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Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Geheimnis um eine verschwundene Halskette

Titel: Geheimnis um eine verschwundene Halskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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anderen konnten nichts aus ihr herausbekommen. Sie ärgerten sich ein wenig darüber, daß ausgerechnet Betti, die Jüngste, mehr wußte als sie.
    Um sechs Uhr machten sie sich auf den Heimweg. Nachdem sie den Bahnübergang überquert hatten, sahen sie die alte Frau mit den Luftballons auf einer Bank sitzen. Als die Kinder näher kamen, stand sie auf. „Kauft Luftballons!” rief sie heiser. „Schöne große Luftballons!”
    „Nein, danke!” sagte Flipp und ging an ihr vorbei. Doch sie schloß sich ihm an. „Kauf doch einen Ballon!” bat sie. „Nur um mir zu helfen.”
    „Nein, danke!” wiederholte Flipp und ging schneller. Aber die Alte ließ nicht locker. Sie war erstaunlich flink und hielt mühelos mit ihm Schritt. „Kauf einen Ballon!” krächzte sie.
    Gewiß hätte sie Flipp noch länger zugesetzt, wenn Betti nicht plötzlich laut losgeplatzt wäre. Die anderen sahen sie verwundert an.
    „Was ist denn in dich gefahren?” fragte Flipp.
    „Ach, Himmel!” stieß Betti zwischen krampfhaftem Gelächter hervor. „Ich kann einfach nicht mehr ernst bleiben. Das ist ja zum Schreien komisch!”
    „Was ist komisch?” rief Flipp ungeduldig. Aber plötzlich starrte er ganz entgeistert auf die Alte. Sie hob ihre Röcke bis zu den Knien hoch, so daß ein paar nackte Beine und Tennisschuhe zum Vorschein kamen, und tanzte unter komischem Gekrächz um ihn herum.
    „Hör auf, Dicki, ich kann nicht mehr!” rief Betti flehend. „Mir tut schon alles weh.”
    Die anderen wollten ihren Augen nicht trauen. „Was, du bist es, Dicki?” rief Flipp ganz verdattert. „Das ist doch nicht möglich! Ich kann es kaum glauben.”
    Aber es war doch so. Nachdem Dicki sein Gesicht „entfaltet” hatte, wie Betti es nannte, erkannten ihn alle.
    Auch Gina und Rolf konnten sich nicht genug wundern. Niemals wären sie darauf gekommen, daß Dicki sich als Frau verkleidet haben könnte. Sie zogen ihn zu einer Bank hin und setzten sich. „Bist du es wirklich, Dicki?”
    „Natürlich! Die Maske muß prima sein, denn ich habe euch alle miteinander reingelegt.”
    „Hat Betti etwas erraten?” fragte Flipp.
    „Ja. Sie erkannte mich plötzlich, als sie mir den Luftballon abkaufte.”
    „Aber woran denn nur?”
    „Weiß der Himmel! Woran hast du mich erkannt, Betti?”
    „Ach, es war so eine alberne Kleinigkeit. Ich möchte es am liebsten gar nicht sagen. Du wirst mich gewiß auslachen.”
    „Nein – sage es mir!” bat Dicki dringend.
    „Du hattest sehr schmutzige Hände, wie alle Rummelplatzleute”, erklärte Betti zögernd. „Aber dann sah ich, daß deine Fingernägel hübsch sauber waren – und – ich fand es seltsam, daß jemand mit so dreckigen Händen seine Nägel sauber hält.”
    „Nein, so was!” Dicki starrte überrascht auf seine Hände. „Ich hätte nicht geglaubt, daß jemand das bemerken würde. Es war sehr dumm von mir, meine Fingernägel nicht ebenfalls schmutzig zu machen. Betti, du bist eine großartige Spürnase!”
    Betti glühte vor Stolz über das Lob.
    „Es war wirklich schlau von dir, das zu bemerken”, sagte Rolf. „Wir alle hätten es sehen können, als wir vor Dicki standen.”
    „Dafür bekommst du auch meinen zweitbesten Drehbleistift”, fiel Dicki ein. „Eigentlich hättest du für diese Leistung meinen besten verdient.”
    Auch Gina lobte Bettis Scharfsinn. Nur Flipp tat es nicht, weil er seiner kleinen Schwester nicht den Kopf verdrehen wollte. „Wenn ihr Betti noch mehr Honig um den Mund schmiert, wird sie nächstens Führer der Spürnasen sein wollen”, brummte er ärgerlich.
    „Ach nein, das möchte ich nicht”, erwiderte Betti. „Es war ein Zufall, daß ich Dicki erkannte. Als ich das Geld für den Luftballon in seine Hand legte, fielen mir die sauberen Fingernägel auf. Ich werde dir den Drehbleistift immer leihen, wenn du ihn haben willst, Flipp.”
    Das war wieder einmal echt Betti. Flipps Herz schmolz im Nu. „Danke, Betti”, sagte er gerührt. „Du bist nicht nur eine gute Spürnase, sondern auch ein feiner Kerl.”
    „Dort kommt Wegda!” rief Rolf leise. „Wir müssen Dicki allein lassen, sonst wundert er sich, daß wir uns mit einer alten Ballonfrau unterhalten.”
    Die Kinder standen auf. Nur Dicki blieb auf der Bank sitzen. Die bunten Luftballons schaukelten leise über seinem Kopf. Herr Grimm fuhr wie gewöhnlich auf seinem Rad. Er war wieder ganz Eifer und Wichtigkeit und beachtete die Kinder überhaupt nicht.
    Dicki beugte sich vornüber und tat, als

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