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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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an das vergitterte Fenster. „Gab es auch ein Kinderzimmer in Haus Ruhland?” fragte er. „Ich meine, waren dort jemals kleine Kinder?”
    „Nein, die Damen waren schon erwachsen, als sie einzogen. In Haus Ruhland sind niemals Kinder gewesen.”
    „Wer zog denn nach den Dunkels ein?” fragte Gina.
    „Eine Frau Kennedy. Sie richtete eine Pension dort ein. Aber das Haus war zu abgelegen für einen solchen Zweck. Nach zwei Jahren ging sie wieder fort. Seitdem steht das Haus leer. Ich hörte wohl, daß jemand es gekauft haben soll. Aber es ist kein Mensch eingezogen.”
    „Und eine Familie Schmidt hat dort nie gewohnt?” fragte Gina.
    „Nein. Warum seid ihr bloß so auf die Schmidts versessen?” Der Postbote schickte sich an weiterzugehen. „Ihr meint wohl den General Schmidt, der in Haus Klingstein wohnt.”
    „Ja, wahrscheinlich”, sagte Rolf. „Ihr Gedächtnis ist wirklich fabelhaft, Sims. Erzählen Sie Ihrer Frau, daß es uns nicht gelungen ist, Sie reinzulegen.”
    Der Postbote stapfte lachend davon. Die Geschwister warfen sich einen Blick zu.
    „Was sagst du nun?” rief Rolf. „Herr Schmidt hat Fräulein Krips einen Haufen Lügen erzählt, um das Haus zu bekommen. Wer ist dieser Heinrich Schmidt, und was treibt er?”

Wer ist Heinrich Schmidt?
    Die anderen Kinder waren sehr überrascht, als Rolf ihnen erzählte, was er von dem Postboten erfahren hatte.
    „Es war ein guter Gedanke von dir, Sims zu fragen”, sagte Dicki. „Ein sehr guter Gedanke – geradezu eines Sherlock Holmes würdig.”
    Das war ein großes Lob. Aber Rolf war zu ehrlich, um es für sich in Anspruch zu nehmen. „Eigentlich hat mich Gina auf den Gedanken gebracht”, bekannte er.
    „Doch du hast ihn zu nutzen verstanden”, entgegnete Dicki. „Allerdings sieht die Sache jetzt noch geheimnisvoller aus als vorher. Der Name Heinrich Schmidt kam mir gleich ein bißchen zu gewöhnlich vor. Leute, die etwas zu verbergen haben, nehmen gern solche Namen an.”
    „Das ist ja allerhand”, sagte Betti entrüstet. „Die ganze Geschichte von der Mutter ist erlogen. Warum wollte dieser Schmidt das Haus bloß haben? Ob er das verborgene Zimmer selbst bewohnt?”
    Dicki zuckte die Achseln. „Wer weiß? Dieses Geheimnis ist sehr sonderbar. Wir müssen Herrn Schmidt aufspüren.”
    Die anderen sahen ihn bedenklich an. Bettis Rücken überlief ein Schauder. Dieser Heinrich Schmidt kam ihr irgendwie unheimlich vor. Sie hatte gar kein Verlangen, ihn kennen­zulernen.
    „Wir – wir können doch nicht nach Limmering fahren”, meinte sie zaghaft.
    „Das ist ja auch gar nicht nötig”, erwiderte Dicki. „Ich sagte doch schon, daß wir telefonieren werden. Wie ist die Nummer, Flipp? Limmering 021?”
    „Ja. Ruf du an, Dicki. Die Sache ist wichtig. Du kannst so etwas am besten.”
    „Gut! Ich werde aber lieber von der Zelle aus anrufen. Wenn deine Mutter mich hier telefonieren hört, will sie womöglich wissen, mit wem ich spreche.”
    „Ganz bestimmt. Geh in eine Telefonzelle. Purzel kann hierbleiben. Er muß sein krankes Bein schonen.”
    „Wau!” bellte Purzel und sah ihn wehleidig an. Er benahm sich an diesem Tag sehr komisch. Sobald er spürte, daß die Anteilnahme der Kinder nachließ, stand er auf und hinkte langsam durchs Zimmer. Mit diesem Trick gelang es ihm auch jedesmal, von neuem Mitleid zu erregen und herzlich bedauert zu werden. Seine Wunde am Bein heilte sehr schnell, und der Verband war eigentlich ganz überflüssig. Aber er konnte sich so wunderbar damit wichtig machen. Diese Gelegenheit wollte er bis zum letzten ausnutzen.
    Trotzdem blieb er nicht bei den anderen Kindern. Stark hinkend folgte er seinem Herrn zur Telefonzelle an der nächsten Straßenecke.
    Dicki war aufgeregt. Gleich würde er mit Heinrich Schmidt sprechen, der wahrscheinlich die wichtigste Rolle in diesem Geheimnis spielte. Er hob den Hörer ab und verlangte Limmering 021.
    Das Telefonamt teilte ihm mit, wieviel das Gespräch kostete. Er steckte das Geld in den Schlitz und wartete mit klopfendem Herzen auf die Verbindung.
    Nach kurzer Zeit sagte eine Männerstimme leise: „Hallo!”
    „Hallo!” meldete sich Dicki. „Bitte, wohnt dort Herr Heinrich Schmidt?”
    Es entstand eine kurze Pause. Dann fragte die Stimme auf der anderen Seite tastend: „Welche Nummer wünschen Sie?”
    „Limmering 021.”
    „Wer spricht dort? Und wer hat Ihnen gesagt, daß Sie Herrn Schmidt auf dieser Nummer erreichen?”
    Dicki überlegte rasch. „Hier ist Walter

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