Geheime Versuchung
schon?«
Ava wackelte mit den Augenbrauen, ihre Augen waren ebenso dunkel wie die ihres Sohnes und blickten ebenso schalkhaft drein. »Kein Kommentar. Aber warte nur, bis du ein Neugeborenes und einen Teenager hast. So süß Toby auch sein mag, dann wird er sicher verrücktspielen. Dann werde ich mich darüber lustig machen.«
Bei der Vorstellung, ein Kind von Walker zu haben, flatterte es wie wild in Laras Magen. »Ich bin so was von verliebt.«
»Hab ich ja gesagt«, sagte Ava und las eine SMS auf dem Handy. Begeisterung blitzte in ihren Augen auf. »Tut mir leid, ich muss dich sitzenlassen. Mr Stone ist gerade in die Höhle zurückgekehrt, das Baby ist bei der Tante, Ben in der Schule, und ich bin fertig mit meiner Arbeit. Adios.«
Das Lächeln über den überstürzten Aufbruch von Ava war noch nicht von Laras Gesicht verschwunden, als Riley sie zehn Minuten später abpasste, nachdem sie kurz mit Lucy im Lager gesprochen hatte.
Der erfahrene Offizier hielt ein Datenpad hoch. »Habt ihr euch schon entschieden, wann ihr euren Bund feiern wollt? Wäre schön, wenn das Rudel Bescheid wüsste – viele von ihnen würden sehr gerne zu der Feier herkommen.«
Ihre Wölfin hätte gern den Kopf zurückgeworfen und ein Freudengeheul angestimmt. »Gerade gestern haben wir darüber gesprochen.« Sie zeigte auf ein Datum. »Wie wäre es an dem Tag?«
»Das wäre nur zwei Wochen nach der Feier von Hawke und Sienna«, sagte Riley. »Passt euch das?«
»Aber ja.« Wenn Walker wüsste, dass seine Nichte offiziell ihre neue Stellung innehatte, würde es ihm sicher leichter fallen, sich auf die eigene Feier zu freuen. Und als Heilerin wusste Lara, wie wichtig es für das Rudel war, Hawkes Bund ausgiebig zu feiern. Sie brauchten die Gelegenheit zum Tanz, um das Blut und den Schmerz der Schlacht zu vergessen und sich mit dem Leitwolf zu freuen, der sich schon auf der Schwelle zum Erwachsensein für das Rudel aufgeopfert hatte.
»Irgendwelche Pläne für die Feier?« Riley sah ihr ruhig in die Augen. »Ich habe schon eine lange Liste von Freiwilligen, die ihre Hilfe angeboten haben.«
Ihr wurde ganz warm bei seinen Worten. »In einer Woche hast du einen ersten Entwurf.« In diesen Dingen legte Walker ein typisch männliches Verhalten an den Tag: Er stimmte allem zu, was sie vorschlug. Frustriert hatte sie Tänzer mit eingeölter Haut, Schlagsahne und strategisch platzierten Troddeln ihrem Vorschlag hinzugefügt und dann endlich eine Antwort erhalten. Ein klares »Nein«.
Riley schob das Datenpad in die Hosentasche und nickte. »Klingt gut.« Seine Gesichtszüge wurden weicher. »Ich freue mich so für dich. Walker ist ein guter Mann.«
»Das weiß ich«, sagte sie mit einem Lächeln, das ihre Begeisterung deutlich zum Ausdruck brachte. Riley nahm sie liebevoll in den Arm, und sie schlang die Arme um den Rudelgefährten, den Fels in der Brandung. »Wohin gehst du jetzt?«
»Zur Aufforstung, ich werde beim Graben helfen.«
Lara machte ein finsteres Gesicht. »Na dann, viel Vergnügen. Ich muss mich wieder an die Sklavenarbeit der Patientenakten machen.«
Bis zehn nach fünf hatte sie mit dem Schreibkram zu tun, ausgenommen die Viertelstunde Pause, in der Toby und Marlee vorbeikamen und etwas aßen, bevor sie zu ihren Nachmittagsbeschäftigungen aufbrachen. Obwohl Toby alt genug war, um auf seine Cousine aufzupassen, verbrachte Lara gern diese Zeit mit ihnen.
Die Kinder wollten auch gern bei ihr sein und besuchten sie sogar, wenn sie wussten, dass sie auf der Krankenstation war. Voller Freude dachte Lara an die Abschiedsküsse und beschloss, dass sie genug gearbeitet und mehr als ihre Schuldigkeit getan hatte.
»Geh nach Hause, Lucy«, rief sie und schlug die Akte zu, die sie gerade vor sich hatte.
Eine Minute später kam die junge Frau aus dem Lager und zog sich das Band aus den Haaren, um den Pferdeschwanz neu zu richten. »Die Zeit fliegt nur so dahin, wenn ich Vorräte durchgehe«, sagte sie trocken. »Ein Drittel habe ich geschafft. Soll ich das Fehlende jetzt schon bestellen oder erst, wenn ich alles durchgesehen habe?«
»Am besten gleich. Es ist besser, manches nicht zu haben als von allem zu wenig.«
»Dann werde ich mein Geheimrezept für Brownies rausrücken und jemanden bei der Beschaffung bestechen, die Bestellung möglichst schnell auszuführen.«
»Das habe ich schon versucht.« Um Lucy zu helfen, die sich sicher darüber gefreut hätte. »Keine Chance – die Leute haben alle Hände voll zu tun.« Die
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