Geheimnis um eine verschwundene Halskette
verfolgte ihn so lange, bis sie ihren Irrtum erkannte. Die anderen taten dasselbe. Manche Leute bemerkten, daß sie verfolgt wurden.
„Warum schleichst du dauernd hinter mir her?” fuhr ein Mann Rolf an. „Glaubst du, ich werde dir Geld geben, damit du Karussell fahren kannst?”
Rolf wurde rot und verschwand schleunigst. Vielleicht stand Dicki irgendwo und lachte sich ins Fäustchen, weil sie ihn nicht fanden. Wo konnte er nur sein?
Betti zupfte Flipp am Ärmel. „Ich glaube, ich habe ihn gefunden. Er verkauft die Karten für das Karussell. Der Mann sieht genau wie Dicki aus. Er hat einen schwarzen Bart, krauses schwarzes Haar, ein braunes Gesicht und trägt goldene Ohrringe.”
„Genau wie Dicki!” rief Flipp spöttisch. „Du irrst dich dauernd, Betti. Wo ist denn dieser Bursche?”
„Ich sage dir doch, daß er die Karten für das Karussell verkauft.”
Obwohl Flipp überzeugt war, daß nicht einmal Dicki so etwas tun durfte, ging er doch zum Karussell. Der schwarzhaarige Mann lachte ihn an und hielt ein Päckchen Karten hoch. „Wer macht mit?” rief er. „Nur sechs Pence die Fahrt! Wer macht mit?”
Als Flipp ihm eine Karte abkaufte, lachte der Mann wieder. „Du bist es also wirklich”, sagte Flipp leise. „Fabelhaft, Dicki, das muß ich sagen!”
„Wovon sprichst du?” fragte der Mann überrascht.
„Wer ist Dicki?”
Obwohl Flipp sicher war, Dicki vor sich zu haben, wagte er nichts weiter zu sagen. Er bestieg das Karussell und suchte sich einen Löwen aus, der während der Fahrt schaukelte und sich dazu noch im Kreise drehte.
Nachdem die Fahrt zu Ende war, zwinkerte er dem Mann verständnisvoll zu. Der Mann zwinkerte ebenfalls.
„Du bist ein drolliger Bengel”, sagte er.
Flipp suchte die anderen Kinder. „Ich habe Dicki gefunden. Das heißt, eigentlich hat Betti ihn entdeckt. Er verkauft Fahrkarten fürs Karussell.”
„Nein, das kann er nicht sein”, widersprach Rolf. „Gina und ich haben ihn gefunden. Er steht neben dem Ringspieltisch und fordert die Leute auf, ein Spiel zu machen.”
„Das glaube ich nicht”, entgegnete Flipp. „Man würde ihm nicht erlauben, eine solche Arbeit anzunehmen. Das kann nicht Dicki sein.”
„Und ich glaube nicht, daß er der Karussellmann ist”, sagte Betti unerwartet. „Zuerst dachte ich, er wäre es, aber es war ein Irrtum. Die Füße des Mannes sind viel zu klein – lächerlich klein geradezu. Dicki aber hat große Füße. Wenn er sich auch noch so gut maskiert, seine Füße kann selbst er nicht kleiner machen.”
„Dicki ist alles zuzutrauen”, meinte Gina. „Aber er ist bestimmt der Ringspielmann.”
„Ich bleibe dabei, daß er der Karussellmann ist”, entgegnete Flipp eigensinnig. „Na, es wird sich ja herausstellen, wer recht hat. Jetzt wollen wir erst mal etwas unternehmen. Dicki wird sich schon zu erkennen geben, wenn er es für richtig hält.”
Ein Gang über den Rummelplatz
Einstweilen ließen die Kinder die Frage offen, in welcher Verkleidung Dicki steckte, und gaben sich ganz dem Vergnügen hin. Betti versuchte ihr Glück mit dem Ringspiel. Nach zwei vergeblichen Würfen gelang es ihr auch wirklich, den Ring über eine hübsche kleine Uhr zu werfen. Sie jubelte. „Ich werde sie auf den Kaminsims in meinem Zimmer stellen.”
„Tut mir leid, der Ring ist an der Uhr angehakt”, sagte der Ringspielbesitzer.
„Aber das stimmt doch gar nicht!” rief Betti empört.
„Er hat sie nicht einmal berührt.”
„Ich sage dir, er ist angehakt”, wiederholte der Mann.
Der Ausrufer sagte nichts. Gina, der es leid tat, Betti so enttäuscht zu sehen, wandte sich an ihn, denn sie hielt ihn noch immer für Dicki. „Sie hat die Uhr doch gewonnen! Haben Sie es nicht auch gesehen?”
„Bedaure, die Uhr war nicht vorschriftsmäßig im Ring”, entgegnete der Mann.
Betti ging wütend davon und zog die anderen mit sich.
„Glaubt ihr immer noch, daß dieser Mann Dicki ist? Er hätte mir die Uhr sofort gegeben. Es kann nicht Dicki sein.”
„Vielleicht mußte er dem Besitzer recht geben, um es nicht mit ihm zu verderben”, meinte Rolf.
Sie fuhren Karussell und gingen dann zu den elektrischen Autos. Flipp und Betti setzten sich in einen Wagen, Rolf und Gina in einen anderen. Unter vielem Gequiek und Gelächter fuhren sie aufeinander los, ließen sich durchrütteln und hatten einen Riesenspaß.
„Nun wollen wir uns die Wachsfiguren ansehen”, sagte Rolf, als sie genug davon hatten.
„Ach nein, es ist zu heiß”,
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