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Geheime Versuchung

Geheime Versuchung

Titel: Geheime Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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»Kannst du für mich mal ins Netz schauen?«
    »Was immer du wünschst.«
    Sie sah ihn mit Wolfsaugen an. »Ich liebe dich.«
    Es machte ihn sprachlos wie immer, doch vielleicht würde er sich mit der Zeit an diese tiefe Liebe gewöhnen. Nie würde er sie für selbstverständlich halten, aber doch allmählich damit vertraut werden. Und das war so schön, dass es beinahe wehtat, ein wahres Geschenk war es für ihn, dass er auf ihre Liebe und ihre Sanftmut rechnen konnte. »Was möchtest du denn wissen?«
    »Ich habe gerade einen sehr komplizierten Bruch geheilt, fühle mich aber überhaupt nicht ausgelaugt.« Sie trank einen Schluck aus der Tasse, die er ihr an die Lippen hielt.
    Das war sehr interessant. »Du hältst es für möglich, dass die Wesenheit im Netz dich mit Siennas überschüssiger Energie speist?« Jedes geistige Netzwerk verfügte über einen »Kopf«. Im Netz der Wölfe, das seine ganze Familie einschloss, war diese Wesenheit nur ein winziger Punkt, kaum vergleichbar mit dem Netkopf, dem Wächter und Bibliothekar des Medialnets. Doch die Wesenheit existierte, und nach der Schlacht hatte sich gezeigt, welchen Einfluss sie im Netz hatte.
    Lara aß erst auf, bevor sie antwortete. »Ist mir so durch den Kopf gegangen.«
    Walker öffnete sein geistiges Auge und sah sich die energetischen Ströme im Netz der Familien- und Blutsbande an. Am Morgen hatte eine Veränderung stattgefunden. »Du hast jetzt Priorität«, sagte er leise und legte seine Hand auf ihr Knie. »Sobald du mehr Energie brauchst, fließt alles nur zu dir.«
    »Gut zu wissen. Falls ich mich einmal zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden muss, wird es mir dadurch leichter fallen.« Lara stellte die leere Dose in die Isoliertasche zurück.
    »Bitte«, sagte sie und überreichte Walker ein zweites Sandwich. »Ich hoffe, du hast noch mehr für dich dabei. Du bist viel zu groß, um mit zwei Broten zu überleben, langweilig hin oder her.«
    Als sie sich über die Tasche beugte, erwachten Teile in ihm begeistert zum Leben, die er schon lange begraben geglaubt hatte. Niemand hatte sich je Sorgen um ihn gemacht, jedenfalls nicht in der Weise, wie Lara es tat. Wenn er sich so etwas vorgestellt hätte, bevor sie ein Paar geworden waren, hätte es ihn vielleicht unangenehm berührt – doch nun machte es ihm nichts aus, wenn seine Gefährtin für ihn sorgte.
    Denn auch er spürte das Bedürfnis, sich um sie zu kümmern.
    »Hier haben wir ja was.« Sie holte eine Dose heraus, in der zwei weitere Brote lagen. »Das ist nicht dein Ernst!« Sie lachte. »Aber, Moment mal, sogar eines mit Käse und Tomaten. Wie gewagt.«
    Er zog sie an sich und küsste sie, nahm ihr Lachen in sich auf. »Iss dein Obst«, sagte er und biss in ihre Unterlippe, saugte sogar daran, denn Beißen reichte ihm nicht.
    Irgendwie geriet das Essen plötzlich in Vergessenheit, und Lara lag plötzlich unter ihm. Sie küssten sich leidenschaftlich, doch als seine Hand über ihren seidenzarten Bauch wanderte, spürte er Wasserspritzer auf seinem Kopf und Rücken.
    Walker fuhr hoch und sah in die unschuldigen Augen eines Welpen, der sich trockenschüttelte, weil er in den See gesprungen und zu ihnen gelaufen war. Er erkannte den Schlingel gleich, griff ihn im Nackenfell und hob ihn hoch. »Du hast dir ganz schön Ärger eingebrockt.«
    Ben knurrte und schlug mit den kleinen Krallen nach ihm, ohne ihn zu verletzen.
    Heiseres Lachen mischte sich in das Knurren.
    Lara hatte sich aufgesetzt und zog sich den grünen Pullover zurecht. »Gib ihn mir.« Mit einer abwehrenden Handbewegung hielt sie den Lehrer auf, der sich gerade auf den Weg zu ihnen hoch gemacht hatte, um den Ausreißer einzufangen.
    Der Lehrer lächelte erleichtert und ging wieder zum See zurück. »Und du isst jetzt auf, bevor die Mittagspause um ist«, sagte sie.
    Ihnen blieben nur noch zwanzig Minuten, weshalb Walker keine Einwände erhob. Lara gab Ben einen lauten Kuss und setzte ihn mitten in den warmen Sonnenschein. »Geschmust wird erst, wenn du trocken bist.«
    Ben seufzte schwer, blieb aber mit aufgestellten Ohren und zu Walker gewandter Schnauze sitzen. Beinahe hätte Walker laut gelacht, er teilte sein Brot in zwei Stücke und hielt dem Jungen eines hin.
    Lara lehnte sich an ihren Gefährten und sah zu, wie Ben das Brot vorsichtig mit den Zähnen packte, ins Gras legte und dann ordentlich abbiss. »Ein süßes Alter.« Tiefe Zuneigung sprach aus jeder Silbe.
    »Willst du auch eines?«
    Sie drückte Walkers Arm

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