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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A McCabe
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Gedanken. Thalia, seine Liebste, seine große Liebe, war verschwunden.
    Nach einem Tanz mit Domenico de Lucca …
    Sekundenlang wollte er ihre Schwester an den Schultern packen und schütteln und fragen, warum sie Thalia einem solchen Mann anvertraut hatte. Doch mit einem Wutausbruch würde er nichts erreichen. Lady Westwood wusste nichts über Domenico, nichts über die Vergangenheit.
    Nicht sie, ich hätte Thalia bewachen müssen .
    „Nur das hat mein Mann gefunden.“ Lady Westwood streckte eine zitternde Hand aus. Auf dem Handschuh lag ein antiker Anhänger aus Gold und Granaten an einer zerrissenen Kette. „Dieser Schmuck gehörte unserer Mutter. Heute Abend hat Thalia ihn getragen.“
    Marco inspizierte die gebrochenen goldenen Kettenglieder. Offensichtlich waren sie gewaltsam auseinandergerissen worden. Im Laternenlicht glänzten die Granaten wie frische Blutstropfen. „Wo hat Lord Westwood den Anhänger gefunden?“
    „Dort drüben, wo die Kieswege in den Wald führen.“
    „Was trug Thalia sonst noch?“
    Verzweifelt biss sich Lady Westwood auf die Lippe. In ihrer wachsenden Furcht konnte sie sich anscheinend nicht an so banale Dinge erinnern. Schließlich schüttelte sie den Kopf, als wollte sie ihr Gehirn von Nebelschwaden befreien.
    Und dann spürte er, wie die Entschlossenheit zurückkehrte, die sie damals in Yorkshire bewiesen hatte. „Ein rosa Seidenkleid mit weißen Satinvolants, ein goldenes Haarband und einen Armreif, der zu dem Anhänger passt. Aber keinen warmen Schal. Und dünne Tanzschuhe. Was wird passieren, wenn …?“
    Grimmig nickte er. Ja, was würde passieren, wenn …?
    Kalte Ruhe erfüllte ihn. Was zu tun war, wusste er. Sanft ergriff er Lady Westwoods Hand und schloss ihre Finger um das Amulett.
    „Begeben Sie sich nach Hause, Signora“, schlug er leise vor. „Vielleicht ist Thalia inzwischen dort angekommen. Bald wird ein Mann Ihre Haustür bewachen. Er sieht ziemlich beängstigend aus. Aber Sie müssen nicht erschrecken. Bitte geben Sie ihm sofort Bescheid, falls Sie eine Nachricht von Ihrer Schwester erhalten oder wenn Ihr Ehemann noch etwas gefunden hat.“ Behutsam berührte er ihren Arm. „Und passen Sie auf Ihre Tochter auf.“
    „Psyche?“ Bestürzt rang sie nach Luft. „Großer Gott, was geht hier vor? Wissen Sie, wo Thalia ist, Conte?“
    „Das werde ich herausfinden. Und ich verspreche Ihnen – ich werde sie beschützen.“
    Lady Westwood umklammerte die Kette mit dem Anhänger noch fester. „Das wusste ich! In Ihrer Obhut ist sie nicht sicher. Von Thalias Gefühlen für Sie ließ ich mich umstimmen. Aber nach den Ereignissen in Yorkshire …“
    „Mylady!“ Er umfasste ihre Schultern. Eindringlich erwiderte er ihren skeptischen Blick. „Hassen Sie mich später – wenn Sie das wünschen. Aber jetzt brauche ich Ihre Hilfe. Domenico de Lucca ist unberechenbar. Deshalb muss ich Thalia so schnell wie möglich finden. Bitte, lassen Sie sich von Ihrem Gemahl heimbringen.“
    Ihre Miene erweckte den Eindruck, als würde sie am liebsten mit ihm streiten und verlangen, er solle tun, was sie entschied. Offenbar war dieser Starrsinn ein Wesenszug, den alle Mitglieder der Familie Chase besaßen. Doch dann nickte sie und trat zurück.
    „Also gut, Conte, ich werde Ihre Anweisungen befolgen. Offenkundig wissen Sie viel mehr über die Situation als ich, und die Zeit drängt. Aber wenn meiner Schwester etwas zustößt, werden Sie sich nirgendwo auf der Welt vor mir verstecken können!“
    Wortlos verneigte er sich. Dann steuerte mit langen Schritten die Stelle an, wo Lord Westwood die zerrissene Kette mit dem Amulett gefunden hatte.
    Sollte Thalia tatsächlich ein Leid geschehen, würde er sich nirgendwo vor seinem eigenen Gewissen verstecken können.
    Leichtfertig hatte er sie in Gefahr gebracht, ein selbstsüchtiger Narr – zu verliebt, um sich von ihr fernzuhalten. Aber er würde sie retten. Unbeschadet würde sie zu ihrer Familie zurückkehren.
    Und danach würde er sie in Ruhe lassen, mochte es auch sein idiotisches Herz zerreißen.
     
    Psyche in den Armen, wanderte Calliope rastlos im Salon auf ab. Vor den Fenstern, wo Marcos Wachtposten patrouillierte, hatte sich die Nacht zu einem unheimlichen, lautlosen schwarzen Grauen verdichtet.
    Sogar das Baby war still. Die winzigen Fingerchen im Mund, starrte es seine Mutter ernsthaft an.
    „Oh, mein Liebling“, flüsterte Calliope. „Hoffentlich bin ich eine bessere Anstandsdame, wenn du älter wirst.“
    Allein

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