das ich nicht verstehen konnte. Sie drehte sich um. Das Mondlicht liebkoste ihr Gesicht und fuhr zärtlich über ihre entspannten, leicht geöffneten Lippen.
    Sie erschauerte leicht, und einen Moment lang dachte ich, Teddy würde seine Jacke ausziehen und sie ihr um die Schultern legen, so wie es die Helden in den romantischen Geschichten taten, die Emmeline so gern las. Aber das geschah nicht. Er sagte noch etwas zu ihr, woraufhin sie erneut in den Himmel schaute. Er ergriff ihre Hand, die seitlich herabhing, und sie zuckte ein wenig zusammen, als sich seine Finger um ihre schlossen. Er drehte ihre Hand so, dass er ihren blassen Unterarm betrachten konnte, dann hob er ihn ganz langsam an seinen Mund, neigte den Kopf und berührte mit den Lippen den kühlen Streifen Haut zwischen ihren Handschuhen und der Stola.
    Sie sah zu, wie sich sein dunkler Haarschopf beugte, zog jedoch den Arm nicht zurück. Ich sah, wie ihre Brust sich hob und senkte, als ihr Atem schneller ging.
    Inzwischen fror ich und fragte mich, ob seine Lippen warm waren und ob sein Schnurrbart wohl kitzelte.
    Nach einer ganzen Weile hob er den Kopf wieder und sah sie an, ohne ihre Hand loszulassen. Er sagte etwas, woraufhin sie leicht nickte.
    Dann ging er weg.
    Sie schaute ihm nach. Als er außer Sichtweite war, berührte sie mit der einen Hand die Stelle, wo er ihren Arm geküsst hatte.
     
    Nachdem der Ball in den frühen Morgenstunden offiziell beendet worden war, half ich Hannah beim Auskleiden. Emmeline schlief bereits und träumte von Samt und
Seide und wirbelnden Tänzern, während Hannah schweigend vor der Frisierkommode saß und ich ihre Handschuhe aufknöpfte. Durch die Körpertemperatur hatte sich der Stoff ein wenig geweitet, sodass die Handschuhe locker saßen. Als ich nach ihrem Perlenarmband griff, zog sie die Hand weg und sagte: »Ich möchte dir etwas sagen, Grace.«
    »Ja, Miss?«
    »Ich habe es noch niemandem erzählt.« Sie zögerte, schaute zur Tür hinüber und senkte die Stimme. »Du musst mir aber versprechen, dass du es nicht weitererzählst. Weder Nancy noch Alfred, und auch sonst niemandem. «
    »Ich kann ein Geheimnis für mich behalten, Miss.«
    »Ja, das stimmt. Du hast meine Geheimnisse bisher immer für dich behalten.« Sie holte tief Luft. »Mr Luxton hat mir einen Heiratsantrag gemacht.« Sie sah mich unsicher an. »Er sagt, er liebt mich.«
    Ich wusste nicht recht, was ich antworten sollte. Überraschung zu heucheln erschien mir unaufrichtig. Wieder nahm ich ihre Hand. Diesmal widersetzte sie sich nicht und ließ sich das Armband abnehmen. »Sehr gut, Miss.«
    »Ja«, sagte sie und kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Wahrscheinlich ist es das.«
    Als unsere Blicke sich trafen, hatte ich das vage Gefühl, eine Prüfung nicht bestanden zu haben. Ich wandte mich ab, streifte den ersten Handschuh von ihrer Hand ab wie eine Haut, die nicht mehr gebraucht wurde, und wandte mich dann dem anderen zu. Schweigend betrachtete sie meine Finger. Ein Nerv flatterte unter der Haut ihres Handgelenks. »Ich habe ihm noch keine Antwort gegeben.«
    Abwartend musterte sie mich, doch ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. »Ja, Miss«, erwiderte ich.

    Als ich den zweiten Handschuh

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