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Geheime Versuchung

Geheime Versuchung

Titel: Geheime Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Familie umgewandelt. Für eine große Familie.
    Lara hatte Walker erzählt, dass dieser Bereich schon immer für diesen Zweck vorgesehen war. »Heilerinnen haben stets Kinder um sich«, hatte sie gesagt, als er sie auf die enorme Größe angesprochen hatte. »Unsere eigenen, adoptierte, Rudelgefährten … zum Glück bist du das schon gewohnt.« Ein herzliches Lächeln. »Vielleicht übernachten einige auch hier. Das macht dir doch nichts aus, nicht wahr?«
    »Nein.« Sie heilte ebenso mit ihrer sanften Zuneigung wie mit ihren anderen Fähigkeiten. Für ihn war es keine Last, dass sich das Rudel in seinem Heim willkommen und angenommen fühlte. »Die Familie ist auch mir sehr wichtig.« Und das Rudel gehörte zur Familie.
    Das jüngste weibliche Mitglied ihrer eigenen kleinen Familie stellte gerade in ihrem Zimmer ein Puppenhaus auf, und Toby hängte Poster an seine Wände. »Beaufsichtigt« wurden beide von den neuen Urgroßeltern. Auch Laras Mutter Aisha kam immer mal wieder vorbei, wenn es ihre Verpflichtungen zuließen, und brachte jedes Mal etwas zum Naschen mit.
    Walker hatte eigentlich nie eine Mutter gehabt und war schon als junger Mann in die Rolle des Patriarchen hineingewachsen, weshalb er überrascht war, dass Aisha ihn manchmal wie einen Sohn behandelte. Das war eigenartig, aber nicht unangenehm, da Aisha niemals vergaß, dass er ein erwachsener Mann war.
    Witzigerweise war das bei seinem Auftragskiller-Bruder ganz anders, den sie wie einen Jugendlichen behandelte.
    »Du mästest uns«, sagte Judd, als sie im Türrahmen auftauchte, und nahm sich zwei Erdnussbutterkekse vom Teller.
    Aisha schnaubte und kniff in Judds feste Oberarmmuskeln. »Dann werde ich dich auf Diät setzen. Ab sofort …« Sie gab ihm noch zwei Kekse, reichte auch Walker ein paar und ging dann in die offene Küche. »Toby! Marlee! Auf dem Tresen stehen Kekse.«
    Judd grinste, als die begeisterten Dankesrufe der Kinder zu hören waren. »Darf ich dich als Großmutter adoptieren?«
    Aisha gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, als sie die Wohnung verließ. »Wirst schon sehen, was du davon hast, wenn du mich zu einer alten Großmutter machst, mein Junge.«
    Lachend rieb sich sein Bruder den Kopf, und Walkers Mundwinkel hoben sich.
    Kurz danach kamen Lara und Brenna herein, die die letzten Kleidungsstücke aus der alten in die neue Wohnung transportierten. Walker spürte einen Stich im Herzen, als er Laras Lächeln sah und die wilden Locken, die sie mit einem smaragdgrünen Seidenschal zurückgebunden hatte und die im künstlichen Sonnenlicht der Höhle glänzten. Seine Gefährtin schien es nicht zu scheren, dass er anders war als die Gestaltwandler, mit denen sie aufgewachsen war, und auch niemals wie diese sein würde, wie lange er auch unter ihnen leben mochte.
    Doch ein Teil von ihm war auf der Hut, achtete auf das kleinste Anzeichen, das darauf hindeutete, dass sie in ihrer Beziehung unglücklich sein könnte. Er wusste, dass dieser Teil in den Jahren entstanden war, in denen Glück ein ferner Traum und Überleben sein einziger Antrieb gewesen war, doch er konnte es nicht einfach auslöschen, konnte nicht plötzlich ein anderer werden.
    Laras Blick traf ihn, Falten erschienen auf ihrer Stirn. Sie trat zu ihm, küsste ihn leicht auf den Mund und flüsterte: »Ich liebe dich, so, wie du bist.« Als hätte sie gehört, was er gedacht hatte.
    Er legte die Hand um ihren Nacken, bedeckte den Mund mit seinen Lippen, um die Frau zu schmecken, die Teile von ihm sah, von denen er gar nicht mehr gewusst hatte, dass sie noch existierten.
    »Vergiss das ja nicht.« Ein heiserer Befehl, ehe seine Gefährtin mit Brenna in ihrem großen Schlafzimmer verschwand.
    Als Walker sich umdrehte, sah er in goldgesprenkelte Augen. »Es tut dir gut, eine Gefährtin zu haben«, sagte Jud, und tiefe Bewegung zeigte sich auf seinem Gesicht.
Nur deinetwegen bin ich noch am Leben und kann Brenna lieben. Und ich hielt es immer für ausgesprochen unfair, dass du nicht eine solche Liebe leben konntest.
    Davon hatte Walker bislang nichts gewusst.
Vor Lara war mir gar nicht bewusst, was mir fehlte.
Die Sicherheit der Familie hatte für ihn immer im Vordergrund gestanden.
    Wieder hörte er Judds klare telepathische Stimme.
Aden sagte, es gebe ihm Hoffnung, dass wir es geschafft haben, uns ein richtiges Leben aufzubauen. Allerdings hat er andere Worte dafür gebraucht. Ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt verstehen würde, was Hoffnung ist.
Judd schwieg, während

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