Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis einer Wuestennacht

Geheimnis einer Wuestennacht

Titel: Geheimnis einer Wuestennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
Vom Netzwerk:
Fall!“, stellte Annalisa eindeutig klar und erwiderte sein Lächeln.
    Tahir lachte leise und rückte ein winziges Stück von ihr ab. „Wie Sie wünschen, Miss Hansen. Aber mit den Hochzeitsvorbereitungen darf ich doch jetzt endlich beginnen, oder?“
    Annalisa fühlte sich durch seine veränderte, lockere Art so verunsichert, dass sie automatisch nickte.
    â€žPrima! Das Einzige, was du zu tun hast, ist, dich zu schonen.“
    â€žAber ich …“
    â€žBitte, Annalisa … um unseres Kindes willen.“
    Unser Kind!
    Ihre Schultern sanken herab. Auf keinen Fall durfte sie vergessen, dass es Tahir einzig und allein um das Wohlergehen des künftigen Thronfolgers ging. Doch wenn er so zärtlich zu ihr war, wie gerade eben, wurde sie immer wieder dazu verführt, ihre dummen Mädchenträume wiederzubeleben und …
    â€žAnnalisa? Ich habe dich gefragt, ob du Verwandte von dir zur Hochzeit einladen möchtest.“ Ohne zu überlegen schüttelte sie den Kopf. „Wirklich niemand?“
    â€žNein, lieber nicht. Meine Eltern und mein Großvater sind tot, und alle anderen Verwandten leben auf der anderen Seite von Qusay … außer meinem Onkel, den du bereits kennengelernt hast, und seiner Frau.“
    â€žVerstehe …“
    â€žEs gäbe vielleicht noch ein paar Bekannte aus dem Dorf, in dem ich mit meinem Vater gewohnt habe, aber ein wirklich enges Verhältnis hatte ich zu niemandem außer ihm. Ich war immer anders …“ Annalisa seufzte leise auf. „Ich sprach anders als sie, war anders gekleidet und durfte mir Freiheiten herausnehmen, von denen die anderen Mädchen nur träumen konnten. Das hat uns voneinander getrennt.“
    â€žDu bist also ganz allein.“ Es war eine sachliche Feststellung, die weder Betroffenheit noch falsches Mitleid signalisierte, nur eine gewisse Neugier und Verständnis. Und das tat ihr gut.
    â€žNicht wirklich, wenn man bedenkt, wie erpicht meine zahlreichen Cousins seit dem Tod meines Vaters sind, mich mit einem anständigen, einheimischen Ehemann zu verkuppeln!“
    â€žNa, den bekommst du ja jetzt“, scherzte Tahir schwach.
    â€žUnd was ist mit dir?“, fragte Annalisa, um von sich abzulenken. „Wird deine Familie zur Hochzeit kommen?“
    â€žUnwahrscheinlich.“
    Dieses eine Wort enthielt so viel Bitterkeit, dass es Annalisa einen Stich versetzte. „Aber du bist der König!“, empörte sie sich.
    â€žEher ein Außenseiter, der missratene Sohn“, murmelte er gepresst. „Ich habe Qusay vor elf Jahren verlassen, nachdem mein Vater mich aus dem Haus warf, und ich habe nie zurückgeschaut. Wusstest du das denn nicht?“
    â€žNein.“ Annalisa konnte sich gar nicht vorstellen, wie es sein musste, so lange von den Menschen getrennt zu sein, die man liebte. „Aber du hast doch sicher Kontakt zu deiner Familie gehalten? Selbst wenn dein Vater …“
    Ein Blick auf sein hartes Profil ließ sie verstummen.
    â€žEs gab keinen Kontakt. Meine Brüder wussten gar nicht, wo ich bin, und ich war viel zu sehr damit beschäftigt, am Leben zu bleiben und den Kopf über Wasser zu halten, um mir darüber Gedanken zu machen.“
    Hinter Annalisas Stirn arbeitete es. Wenn Tahir seit elf Jahren … dann war er gerade achtzehn gewesen, als …
    â€žAber laut den Medien bist du mehr als nur gut situiert“, führte sie an. „Steinreich, wenn man der Presse glauben kann.“
    â€žAls ich Qusay verließ, hatte ich keinen Heller. Mein Vermögen verdanke ich einer glücklichen Hand an Spieltischen, dem Gespür für lukrative Finanzgeschäfte und jahrelanger, harter Arbeit. Ich wette, niemand war bestürzter darüber als mein Vater, dass ich nicht untergegangen bin, sondern sogar wohlhabender wurde als er.“
    Gegen so viel kalten Zynismus wollte Annalisa schon automatisch protestieren, da fielen ihr Tahirs Angstträume in der Wüste ein. Was mochte das für ein Mann gewesen sein, der seinen Sohn von Zuhause wegjagte und ihn sogar noch elf Jahre später bis in seine Albträume verfolgte?
    â€žAber deine Mutter wird doch sicher zur Hochzeit kommen?“, fragte sie leise.
    Wenn überhaupt möglich, wurde Tahirs Miene noch starrer. „Ich werde sie auf jeden Fall fragen. Ob sie die Einladung annimmt oder nicht, ist allein ihre Sache.“
    Annalisa überlegte noch, ob sie

Weitere Kostenlose Bücher